PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Bonn (11/2019 bis 3/2020)

Station(en)
Paul-Ehrlich (Infektiologie)
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Mein Innere-Tertial habe ich komplett auf der infektiologischen Station Paul-Ehrlich (PE) am Uniklinikum Bonn verbracht. Diese gehört zur Klinik für Gastroenterologie (Medizinische Klinik I) und widmet sich neben infektiologischer Erkrankungen wie Tbc, Malaria und HIV auch der Behandlung und Vorsorge von Patientinnen und Patienten mit hereditären Polyposissyndromen und hepatobiliären Erkrankungen. Zur Infektiologie gehören auf Station PE ca. 18 Betten in Doppelzimmern und fünf Einzel-/Isozimmer mit Schleuse. Die restlichen Zimmer der Station entfallen auf die Klinik für Hämatoonkologie.

Das ärztliche Team auf Paul-Ehrlich besteht aus 2-3 Assistenzärztinnen bzw. Ärzten der Gastroenterologie und einem Oberarzt. Als PJler ist man meist zu zweit auf Station, je nach Besetzung jedoch auch mal alleine. Insgesamt ist das Team von den Assistenten über die Pflege bis zum Ober- und Chefarzt wirklich nett und unkompliziert. Probleme werden meist direkt kommuniziert und Raum für einen witzigen Spruch ist eigentlich immer!

Der Arbeitstag beginnt um 8:00 Uhr im Arztzimmer auf Station. Dort druckt man sich eine aktuelle Patientenliste, quatscht kurz mit den Assistenten über wichtige Tätigkeiten oder Besonderheiten für den Tag und beginnt dann mit den Blutentnahmen. Je nach Anzahl kann man hiermit schon einmal gerne 1-2 Stunden beschäftigt sein, besonders wenn man alleine als PJler ist... nach und teilweise auch zwischen den Blutentnahmen kümmert man sich um die täglichen Neuaufnahmen. Dabei ist man als PJler verantwortlich für das Legen eines Zugangs, Abnahme eines Aufnahmelabors, die Erhebung einer Anamnese und Durchführung einer körperlichen Untersuchung. Anschließend muss für jede Neuaufnahme eine Pflegekurve sowie ein Arztbrief mit den bereits erhobenen Befunden aus Anamnese und Untersuchung angelegt werden. Zu guter Letzt stellt man die neuaufgenommene Patientin bzw. den Patienten einem Assistenten vor und bespricht gemeinsam mit diesem das weitere Prozedere hinsichtlich Diagnostik und Behandlung.
Neben diesen täglichen Routineaufgaben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Tätigkeiten als PJler auf Station PE, welche man unter Supervision durchführen darf. Hierzu gehören: Sonographie von Lunge/Pleura und Abdomen, Aszites-, Pleura und teilweise auch Knochenmarks- und Lumbalpunktionen, ZVK-Anlage. Zudem muss man im Tagesverlauf immer wieder Zugänge legen, EKGs schreiben, Blutkulturen oder arterielle bzw. venöse BGAs abnehmen.
Nach etwas Einarbeitung auf Station und auf Nachfrage ist auch die selbständige Betreuung von 1-2 Patienten inklusive Visite, Diagnostikanforderung und Prozedereplanung möglich - natürlich immer unter Supervision einer der Assistenten.

Die morgendliche Visite wird von den Assistenten auf Station PE separat durchgeführt und findet meist zur Zeit der Blutabnahme statt, weshalb man als PJler hierbei meist nicht anwesend ist. Mittwochs bei der Oberarzt- bzw. Chefvisite, bei welcher alle Patientenzimmer besucht werden, ist man als PJler aber stets dabei und kann ggf. auch die Patienten, die man selbst betreut, vorstellen.

Fortbildung gab es in meinem Tertial leider nur 1x wöchentlich (ca. 60min), nur zu kardiologischen Themen und von stark wechselnder Qualität. Gegen Ende des Tertials fanden auf Nachfrage der PJler jedoch auch vier Teachings am Patientenbett auf der internistischen Intensivstation mit gastroenterologischen Schwerpunkt statt, die wirklich lehrreich waren!

Für das Mittagessen bekommt man als PJler am Uniklinikum Bonn zu Beginn des Tertials eine Mensakarte mit einem täglichen Freibetrag von 5€ ausgeteilt, welchen man an allen Mensen der Uni Bonn von Montag bis Samstag einlösen kann. Hierfür hatte man auf Station PE mit Ausnahme ganz weniger Tage auch immer ausreichend Zeit. Der Arbeitstag endete meist zwischen 15:30 und 17:00 Uhr. Das Nehmen von Urlaubstagen war nie ein Problem, nur Studientage gab es leider keine.

Insgesamt war ich mit meinem Tertial auf Station PE wirklich sehr zufrieden, dennoch gibt es ein paar Contra-Punkte. So gibt es keine festvorgesehene Rotation in die gastroenterologischen Ambulanzen und Funktionen sowie auf die internistische Intensivstation. Auf Nachfrage kann man jedoch immer mit den Patienten von Station zu deren Untersuchungen mitgehen oder auch einmal einen Tag in der Endoskopie zusehen. Auch hätte ich gerne einen Teil meines Innere-Tertials in der Hämatooknkologie oder Kardiologie verbracht, ein Tausch zwischen den Abteilungen wird vom Uniklinikum jedoch nicht gern gesehen. Und dann wären da noch die Fortbildungen, die in meinem Tertial teilweise deutlich zu kurz gekommen sind... wer aber in wirklich netter Teamatmosphäre gerne einen breiten Einblick in die Stationsarbeit der Infektiologie und Gastroenterologie erhalten und viele praktische Fähigkeiten erlernen möchte ist aus Station PE genau richtig!
Bewerbung
für das Innere Tertial am Universitätsklinikum Bonn ca. 1-6 Monate vor Tertialbeginn über das PJ-Portal und für die Klinik für Gastroenterologie mit Wunschstation ca. 4 Wochen vor Tertialbeginn via Mail an den PJ-Koordinator.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Braunülen legen
Punktionen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Rehas anmelden
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87