Meine Zeit im Klinikum Bremen-Nord war insgesamt eine sehr schöne Zeit und ich kann wirklich jedem nur empfehlen in diesem Krankenhaus sein Tertial für Innere Medizin zu absolvieren, wenn man sich damit arrangieren kann, dass es kein Haus der Maximalversorgung ist und hier vermehrt gastroenterologische und kardiologische Patienten behandelt werden.
Das Kollegium ist sehr freundlich und freut sich auch darüber Studenten etwas zeigen und erklären zu können. Am Anfang des Tertials wurden wir (insgesamt zwei PJ-Studenten) persönlich vom Chefarzt begrüßt und es wurde uns kurz das Krankenhaus vorgestellt. Danach haben wir unsere Zugänge für das EDV-System, ein Telefon und die Schlüssel bekommen und wurden direkt einer Station zugeteilt. Dort kann man sehr schnell auch eigene Patienten/Zimmer übernehmen und diese immer in Rücksprache mit den Ärzten eigenständig betreuen/behandeln. Die Blutentnahmen werden zu einem großen Teil von einem Blutentnahmedienst übernommen, aber teilweise muss man auch selber ran, insbesondere bei i.v.-Zugängen. In der Woche finden an unterschiedlichen Tagen einmal Visite mit dem Oberarzt und einmal mit dem Chefarzt statt, wo man häufig auch Fragen zu den Krankheitsbildern der Patienten gestellt bekommt. Dies hat jedoch keinen vorführenden Effekt, sondern soll einen eher auf das M3 vorbereiten, sodass man eigentlich jedes Mal mit einem guten Gefühl aus der Visite rausgeht.
Einmal pro Woche (Dienstags) finden PJ-Seminare statt, welche verpflichtend sind. Diese finden jedoch nicht nur im Klinikum Bremen-Nord, sondern auch im Klinikum Links der Weser und im Klinikum Bremen-Ost statt, sodass man einmal pro Woche nur kurz die Visite mitbekommt, bevor man durch Bremen pendelt. Dies wäre tatsächlich mein einer Kritikpunkt, da die Seminare in der Qualität teilweise sehr unterschiedlich waren, sodass man lieber auf Station geblieben wäre.
Abschließend noch ein paar Punkte die mir sehr wichtig waren:
-Der Chefarzt hat sich zwischenzeitig immer wieder bei uns erkundet, ob alles in Ordnung sei. Man merkte generell, dass es ihm sehr wichtig ist, dass sich die Studenten (und die Mitarbeiter) hier sehr wohlfühlen und auch etwas für den Abschluss des Studiums mitnehmen.
-Man konnte frei rotieren, wobei man insgesamt 10 Wochen auf Station verbringen soll (einmal 5 auf der eher kardiologischen und einmal 5 auf der eher gastroenterologischen Station), zwei Wochen auf der ZNA, zwei Wochen auf der Intensivstation und 2 Wochen kann man sich relativ frei aussuchen.
-Man konnte nachdem man auf Station alles erledigt hat, jederzeit in die Diagnostik gehen und dort zum Teil auch selber Untersuchungen übernehmen, bzw. angeleitet durchführen (Ultraschall, Echokardiographien, Endoskopien und Punktionen)
-Das Essen musste man selber zahlen und der Preis lag in der Regel zwischen 2,50 Euro bis 3,20 Euro, für eine akzeptable Qualität.
-Es findet auch einmal pro Woche eine abteilungsinterne Fortbildung statt und es wurde uns Studenten nahegelegt ebenfalls einmal während des Tertials eine Fortbildung zu halten. Dies war eine wirklich sehr aufregende, aber auch lehrreiche Erfahrung, da man sich so mit einer Thematik nochmal vertieft beschäftigt und gleichzeitig das Vortragen vor erfahrenen Kollegen üben kann.
-Ich kann leider nichts zu den Möglichkeiten einer Unterkunft sagen, da ich mir selber eine Wohnung gesucht habe.