PJ-Tertial Innere in Hanse-Klinikum Stralsund (5/2020 bis 9/2020)

Station(en)
Hämato/Onko, Nephrologie, Notaufnahme, Gastroenterologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Für mich war Stralsund corona-bedingt eine „Notlösung“, die sich aber letztendlich als tolles Tertial herausgestellt hat, welches ich wirklich weiterempfehlen kann.
Pro:
- Super Organisation durch das Sekretariat der Inneren, am ersten Tag bekamen wir Spind-Schlüssel und Dienstkleidung ohne sich selbst kümmern zu müssen, wurden auf Station vorgestellt, außerdem war Fr. Bogdahn immer für uns ansprechbar – super unkompliziert
- Rotationen nach Wunsch (möglich sind Kardio, Pulmo, Nephro, Gastro, Hämato/Onko, ZNA und ITS)
- Insgesamt eine sehr nette und familiäre Atmosphäre, auch Chef- und Oberärzte/ärztinnen waren immer ansprechbar, ich habe mich als PJlerin wirklich wertgeschätzt gefühlt und man ist Teil des Teams. Wenn es interessante Fälle oder Befunde gab, wurde man auch aus anderen Abteilungen angerufen, um sich diese anzuschauen – super bei den kurzen Wegen. Undankbare und nichtärztliche Aufgaben musste man nur selten übernehmen und es glich sich mit dem Zugewinn an selbstständigem Arbeiten mehr als aus.
- PJ-Seminare gab es am Anfang leider keine, auch die Fallvorstellungen fielen zuerst aus, dann hat sich der PJ-beauftragte Oberarzt jedoch dahintergeklemmt und seitdem fand ein- bis zweimal die Woche PJ-Unterricht statt
- Es gibt einen Blutentnahmedienst für BEs und Flexülen :-)
- Rahmenbedingungen wie beschrieben: Unterkunft auf dem Psychiatriegelände leider ohne Internet/Waschmaschine, Fahrtkosten erstattbar, 200€ Aufwandsentschädigung + Mittag

- Contra:
- Man hätte vielleicht die Rotationen etwas besser abstimmen können (insbesondere mit der ZNA, die einige Famulanten hatte), da so zeitweise entweder zwei PJler oder eben gar keiner auf einer Station waren
- Kein richtiger Kritikpunkt, aber ich fand es schade, dass die Abteilungen oft auf verschiedenen Stationen belegt haben. Ohne eine „Stammstation“ kam man schwieriger in Kontakt mit der Pflege, trotzdem waren die allermeisten sehr nett

Hämato/Onko: Fand ich ganz gut zum reinkommen ins PJ. Morgens gibt es eine Kurvenvisite und dann visitieren die Assistenten die Patienten, danach kommen die elektiven Aufnahmen zur Chemogabe (Ports anstechen, kurze Anamnese zum Befinden). Nachmittags dann normale Stationsarbeit inkl. Briefe schreiben, dann werden die Chemos angehangen und man kommt eigentlich immer sehr pünktlich nach Hause. Die Assistenten waren super nett, leider kam nur die Lehre etwas zu kurz. Während meiner Zeit fing allerdings ein neuer Oberarzt an, sodass sich das hoffentlich ändert. Gerade was Diagnostik und Therapieentscheidungen angeht, ist die Tagesklinik sicherlich interessanter, also versucht, dort ein paar Tage zu verbringen. Auf Station werden eher die Chemos „abgearbeitet“ und man lernt, Akutdiagnostik bei akuten Schmerzen oder Infekten durchzuführen.

Nephro: Hat von den Krankheitsbildern her eher wenig mit der Nephrologie aus den Vorlesungen und fancy Glomerulonephritiden zu tun, sondern eher Infekte, Exsikkose und Patienten, die man nirgendwo anders so recht einordnen kann. Hin und wieder auch mal etwas spannendere rheumatologische Fälle. Das Ärzteteam ist klein, aber sehr motiviert etwas beizubringen und erklärt viel von allein, sodass es mir dort wirklich gut gefallen hat. Dort konnte ich dann auch eigene Patienten betreuen, ansonsten schreibt man wieder oft Briefe. Hin und wieder gibt es auch Punktionen zur Durchführung.

Notaufnahme: In der ZNA kann man normalerweise eigenständig Patienten betreuen und sie dann mit einem der Oberärzte/ärztinnen oder der Chefärztin besprechen. Je nach Person ist das dann manchmal etwas zäher, andere lassen einen mehr machen. In meiner Zeit in der Notaufnahme gab es 2 PJler und 2 Famulanten, sodass wir uns in Früh-/Spät- und Wochenenddienste (mit Freizeitausgleich in der Woche) aufgeteilt haben. Leider mussten diese Planungen immer ziemlich kurzfristig erfolgen, als z.B. in einer Woche ein neuer Famulant dazukam. Außerdem kamen noch einige neue Assistenz- und Oberärzte/ärztinnen zeitgleich in Einarbeitung dazu, sodass sich die Abläufe manchmal ziemlich verzögerten und man keinen richtigen Ansprechpartner als PJler hatte, wenn keiner von den erfahrenen Oberärzten dort war. Auch die Übergabe/Annahme von Patienten kenne ich aus anderen Häusern etwas strukturierter. Wenn man dann jedoch seinen Patienten besprach oder gerade freie Zeit war, wurde sich gern Zeit für Lehre und Erklärungen genommen und man durfte viel selbst praktisch durchführen (Arterienanlage, Sonos, Punktionen). Der Kontakt mit der Pflege war zum allergrößten Teil auch sehr gut, sodass man sich jederzeit mit Fragen auch an das Pflegepersonal wenden kann.

Gastro: Auch hier macht man als PJler eher die Stationsarbeit, und davon gibt es meist reichlich. Manche Assistenten sind noch mehr mit ihrer eigenen Organisation beschäftigt, bei den erfahrenen macht es aber wirklich Spaß und man kann einiges lernen. Bei Interesse kann man auch in die Endoskopie gehen und Untersuchungen anschauen, ich durfte auch eine PEG stechen und mich mit dem Gastroskop im Magen umsehen. Auch Punktionen in der Sono-Abteilung sind möglich. Chefarzt und Oberärzte sind sehr motiviert zu erklären und anzuleiten, manche fragen auch gezielt ab, aber das alles in einer lockeren Atmosphäre.
Bewerbung
über das PJ-Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Repetitorien
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
EKGs
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
200

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2