Die Kinderchirurgen sind sehr überlastet durch Unterbesetzung. An sich auch wirklich ein freundliches Team, bis auf einen Oberarzt Herr A., der bei Fragen während der OP böse Blicke und Kommetare verteilte wie: „Sind sie jetzt mal still?“, oder auch komplett ignorierte. Fragen wurden also nicht beantwortet und ein vertrösten von den dabei stehen Assistenzärzten „Wir besprechen das später.“ hat natürlich nicht stattgefunden. Für Lehre war so gut wie keine Zeit. Als ich in Rücksprache mit einem Arzt selbstständig eine Blutentnahme gemacht habe, wurde ich von einem anderen Arzt dafür getadelt, warum ich das ohne die Anwesenheit des betreuenden Arztes gemacht hätte. In Zukunft durfte ich es nur in Beisein eines Assistenten machen, was ich einerseits verstehe, wenn man seine erste Famulatur macht oder evtl im ersten Tertial noch nicht so viel Erfahrung mit Kindern hat. Aber nach 6 Wochen Neonatologie-Famulatur und zwei Tertialen PJ habe ich mir einfach mehr zugetraut.
Meine Erfahrung (entgegen der hier sonst sehr guten Bewertungen): man darf so gut wie garnichts selbstständig machen, und wenn man dann mal einen Patienten selbstständig aufgenommen hat, dann wurde von den Ärzten trotz Patientenvorstellung die komplette Anamnese umd Untersuchung nochmals wiederholt. (Mein schlimmster Fall war eine Patientin mit klassischen Appendizitiszeichen, die erst ich, dann der Assistenzarzt, dann der Facharzt und danach noch der Oberarzt untersucht hat.) Vertrauen, Wertschätzung und effektives Arbeiten sieht anders aus. Von einer Rotation in die kinderchirurgische Abteilung würde ich aufgrund der Teamstrukturen und der fehlenden Lehre jedem PJler abraten.
Ab Oktober 2020 kommt ein neuer Chefarzt, welche Veränderungen sich dadurch langfristig einstellen kann ich nicht beurteilen.