Mein Wahltertial im Fach Augenheilkunde an der Asklepios-Klinik-Nord (Heidberg) gefiel mir sehr gut, wobei auch die Lehre hierbei nicht zu kurz kam. Man wurde schnell herzlich vom Team aufgenommen. Trotz der gegebenen Umstände bezüglich der Corona-Pandemie konnte ich mein PJ ohne Probleme und Einschränkungen absolvieren. Angenehm war es der einzige PJ´ler (ist der Regelfall) zu sein, sodass sich allgemein viel Zeit zum Erklären und Demonstrieren genommen wurde.
Allgemein bietet die Augenheilkunde am AK-Nord ein sehr großes Spektrum, sodass man einen guten Überblick über das Fach und die Tätigkeiten als Augenarzt bekommt. Hierbei hilft vorallem das flexible Rotationssystem, sodass man einen Blick in alle Bereiche werfen kann.
In den ersten Wochen konnte man sowohl auf Station, als auch in der Ambulanz die Basics lernen (Visus, Spaltlampenuntersuchung, Tonometrie, Funduskopie Gonioskopie, Ultraschall uvm.). Hierbei waren die Kollegen meist extrem geduldig und gaben sich auch bei erhöhtem Patientenaufkommen Mühe etwas beizubringen. Hier war es anfangs sehr hilfreich, dass man die ersten Tage bei verschiedenen Assistenzärztinnen und -ärzten mitlaufen konnte. Auch bei spannenden Fällen von Kollegen wurde man teilweise sogar angerufen, damit man selber einen Blick auf den Patienten werfen konnte.
Man merkt hier, dass viele Leute Lust auf Lehre haben und es nicht als lästig empfinden.
Spannend war auch die Zeit im OP, wobei ein Zuschauen bei jeglicher OP möglich war. Abhängig vom Operateur wurden auch die Handlungsabläufe noch einmal ausführlich erklärt, man durfte mit ans Mikroskop.
Die meiste Zeit verbrachte ich in der Ambulanz, da ich hier durch das Voruntersuchen von eigenen Patienten ein breites Spektrum sehen und mir in Ruhe Gedanken zu den verschiedenen Fällen machen konnte. Falls hierbei Fragen aufgetreten waren, konnte man immer einen der Assistenten ansprechen. Man hatte nie das Gefühl alleine gelassen zu werden oder schnell überfordert zu werden. Die seit Anfang des Jahres eingeführte elektronische Patientenakte war dazu auch sehr hilfreich. Das Legen von Braunülen oder morgendliche Blutabnehmen wurde zwar sehr gerne gesehen, aber nicht vorausgesetzt. So war es eher gut um in der Übung zu bleiben, als lästig zu wirken.
Während meines PJ´s gab es coronabedingt alle 4 Wochen einen Online-Studientag vom UKE organisiert, welcher sehr mäßig war. Die Fallbesprechungen jede Woche in der Frühbesprechung der Abteilung waren da deutlich sinnvoller und lehrreicher.
Noch besonders zu erwähnen ist der hauseigenen OP-Simulator, an dem man nach einer gewissen Einführung selbstständig „operieren“ kann. Durch das System, das sog. EYESI´s, konnte man Stück für Stück seine Fähigkeiten erweitern um letztendlich Katarakt- und Hinterabschnittoperationen simuliert durchzuführen. Auch wenn hierbei mal gewisse Unklarheiten bei einzelnen Schritten bestanden, konnte immer ein Assistent um Rat gefragt werden.
Dieses Gerät scheint es in Deutschland nur sehr selten zu geben, sodass es wirklich ein Highlight in der PJ-Zeit für mich war.
Man hatte während des PJ´s das Gefühl ein Teil des Teams zu sein, wobei man nicht als billige Arbeitskraft gesehen wurde. Es war primär wichtig etwas zu lernen und nicht von anderen die Arbeit einfach nur abzunehmen.
Ich kann das PJ-Tertial an der Asklepios-Klinik Nord nur an jeden weiterempfehlen, der ein Interesse an der Augenheilkunde hat. Durch individuelle Betreuung mit entsprechender Resonanz gewinnt man schnell einen guten Umblick und kann auch zügig komplexere Untersuchungsmethoden sicher erlernen. Die Möglichkeiten des EYESI´s sind für ein PJ wahrscheinlich auch eine Gelegenheit, die man so schnell nicht wieder bekommen wird.
Bewerbung
Da ich selbst nicht an der Uni Hamburg immatrikuliert war, musste ich mich extern beim Dekanat direkt bewerben.
Eine Bewerbung über das PJ-Portal war nicht möglich.