PJ-Tertial Innere in Kliniken Erlabrunn (3/2020 bis 6/2020)

Station(en)
Allgemein/Gastroenterologie, Kardiologie, Pulmologie, Geriatrie.
Einsatzbereiche
Diagnostik, OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ein paradiesisches PJ!
Ich war rundum zufrieden.

Allgemeines:
Erlabrunn ist ein kleines, sehr schönes Krankenhaus im oberen Erzgebirge. Hier steht wirklich der Mensch noch im Mittelpunkt und nicht die DRG! Die Patienten werden sehr liebevoll betreut und das auf einen guten medizinischem Niveau. Es gibt eine breite Innere Station (mit gastroenterologischem Fokus), eine Kardiologie, eine Pulmo, eine Palliativstation und eine Geriatrie (siehe unten).
Ca. 80% der Ärzte waren ausländisch, v.a. aus Tschechien. Freilich sieht man hier keine Hochschulmedizin, aber für einen PJler fand ich das solide, breite Spektrum optimal (ich war übrigens der allererste PJler in der Inneren).

Betreut wurde ich so gut wie nie zuvor von einem Facharzt. Er hat sich richtig viel Zeit genommen, mir die Klinik zu zeigen, Fälle zu besprechen, mich Ultraschall zu lehren und mein Tertial zu organisieren (3 ausgiebige Tertialgespräche!). Ich wurde immer zum mitmachen und nachdenken angeregt und hab selten nur zugeschaut. Anders als in anderen Kliniken war meine Arbeitskraft immer extra, d.h. ich hatte keine Pflichtaufgaben und konnte im 1. Tertialgespräch mit meinem Betreuer individuell klären, was ich machen und sehen möchte. Dazu haben wir auch das gut strukturierte PJ-Logbuch aus Jena genutzt. Ich durfte viel machen, u.a. habe ich etliche Abdomensonos (ca. 20 x) und eine Aszitespunktion selbst gemacht.

Insgesamt geht es vergleichsweise ruhig zu. Ein gemeinsames Frühstück mit den Schwestern ist üblich. Ebenso eine Mittagspause und ein pünktliches Arbeitsende. Die Ärzte haben also auch Zeit, Studenten was zu erklären oder zu zeigen. 1x war ich auf eigenen Wunsch am Wochenende von 8-18:00 da. Jede Woche haben wir ein mini-Examen durchgeführt, bei dem ich theoretisch oder praktisch geprüft wurde. Das hat mir sehr genützt!

Gastroenterologie: Hier war ich insgesamt 8 Wochen. Mir wurde ab der 3. Woche ein eigenes Patientenzimmer zugeteilt. Dort leitete ich die Visiten, schlug Therapien vor, schrieb die Briefe, führte Angehörigengespräche und auch eine Vorstellung im Tumorboard. Ich wurde also sehr gut zur Selbstständigkeit erzogen. Hab natürlich auch bei vielen Endoskopien zugeschaut.

Geriatrie: Hab noch nie so eine gut organisierte Station gesehen! Hier hab ich echte Ganzkörpermedizin gesehen, die über alle möglichen Fächer ging. Hier musste man wirklich in alle Richtungen denken (orthopädisch, psychiatrisch, neurologisch, internistisch, urologisch, gefäßchirurgisch, Naturheilkunde usw.) Sehr interessant -hätte ich gar nicht gedacht.

Kardiologie: Die Station war vergleichsweise recht hektisch und desorganisert. Hier werden allerdings einige interessante Untersuchungen gemacht, darunter ein reiches rhythmologisches Programm (Schrittmacherimplantation und Nachsorge, EPU´s mit Rechtsherzkatheter). Ich durfte überall reinschnuppern. Auch ein paar Echos konnte ich machen, auch mal mit der Chefin.

Notaufnahme:
Hier war ich nur vereinzelt. Ich konnte Patienten selbst explorieren und das weitere Prozedere mit einem Arzt besprechen.

Sonstiges:
Lohn gabs reichlich (725€). Freie Tage zu bekommen war überhaupt kein Problem. Das Krankenhaus stellt einfache Unterkünfte. Da ich aber mit meiner Freundin hier war, haben wir uns in Steinbach/Johanngeorgenstadt eine Ferienwohnung gemietet (350€/m). Leider gibt es im oberen Erzgebirge keinelei modernen Wohnraum, das muss man wissen. Aber der Arbeitsweg war dafür optimal (10 min mit dem Auto, mit dem Rad durchs autofreie Steinbachtal waren wir früh auch in 10 min da, nachmittags bergan 25 min).
Kulturangebote gibt es dort natürlich nicht allzu viele. Aber die Natur hat seinen Reiz (Teufelssteine zum Klettern, eine der letzten Moorenlandschaften Deutschlands und Wald Wald Wald, im Winter Ski). In Böhmen ist die Natur noch schöner!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
EKG
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
EKGs
Braunülen legen
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
725

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1