Ich habe mein Tertial am Evangelischen Klinikum Niederrhein gemacht, eingesetzt wird man im Standort Duisburg Nord.
Mein Ziel für mein erstes Tertial war, selbstständiges Arbeiten zu lernen, damit ich als Assistenzarzt später nicht völlig aufgeschmissen bin wenn ich ins kalte Wasser geworfen werde - dieses Ziel habe ich erreichen können.
Die internistische Klinik hat eher einen gastro-enterologischen Schwerpunkt, Patienten mit kardinalen Erkrankungen werden jedoch auch oft (mit)behandelt und in der ZNA sind die Ärzte aus der internistischen Klinik für alle internistischen Patienten verantwortlich.
Ãœbersichtshalber eine Liste:
Pro:
- super Team: wenn man zeigt, dass man mitarbeiten und was lernen möchte und sich entwickelt stehen einem alle Türen offen. Es sind wirklich alle (Chef und Oberärzte mit eingeschlossen) super nett. Wenn man selbständig Patienten übernimmt und mehr selbständig arbeitet hat man auch immer einen Ansprechpartner den man mit vermeintlich "dummen" Fragen löchern kann, sei es bei der Visite oder am Telefon.
- Die Pflege auf allen Stationen (Normalstation, Privatstation, Endoskopie, Ambulanz, Intensiv) sind auch alle super nett und hilfsbereit, geben gute Ratschläge und sehen einen nicht als "dummen" PJler. Man hat wirklich das Gefühl, Mitglied eines "Teams" zu sein.
- Die Mitarbeiter der anderen Abteilungen sind auch alle wirklich nett und hilfsbereit und geben einem nicht das Gefühl, unterqualifiziert zu sein. Wenn man für die eigenen Patienten der primäre Ansprechpartner ist, wird mit einem auch so gesprochen wie mit einem Assistenzarzt, bei Rückfragen wird auch gerne Weiterführendes erklärt.
- Es gibt einen Blutentnahmedienst, der im besten Fall die ganzen Blutentnahmen erledigt. Wenn etwas übrig bleibt wird es unter Assistenzärzten und PJlern aufgeteilt, so wie es eben gerade passt.
Contra:
- wie in glaube ich jeder internistischen Abteilung fehlt es an Personal, es wird jedoch aktiv versucht das Problem zu beheben..
- Einen festen Rotationsplan gibt es nicht, man muss eher selbst darauf aufmerksam machen wenn man noch in einer Abteilung nicht war in die man aber gerne möchte
- Die offizielle Arbeitszeit ist nicht immer klar definierbar. Manchmal kann man durchaus früher gehen (niemand behält einen unnötig lange da), manchmal gibt es aber auch einfach so viel zu tun, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe früher zu gehen. Die "Überstunden" konnte man jedoch ausgleichen.
- Die Normalstation ist wohl gefühlt die älteste Station des Krankenhauses und benötigt dringend eine Renovierung.
Alles in allem bin ich froh, dort mein Inneres Tertial gemacht zu haben. Es hat mich super "in geschützter Athmosphäre" auf die Arbeitswelt vorbereitet, ich habe sehr viel gelernt, durfte viel selbst machen und habe wirklich gerne mit meinen Kollegen zusammen gearbeitet. Gleichzeitig war es aber natürlich auch anstrengend, wenn man nur rumchillen will und unter keinen Umständen selbständig arbeiten möchte, ist das wohl die falsche Abteilung dafür.