Das Innere-Tertial in der RoKo ist sehr empfehlenswert. Grundsätzlich hatte ich das Gefühl eines „kleineren Hauses“, d.h. man kennt seine Kollegen/Ansprechpartner schneller, es wirkt zumindest alles etwas weniger stressig, mehr familiär. Trotzdem besteht die Anbindung an das „große“ St.Georg, auch wenn in Grünau nicht vorhandene Fachgebiete teilweise nur selten konsiliarisch gut verfügbar waren. Von der Anbindung an das St. Georg profitiert man insbesondere auch durch das recht vielfältige PJ-Seminar-Angebot, für das man häufig ab 14/15:00 Uhr nach Eutritzsch fahren kann (i.d.R. war es kein Problem, dafür in Grünau eher zu gehen). Achtung: Inzwischen gibt es statt der unregelmäßigen PJ Seminare z.T. mehrfach in der Woche 2 PJ-Tage/Monat in denen eine Fachrichtung theoretische und praktische Themen unterrichtet.
Ich war 2 Woche auf der IMC (die hier insbesondere Weaning Pat. betreut), 2 Woche auf der ITS, 4 Wochen auf der Pulmologie (1A), 7 Wochen auf der Hämatoonkologie und 1 Woche in der NFA. Die Einteilung wurde durch den PJ- Oberarzt vorgegeben, wobei auch Wünsche mitunter berücksichtigt wurden.
Bezüglich der groben Einteilung (ob St. Georg oder RoKo) habe ich meine Wünsche vor Tertialbeginn bei der PJ-Beauftragten, Frau Tuczek (sehr hilfsbereit und kompetent) angegeben.
Dienstbeginn war immer 7:30 Uhr, Ende 16:00 Uhr. Nur selten, z.B. um aufgenommene Patienten zu übergeben, war es notwendig, länger zu bleiben. Wenn alle Aufgaben erledigt waren, konnte ich auch („im Sinne des Selbststudiums zu Hause“) eher gehen. Auf den Normalstationen unterstützte man morgens i.d.R. die Pflegekräfte beim Blutabnehmen/legte Flexülen. Nach der Frühbesprechung aller Abteilungen, z.T. mit Röntgendemo, 1x/Woche mit Weiterbildung, konnte ich häufig die Visite begleiten. Dazu kamen Aufnahmen, die bei Übergabe auch konstruktiv besprochen wurden, Briefe teilweise/vollständig schreiben (wurden Fach-/Oberärztlich supervisiert), Diagnostik anmelden/auswerten (insb. EKGs, BGAs, LUFUs, Labor). Bei Interventionen wie Lumbal-/Knochenmarks-/Aszitespunktionen, ZVK-Anlagen, art. Zugängen war es fast immer möglich, zu assistieren bzw. diese z.T. auch supervisiert durchzuführen, ebenso bei Ultraschalluntersuchungen. Je nach Richtung der Inneren-Station (sowie Interesse und Engagement) traf dies auch für Untersuchungen der Funktionsabteilung, Endoskopie (Gastro. und Broncho.), Echo., Schlaflabor zu.
Insbesondere die Hämatoonkologie möchte ich positiv hervorheben. Hier wurde man vom recht kleinen Team besonders „familiär“ aufgenommen, in die Abläufe soweit eingebunden, wie man es sich zutraut, angeleitet und ohne das es unangenehm war, auch mal abgefragt/Themen konstruktiv besprochen. Da hier im Gegensatz zur Partnerstation im „großen“ St.Georg meist weniger superspezielle, seltene Fälle vorkommen, dafür die Patienten aber häufig viele Baustellen aus allen anderen Inneren Bereichen mitbringen, findet eine angenehme interdisziplinäre Arbeit, zum Teil auch komplex geriatrisch, statt. So dass auch an Hämatoonko weniger Interessierte hier einen guten Überblick über die gesamte Innerei bekommen.