Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Ich hatte sehr spannende und lehrreiche 4 Monate mit netten Kollegen und vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen!
Zuerst einmal stimmen die Rahmenbedingungen in Heide. Für PJler gibt es gestellte Unterkünfte, die nicht unbedingt hochmodern sind, aber ihren Zweck erfüllen. Pro Tag kann man sich für 10€ im Restaurant und dem Kiosk verpflegen. Es gibt täglich wechselnden PJ-Unterricht und man kann jeden Tag daran teilnehmen und noch dazu gibt es eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 420€.
Das WKK organsiert einen Einführungstag an dem man Schlüssel, Karten, IT-Zugang incl. Druckerkarte und eine kurze Klinikführung, sowie eine kurze Begrüßung von Seiten der Personalabteilung bekommt. Anschließend stellt man sich noch in der entsprechenden Klinik vor und geht gemeinsam zum Mittagessen. Das erleichtert den Start und man muss nicht lange hinter den organisatorischen Dingen herlaufen.
In beiden Abteilungen wird man im OP mit eingeplant und operiert viel mit. Häufig erklären die Ärzte während der Eingriffe viel und ich durfte nach kurzer Kennenlernzeit eigentlich immer zunähen. Die Stimmung ist personenabhängig eigentlich sehr gut und weder die Anästhesie noch die OP-Pflege verdrehen die Augen, wenn es heißt, dass der PJler zunäht. Wenn man sich nicht zu ungeschickt anstellt, darf man zwischendrin auch mitoperieren und bekommt das ein oder andere Instrument in die Hand gedrückt. Manchmal dauern OPs auch in den Feierabend, aber die zusätzlichen Stunden sind auf freiwilliger Basis und ich wurde immer gefragt. Man kann sich auch problemlos durch den diensthabenden Arzt auswechseln lassen, wenn man los muss/möchte. Die Überstunden kann man aber auch ab und zu mal freitags nehmen und eher ins Wochenende starten.
In der Ambulanz kann man so viel machen, wie man sich zutraut und kann. Ich hatte dort meine eigenen Patienten und besprach diese vor Diagnostik und nochmal abschließend. Auch hier konnte ich viele Wunden nähen oder bei Verbänden und Gipsen helfen und zuschauen. Heide ist überregionales Traumazentrum, sodass dort auch Schockräume hinkommen, wo ich ebenfalls zuschaute und gelegentlich mitmachte.
Auf Station gibt es MFAs die für die Blutabnahmen zuständig sind. Teilweise legen sie auch Braunülen, sodass ich nur zwischendrin mal angerufen wurde um eine neue Braunüle zu legen, dies aber nicht standardmäßig morgens machte. Es gibt immer morgens Visite und Röntgenbesprechungen, an denen ich regelmäßig teilnahm.
Zum Essen schaffte ich es nicht immer ganz pünktlich und teilweise auch gar nicht, aber eigentlich kann man sich mit den anderen PJlern absprechen, sodass einem was mitgebracht wird oder spricht das freundlich mit dem Operateur ab, sodass man mal zwischen zwei OPs was essen geht.
Man ist während der 4 Monate für 2 Wochenenddienste eingeplant. Bei denen nimmt man morgens auf allen chirurgischen Stationen Blut ab und unterstützt danach entweder im OP oder in der Ambulanz. Für dieses Dienste gibt es dann anschließend einen entsprechenden Freizeitausgleich, den man flexibel legen darf, sodass man sich ein paar Urlaubstage sparen kann.
Insgesamt kann ich Heide für das Chirurgie-Tertial sehr empfehlen, wenn man gerne mitoperiert und im OP ist. Wer lieber nur auf Station sein chirurgisches PJ verbringen möchte, sollte sich besser nach einer Alternative umschauen.
