Mein Wahltertial "Gynäkologie und Geburtshilfe" würde ich jederzeit sofort wieder im St. Josef Hospital in Troisdorf machen. Innerhalb der 16 Wochen wird man 8 Wochen auf Station (Gynäkologie) und 8 Wochen im Kreissaal (mit der Geburtenstation) eingesetzt, sodass man einen guten Überblick über das Fach erhält. Hier ist auch jederzeit ein Ansprechpartner vor Ort, der einem alles erklärt.
Morgens beginnt der Tag mit der Frühbesprechung, danach muss auf beiden Stationen (ggf. im Kreissaal) Blut abgenommen werden, anschließend war ich relativ frei. Auf der gynäkologischen Station hatte ich dann Gelegenheit, Patienten mit aufzunehmen, was eine sehr gute Übung für Anamnese und körperliche Untersuchung war, oder mit auf Visite zu gehen und die alltäglichen Stationsarbeiten zu verrichten (Drainagen/Fäden ziehen, Verlaufssonographien machen, Viggos legen, Patientinnen abschlussuntersuchen und entlassen). Im Kreissaal hatte ich häufig die Möglichkeit, mich bei den Gebärenden vorzustellen, um bei der Geburt dabei sein zu können - wenn eine Patientin sektioniert werden musste, kam ich automatisch mit in den OP. Zusätzlich hatte ich jederzeit die Möglichkeit, bei Operationen zuzusehen und war am Ende des Tertials oft von vorneherein im OP-Plan als alleinige Assistenz für eine Oberärztin eingeteilt.
Zusätzlich zu der Vielfalt an Möglichkeiten war das Arbeitsklima sehr wertschätzend. Ich wurde als Teil des Teams integriert und hätte nicht weiter weg vom alleinigen Blutabnahme-Sklave sein können, zu dem manch anderer PJler in anderen Fachbereichen degradiert wird. Allein die Lehre hat leider aufgrund der Corona-Maßnahmen stark gelitten, sodass zu Beginn des Tertials keine PJ-Fortbildungen angeboten wurden und diese im Verlauf häufig ausfielen. Leider war auch die Anwesenheit in der Tumorkonferenz oder Röntgenbesprechungen reglementiert.
