Mein Tertial hat in der Notaufnahme begonnen. Dadurch, dass es der Anfang der Corona-Pandemie war, habe ich ein sehr verzerrtes Bild einer Notaufnahme bekommen. Wir hatten extrem wenige Patienten zu betreuen, und ich habe mich viel gelangweilt. Außerdem war noch ein Famulant da, und wir haben teilweise zu zweit einen Patienten betreut, was ich immer suboptimal finde. Im Grunde durfte man aber neue Patienten sich erstmal selbst anschauen, Anamnese und KU machen und auch selbstständig schallen. In die Schockräume durfte man auch immer mit. Ich denke, dass meine Langeweile dort nichts mit dem Krankenhaus an sich zu tun hat, sondern eben an der besonderen Situation lag. Deshalb würde ich meinem Bericht jetzt nicht zuviel Gewicht beimessen.
In der Gastroenterologie habe ich mich sehr wohl gefühlt. Das Team war extrem nett und die Oberärzte auch echt entspannt. Ich war leider die einzige PJ-lerin für 2 Stationen weshalb ich auch mal einen ganzen Vormittag mit Blutentnahmen und Viggos beschäftigt war. Nicht so lehrreich war, dass es keine feste Visitenzeit gab und die Assistent*innen über den Vormittag verteilt ihre Patienten visitiert haben. Ich habe dann darum gebeten angerufen zu werden, wenn eine/einer der Assistent*innen auf Visite geht, das hat mal mehr mal weniger gut funktioniert. Auf die Oberarztvisiten konnte ich allerdings meistens mit, und auch zu den Besprechungen mit den Oberärzten habe ich mich dazugesetzt und konnte dann Fragen stellen etc. Für die Besprechungen musste man dann eben am Nachmittag da bleiben, was allerdings nicht von einem erwartet wurde. In die Funktionen konnte man jederzeit gehen und hier wurde einem auch viel erklärt.
Auf der Hämatoonkologie war ich leider nur 2 Wochen, und wurde dann an die Palliativstation ausgeliehen. In der Hämatoonkologie fand ich positiv, dass ich Zeit hatte, die Krankheiten nachzulesen, und die Assistent*innen sich die Zeit genommen haben, die Krankheiten mit mir zu besprechen. Für meinen Geschmack hatte ich manchmal zu wenig zu tun, was daran lag, dass die Assistent*innen vieles selbst übernommen haben und auch selbst machen wollten (z.B. Viggos legen bei schlechten Venen). Vielleicht hätte ich auch selbst mehr machen können wenn ich länger da gewesen wäre, aber 2 Wochen sind denke ich einfach zu wenig um eine gute Einschätzung abzugeben.
Dass ich auf die Palliativ bin war nicht geplant, und was mich gestört hat war, dass ich auch nicht wirklich gefragt wurde ob ich das möchte. (Der Chefarzt hat mich vor versammelter Mannschaft gefragt. Ob man da nein sagen kann sei jetzt mal dahingestellt. War aber sicherlich nicht in böser Absicht.) Letztlich hätte ich aber nicht nein gesagt und ich muss auch sagen, dass ich viel auf der Palliativstation gelernt habe. Viele Aufgaben hatte ich dort nicht, aber man lernt eine ganz andere Seite der Medizin kennen. Die Visite hat immer sehr lange gedauert, weil die Ärzt*innen lange mit den Patienten gesprochen haben und sich wirklich viel Zeit genommen haben. Auch die Pflege war extrem kompetent. Letztlich habe ich auf der Palliativstation gelernt was eine umfassende nicht-medizinische Betreuung für einen enormen Unterschied macht. Ich kann eine Rotation auf die Palliativstation sehr empfehlen, man muss sich allerdings schon auf die besondere Belastung gefasst machen. Evlt. wäre es hilfreich gewesen hier ein Anfangs- und Abschlussgespräch zu führen, was man bestimmt einfordern kann.
Kardio/Pulmo: Hier wurde ich richtig gut eingebunden, das Team war sehr nett, die Aufgaben waren die üblichen. (BEs, Viggos, Aufnahmen, Briefe). Ich durfte die Patienten mitbetreuen und konnte auf die Visiten immer mitgehen. Auch in die Funktionen konnte ich jederzeit gehen (Echo, Schluckecho, Herzkatheter, Bronchoskopie), wo durch die Oberärzt*innen dann auch viel erklärt wurde.
Im Gesamten hat es mir gut in der Asklepios Klinik Altona gefallen. Die Teams waren durchweg nett und bemüht mir etwas beizubringen. Durch die vielen Rotationen ist man meiner Meinung nach etwas zu kurz da, um richtiger Bestandteil der Teams zu werden. Mein Tipp wäre abzuwägen ob man lieber 2 Monate auf einer Station bleibt, wenn es einem dort gut gefällt, statt sich noch einen Fachbereich anzusehen. Schade war, dass wegen Corona alle Fortbildungen ausgefallen sind. Enstannt waren auch die Arbeitszeiten mit dem Studientag.