PJ-Tertial Anästhesiologie in Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt (5/2020 bis 9/2020)

Station(en)
OP + Intensivstation
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ich habe das PJ-Tertial in Friedrichstadt ausgewählt, nachdem ich bereits eine Famulatur dort absolviert hatte.
Das gesamte Team der Anästhesisten inklusive Pflege ist freundlich, hilfsbereit und erklärt/zeigt einem sehr viel wenn man Interesse hat.
Man kann sich die Einteilung für das PJ selbst auswählen, ich war 2 Monate im OP, gefolgt von 2 Monaten auf der Intensivstation. Man kann dies allerdings auch sehr unkompliziert nach den eigenen Präferenzen entscheiden.

Im OP begleitet man täglich einen anderen Anästhesisten/tin und lernt aufgrund der Rotation die verschiedenen anästhesiologischen Aspekte der verschiedenen Operationen kennen. Am Anfang muss man erst einmal das Team kennenlernen und wird, wenn man mit jemanden das erste Mal im Saal ist natürlich eingeschätzt und beobachtet die Arbeit. Sobald diese merken das man motiviert ist und Lust hat etwas zu lernen (geht ziemlich schnell) darf man im Laufe der Zeit immer mehr selbst machen. Bei mir war es nach ca. 1 Monat so, dass ich kleinere Eingriffe von Anfang bis Ende selbst betreuen durfte, während sich der Arzt im Hintergrund hielt und nur bei Fehlern/falschen Dosierungen usw. konstruktiv eingegriffen hat.
Dies startet mit der Einleitung - Zugänge legen (Arterien, ZVKs, Flexülen), Narkoseeinleitung (Medikamentenauswahl, Dosierung usw.), Atemwegsmanagement (Maskenbeatmung, Intubieren, LAMAS usw.), was man eigentlich alles selbst machen darf (je nach Umfang, Patient und Zeitdruck (vorallem ZVKs) wird natürlich parallel gearbeitet, aber man kann eigentlich alles selbst erlernen und durchführen.
Während der OP steht das Beatmungs und Kreislaufmanagement im Vordergrund, dies kann man nach ausführlichen Erklärungen am Anfang des PJs und in Rücksprache mit dem anwesenden Arzt bei unkomplizierten OP´s auch selbstständig machen (der Arzt ist natürlich immer dabei). Dazu wird das Protokoll geschrieben, was man wenn es einen interessiert auch selbst machen darf, was vorallem bei längeren OP´s, bei welchen nicht viel passiert eine gute Abwechslung sein kann. Wenn sonst nicht viele PJler + Famulanten da sind und im eigenen Saal nicht viel passiert, kann man nach den Einleitungen meistens auch zwischen den Sälen rotieren, wenn die Operation vorraussichtlich länger dauern wird und anästhesiologisch nicht sehr spannend ist.
Beim Ausleiten darf man dann auch extubieren etc.
Durch die große Vielfalt an chirurgischen Fachgebieten in Friedrichstadt (eig. alles außer Herzchirurgie), lernt man alles mal kennen, da man durch die verschieden OP-Gebiete durchrotiert.
Die Anästhesiepflege im Saal ist zumeist sehr freundlich und hilfsbereit, am Anfang sollte man sich nicht zu sehr aufdrängen und in ihre Tätigkeiten reingreifen, kommt manchmal nicht so gut an, die müssen einen auch erstmal kennenlernen. Aber wenn die meisten schonmal mit einem zusammengearbeitet haben, ist es meistens ein ziemlich angenehmes Teamwork.
Der Tag im OP beginnt um 7.00 und endet meist zwischen 15.00-16.00

Auf der ITS (chirurgische Intensiv) ist man entweder in der Früh oder Spätschicht eingeteilt (Man kann wenn man unbedingt will bestimmt auch Nächte mitmachen, aber das lohnt sich meiner Meinung nach nicht wirklich). Auf der ITS sind zu jedem Zeitpunkt 2 Assistenzärzte für je 8 Patienten zuständig und 1 Oberarzt für die Station.
Die Frühschicht (7.30-16.00) beginnt mit der Morgenvisite, bei welcher jeder Patient mit allen Ärzten visitiert wird und der Plan für den Tag besprochen wird. Daraufhin wird ein körperlicher Status von jedem Patienten erhoben (gute PJ-ler Aufgabe, man kann die körperliche Untersuchung nochmal gut lernen und den Ärzten viel arbeitet abnehmen). Dazu werden Neuzugänge aufgenommen (meist OP oder Schockraum), Interventionen durchgeführt (Bronchoskopie, ZVK, Sono, etc. - darf man im Verlauf auch selbst machen unter Aufsicht), Patienten zu Untersuchungen gebracht und der übliche Stationskram (Konsile anmelden etc.).
In der Spätschicht (15.30-24.00) wird kein Status vom Patienten erhoben, es werden dafür die Anordnungen für den nächsten Tag geschrieben, dies ist etwas theoretischer, man kann aber über die komplexe medikamentöse Versorgung eines Intensivpatienten einiges mitnehmen und es ist auch immer gern gesehen das man sich einbringt und die Anordnungen nach einiger Zeit auch selbst schreibt.
Dadurch, dass der Nachtdienst auf der ITS für die Briefe zuständig ist, ist man auch nicht als bessere Schreibkraft angestellt.
Dazu kommt, dass die ITS das Rea-Team für das Krankenhaus stellt (geteilt mit der Inneren ITS). Das heißt bei einem Rea-Alarm laufen ein Oberarzt, Assistenzarzt + Pflegekraft mit Equipment los zum jeweiligen Alarmierungsort (Stationen, Schockraum, irgendwo im Klinikum). Hierbei kann man als PJ-er immer mitgehen, am Anfang soll man meist zuschauen und die Abläufe lernen, nach einiger Zeit wird man aktiv eingebunden und kann das Team bei den diversen Aufgaben unterstützen (Reanimieren, Zugänge legen, Medikamente etc.). Dies ist unglaublich vielseitig und spannend wodurch man echt viel mitnehmen kann.
Das gesamte Ärzteteam auf der ITS ist super hilfsbereit und alle wollen einem etwas beibringen. Natürlich kann es manchmal echt stressig sein, wodurch dann die Lehre etwas weniger wird, aber das passiert nicht so oft, und vorallem die Oberärzte haben immer ein offenes Ohr und erklären einem bereitwillig alle Fragen die man so hat und bringen einem diverse Sachen bei (z.b. ZVK´s etc.). Die Pflege auf der ITS ist ein super Team und mit den meisten hat echt ne gute, spaßige Zeit.

Das einzig negative was mir einfällt ist, dass man leider kein NEF mitfahren darf (Dies wäre von der Klinik her kein Problem, allerdings werden die NEF´s von der Feuerwehr gestellt und deswegen ist es Versicherungstechnisch leider nicht möglich).

Dazu gibt es im Klinikum noch diverse Fortbildungen (Untersuchungskurs, verschiedenen Chirurgiefortbildungen) die man immer besuchen kann wen man will.
Immer Freitags gibt es einen EKG-Kurs von einem Oberarzt aus der Kardiologie für alle Studenten, welcher ziemlich gut ist. Man nimmt einiges mit auch wenn man doch öfters nichtmal die Wörter kennt die er verwendet.

Insgesamt war es ein fantastisches Tertial und ich würde jedes mal wieder für das Wahlfach nach Friedrichstadt gehen.


Bewerbung
Ãœber PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Punktionen
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1