Vorweg:
Das Team der Assistenzärzte ist großteils nett, begegnet einem auf Augenhöhe und erkennt an, dass man viele unliebsame Tätigkeiten für sie erledigt. So ist es vorgekommen, dass sie die Pjler und Famulanten auf einen Kaffe eingeladen haben. Ich hatte bei den meisten das Gefühl, dass sie die Arbeit schätzen die man erledigt. Auch die Oberärzte sind respektvoll. Der Chef ist ebenfalls freundlich und kommt 1x/Woche zur Visite.
Zur Arbeit an sich:
Leider absolut unbefriedigend. Man ist alleinig für zwei Dinge zuständig: Blutabnahme/Viggos und Aufnahmen. Morgens verbringt man den Tag damit, die zum Teil super schwierigen BAs zu erledigen, um dann noch zur Visite zu laufen. Diese dauert meist 2-3 Stunden. Hier steht man meist daneben, hört zu und versucht was zu erhaschen. Erklärt wird i.d.R. leider sehr wenig. Das empfand ich als enorm schade. Bei so einer langen Visite ist es wohl nicht zu viel verlangt ab und an mal ein SIADH oder eine Elektrolytentgleisung zu erklären.
Nachmittags bearbeitet man die Aufnahmen, sprich Anamnese, EKG anlegen, körperliche Untersuchung und dann den Brief schreiben. Falls man hier wenig Erfahrung hat, mag das ganz nett sein, mir hat es nicht gefallen.
Ich hatte mich echt auf die Nephro gefreut und habe kein Problem damit morgens die Blutabnahmen zu machen. Im Gegenzug dafür erwarte ich aber, dass ich jeden Tag ein bisschen was lerne. Ich finde es ist nicht zu viel verlangt, sich bei einer Visite 15-20 min Zeit für die Studenten zu nehmen und über ein Krankheitsbild mal etwas ausführlicher zu sprechen. Wenn man dies jeden Tag einbaut hätte man nach 6-8 Wochen doch echt etwas gelernt
Ein bisschen was nimmt man sicherlich immer mit. Auch bin ich froh mal die Nephro gesehen zu haben, denn die ist an peripheren Häusern ja eher selten vertreten. Allerdings frag ich mich ob ich in der ZNA nicht deutlich mehr gelernt hätte.
