Das PJ Tertial in der Anästhesiologie in Bad Soden war erstklassig und kann von mir nur wärmstens empfohlen werden.
Allgemein:
• Sehr nettes Team + toller Chef, der versucht alle Wünsche möglich zu machen und dafür gerne auch selbst das Telefon in die Hand nimmt
• Relativ freie Rotation auf Intensivstation und OP + freiwillig bei Interesse: SAPV Team (in Hofheim)
• Praktisch immer 1:1 Betreuung
Intensivstation:
• Begleitung der morgendlichen Visite
• Schnelle Übernahme eigenen Patienten, die man (unter Anleitung) selbstständig betreuen kann
• Stetige Anpassung der Verantwortung an Erfahrungsgrad – nach eigenem Vorlieben gut steuerbar: am Anfang: „Mitlaufen“ (2-3 Tage) --> arbeiten unter Supervision (1-2 Wochen) --> selbstständige Betreuung eigener Patienten mit regelmäßiger Rücksprache --> selbstständige Betreuung eigner Patienten mit Rücksprache hauptsächliche bei Visite und Übergabe (am Ende des PJs hatte ich so langsam das Gefühl dort angekommen zu sein – selbstverständlich gab es immer jemanden, an den man sich bei Problemen wenden konnte)
• Ausreichende Möglichkeiten in intensivmedizinische Tätigkeiten reinzuschnuppern (ZVK [ca. 6], Sheldon [1], arterielle Blutdruckmessung [>10], Bronchoskopie [2]…)
• Freiwillige Möglichkeit viel Sonographie und Herzecho zu üben (Kardiologen sind direkt nebenan und helfen, wenn man aktiv fragt, sehr gerne)
• Teilnahme am Advanced life support durch Rea-Team
OP:
• Freie Wahl des OP-Saals (in Rücksprache mit anderen PJlern und Famulanten) – gab während meiner Zeit immer genügend „interessante“ Säle
• Für relativ „kleines“ Haus sehr abwechslungsreiches und anspruchsvolles OP Programm (Viszeral-, Unfall-, Neuro-, plastische, gynäkologische und urologische Chirurgie + selten Thoraxchirurgie)
• Auch hier stetige Anpassung der Verantwortung an Erfahrungsgrad: Am Ende mehr oder weniger selbstständige Durchführung der Narkose
• Praktisch jeder Arzt lässt die PJ selbst versuchen die Atemwegssicherung zu übernehmen (Intubationen: >40, Larynxmasken: >50; glide scope: 2)
• Einzig regionalanästhesiologische Verfahren wurden nicht sooo viel angewandt – hier muss man selbstständig ein bisschen ein Auge darauf haben, dass man aktiv zu den Punkten geht, um das zu sehen/machen
SAPV:
• Freiwillige Rotation in die ambulante Betreuung von palliativ Patienten
• In Hofheim (mit dem Auto ca. 10min von Bad Soden entfernt)
• Völlig anderes arbeiten als in den anderen Bereichen aber sehr interessant und super nettes, interdisziplinäres Team --> kann ich nur jedem ans Herz legen
PJ-Dienste:
• Bis zu 4 Dienste möglich
• Aufgaben: nur OP-Assistenz (keine Blutabnahmen oder Ähnliches)
• In der Regel 3 Dienste unter der Woche (währen der normalen Arbeitszeit) + 1 Wochenenddienst (10:00 bis 15:00 Uhr)
• 100€ pro Dienst (max. 400€) + pauschal 400€ Aufwandsentschädigung
• Insbesondere für die Wochenendsdienste gibt es einen eignen Aufenthaltsraum (ausgestattet mit 2 PCs)
Fazit:
• Ich bin eigentlich sehr zurückhalten mit 100/100 Punkten – diese Abteilung hat es aber wirklich verdient – ganz klare Empfehlung