Gastroenterologie – Station 46:
Beginn 7 Uhr. Der Tag beginnt mit Blutentnahmen und ggf. Flexülen legen. Das kann je nach Tag und anwesenden PJlern/Famulanten auch mal 1 Stunde in Anspruch nehmen. Es gibt aber auch eine sehr nette Aufnahmeschwester, die einige Blutentnahmen übernimmt, wenn sie Zeit dazu hat. Zeitgleich ist die Übergabe von der Pflege an die Ärzte, hier kann man dann oft nicht zuhören. Im Anschluss machen die Ärzte Kurvenvisite, wenn man Interesse daran hat, kann man sich an einen von denen dranhängen und mitdenken. Dabei wird einem auch gerne mal was erklärt. Im Anschluss beginnt die Visite, meist ist einmal pro Woche Visite mit den Oberärztinnen und mittwochs ist Chefvisite. Der Chef ist sehr nett und erklärt auch viel. Ansonsten hängt die Visite sehr vom Arzt ab, der anwesend ist, wie viel man erklärt bekommt oder gar selbst visitieren kann.
Um 12:30 Uhr ist Röntgenbesprechung, im Anschluss gehen die Ärzte gemeinsam in der Kantine Mittagessen. Man selbst kann da mit oder bringt sich selbst Essen mit und verspeist es im Park.
Nachmittags sind die Aufnahmen zu erledigen, diese übergibt man seinem Stationsarzt und bespricht mit diesem das weitere Procedere. Feierabend ist offiziell um 15:30 Uhr, oft konnte man auch schon früher gehen, wenn es nichts mehr zu tun gab.
Insgesamt ist die Station 46 eine gastroenterologische Station, die aber auch oft die Patienten, die nur aus sozialer Indikation aufgenommen werden, abbekommen. Generell wird man als PJler nett behandelt, wie viel man lernt kommt letztlich auf das eigene Engagement und den Stationsarzt an, der gerade da ist. Mir hat es aber gegen Ende, wo man gut eingearbeitet war, eigentlich ganz gut gefallen. Man hatte auch die Möglichkeit in den Ultraschall zu gehen und dort zuzuschauen oder in der Endoskopie zuzuschauen. Auch Pleura- oder Aszitespunktionen konnten zum Teil unter Anleitung selbst durchgeführt werden. Großes Manko ist ganz klar die geringe Anzahl an PCs. Eigentlich gibt es nur 2 PCs im Arztzimmer und oft sind 3 Ärzte da gewesen, das heißt schon die mussten sich die Plätze teilen. Da war der PJler dann eher nicht an der Reihe.
Rheumatologie/Nephrologie – Station 68:
Auf der Station 68 beginnt der Tag mit der Übergabe von der Pflege um 7:15 Uhr. Dann stehen Blutentnahmen und Flexülen auf dem Programm. Um 8:45 Uhr ist die Röntgenbesprechung. Im Anschluss wird gemeinsam auf Station gefrühstückt. Und dann geht die Visite los. Dort konnte man mitlaufen und sich auch mit einbringen. Die Ärzte haben einem auch sehr gerne versucht die doch manchmal nicht ganz simplen Krankheitsbilder der Rheumatologie und Nephrologie verständlich zu erklären. Dienstags ist Chefvisite.
Im Anschluss werden die elektiven Patienten durch die Studenten aufgenommen. Dies sind ca. 1 bis 4 Patienten täglich, manchmal nur für eine Chemogabe, dann hält sich Anamnese und körperliche Untersuchung in Grenzen, oft war man aber auch ganz schön beschäftigt um die vollständige Geschichte des Patienten und seine Beschwerden zu erfassen. Im Anschluss übergibt man den Patienten an einen zuständigen Stationsarzt. Dieser nimmt sich dann auch Zeit und bespricht den Fall mit einen, man denkt gemeinsam über mögliche Differentialdiagnosen und Anordnungen nach. Diese kann man dann auch noch in den PC eintippen. Feierabend war offiziell auch um 15h30. Auch hier bestand die Möglichkeit früher zu gehen, wenn nichts mehr zu tun war. Aber da die Aufnahmen manchmal auch erst spät kamen, ist man hin und wieder auch ein paar Minuten länger geblieben.
Insgesamt fand ich den Einblick in die Rheumatologie/Nephrologie sehr spannend, weil ich mich damit im Studium nicht so wirklich beschäftigt hatte. Jedoch muss ich auch sagen, dass zumindest mein Gefühl war, dass man als PJler bzw. Medizinstudent etwas extra läuft. Man wird nicht so super in den Alltag miteingebunden, Briefe schreiben oder ähnliches wird gar nicht erwartet. Die Hauptaufgabe sind eigentlich die Aufnahmen, die aber eben auch einen Großteil der Zeit verschlingen. Für den Anfang, um diese zu üben ist es sicherlich eine super Station, weil man sich auch viel Zeit mit Anamnese und KU lassen kann. Im dritten Tertial hätte ich mir aber etwas mehr Einbindung gewünscht. Trotzdem waren alle Leute – sowohl Ärzte als auch Pflege - durch die Bank nett, man konnte immer Dinge fragen, es wurde viel erklärt und man konnte auch jederzeit zu Diagnostik/Interventionen (Ultraschall, Rheumascan, Nierenpunktion, Gelenkpunktion) mitgehen und zuschauen. Ich fühlte mich etwas unterfordert und gelangweilt, aber das lag wohl auch daran, dass wir zeitweise 4 Studenten (2 PJ, 2 Famulanten) auf Station waren und wir uns quasi um die Aufnahmen reißen mussten. So ist eben die Ferienzeit.
Intensivstation – Station 4:
Ich war eigentlich gar nicht auf der Intensivstation eingeteilt, habe aber per Zufall doch noch die Möglichkeit gehabt für 1 Woche dorthin zu rotieren. Ich dachte erst eine Woche sei sehr kurz, dennoch würde ich es auch nochmal so machen! Alle Ärzte waren super nett und haben einen direkt miteingebunden, sofern man dies wollte. Man läuft bei der Visite mit, kann selbst Patienten untersuchen, mit zu Untersuchungen der Patienten gehen oder auch mal selbst Hand anlegen, wenn man eine Arterie legt.
Notaufnahme:
Ich hatte wie jeder PJler in der Inneren die Möglichkeit für 2 Wochen in die Notaufnahme zu rotieren. Das war mega gut! Man darf Patienten selbst aufnehmen, übergibt sie dann dem Facharzt und bespricht das Procedere. Auch wenn hier der größte Wechsel an Ärzten war, so habe ich mich doch immer gut betreut gefühlt und alle Ärzte waren ausnahmslos nett. Auch die Pflege war immer hilfsbereit. Wir waren recht viele Studenten und haben uns dann in Früh- und Spätdienst aufgeteilt, das war auch ganz interessant, da am Abend noch andere Patienten in die Notaufnahme schneien als tagsüber.
Allgemein:
- Eigener PC-Zugang
- Schlüssel/Transponder, sofern benötigt
- Kein kostenloses Essen, die Kantine ist zwar ganz lecker aber eher teuer ☹
- Mittlerweile 400€ PJ Gehalt!
- Kleidung wird gestellt
- Spind kann man sich ebenfalls besorgen
- Täglich PJ-Unterricht von meist sehr guter Qualität
- Sehr motivierte Assistenz- und Fachärzte der Kardio, die sich um die PJler der Inneren kümmern, die Fortbildungen organisieren und an die man sich bei Problemen wenden konnte