Ich habe das komplette PJ am Katharinenhospital verbracht und während ich mit der Inneren zufrieden und von der Anästhesie im Haus begeistert war, möchte ich vor dem Chirurgietertial am KH und explizit der UCh warnen.
Das Tertial am KH sieht vor, durch die großen drei Fachrichtungen der Chirurgie (UCh, ACh, GCh) zu rotieren + ein viertes chirurgisches Wahlfach (HPV, NCh, Kinder, Kardio an der Sana).
Uns wurde zwar in der Feedbackrunde am Ende des PJs versprochen, dass sich bei einstimmig schlechten Kritiken zur UCh was tun muss, trotzdem habe ich meine erheblichen Zweifel, dass das umgesetzt wurde, zumal die Problematik unter der Hand schon lange bekannt war.
Zunächst: mein Interesse an der Chirurgie hält sich in Grenzen. Trotzdem hat mich die Zeit wirklich unterwältigt. In der UCh ist der Student alleine für die BEs zuständig, wird aber auch gerne zum Hakenhalten eingesetzt, weshalb so ironische Situationen zustande kamen, dass man bereits aus der Frühbesprechung in den OP gerufen wird, im Anschluss aber (auch von der Pflege auf Station) angefahren wird, dass die BEs noch nicht abgenommen wurden. Und dass die Stationsärzte, die sich zumindest physisch auf der Station aufhalten, nicht dafür zuständig seien.
In der chirurgischen Ambulanz (ungleich der interdisziplinären Notaufnahme = Rotation in der Inneren = die beste Rotation) wurde ich konsequent angeschwiegen, andere Studis wurden direkt weggeschickt. Zur Frage des Ansehens des Studenten reicht auch mein Erlebnis aus, dass die Stationsärzte sich noch nicht mal die Mühe gemacht haben, unsere Namen zu lernen. Wir waren Mittel zum Zweck.
Ein einziger Oberarzt war die große schillernde Ausnahme, aber er schafft es nicht im Alleingang, wieder gut zu machen, was die anderen verbocken.
Dadurch dass die UCh Pflicht ist, muss ich also von dem Chirurgietertial am KH komplett abraten.