Im JWK gibt es eine Lehrkoordination, die Ansprechpartner für alles ist und einen super unterstützt bei jeglichen Wünschen und Probleme. Ich habe mir im Vorfeld Stationen gewünscht und das hat auch alles so geklappt. Auch Rotationen in andere Fächer sind möglich.
Mittwochs ist immer PJ-Seminar. Die Seminare sind größtenteils gut, aber natürlich ist da auch immer mal was sterbenslangweiliges dabei (Patho zum Beispiel). Es ist auf jeden Fall super entspannt, dass man den ganzen Tag Seminar hat und nicht auf Station muss, außerdem trifft man da alle anderen PJler.
Man bekommt einen eigenen Computerzugang, Kleidung gestellt und kann kostenlos essen. Das Mittagessen war nicht so meins, aber gerade das Frühstück war super und es ist schon sehr praktisch, dass man nicht kochen muss, wenn man nicht will. Es gibt auch Wohnheimzimmer, die sehr günstig sind, allerdings muss man hierfür frühzeitig anfragen. Alternativ kann man 100 Euro Wohn-/Fahrtgeld bekommen.
Zu meinen einzelnen Rotationen:
Auf der Nephrologie hatten wir teilweise sehr komplexe Patienten und man kann sehr viel lernen. Man kann eigene Patienten betreuen und darf, wenn man möchte, dann mit zu den Untersuchungen der eigenen Patienten gehen. Die Visiten sind allerdings sehr lang, das war manchmal ganz schön anstrengend. Allerdings war zwischen Blut abnehmen und Visite meistens Zeit zum Frühstücken, sodass man das ganz gut überstehen konnte. :) Man kann auch mit in die Dialyse und zum Nephro-Sono. Einmal pro Woche ist Oberarzt- und einmal Chefvisite. Wirklich alle sind super nett, Chefarzt und Pflege eingeschlossen. Es gibt noch eine Stationsassistentin, mit der man zusammen die Blutentnahmen macht, und die einem auch ganz viel erklärt und zeigt.
In der Pneumologie bin ich nach den Blutentnahmen in die Endoskopie gegangen und habe bei den Bronchoskopien zugeguckt. Der zuständige Oberarzt ist super nett und erklärt ganz viel, ich durfte auch mal bronchoskopieren. Danach habe ich meistens die Neuaufnahmen gemacht. Eine Visite gab es zu der Zeit, als ich da war, nicht, sodass der Tag für mich als PJlerin größtenteils sehr entspannt war. Da ich nur 2 Wochen da war, gab es irgendwie nur eine Pleurapunktion für mich zu machen, das fand ich ein wenig schade. Aber auch hier wieder: Alle nett!
In der ZNA muss man ziemlich viel Initiative zeigen, sonst läuft man einfach den ganzen Tag nur hinterher. Ich habe mir Patienten ausgeguckt, die interessant aussahen, und bin dann hin und habe sie selber untersucht. Es ist hilfreich, wenn man das Computer-System schon kennt, dann kann man selbstständig Untersuchungen anmelden und Vorbefunde ansehen. Man kann auch viel schallen. Ich habe eine Woche Spätdienst mitgemacht, das war auch sehr spannend. Durch das Schichtsystem hat man jeden Tag mehrfach neue Leute getroffen, das war teilweise echt schwierig mit den Namen. Man sollte sich trotzdem möglichst immer wieder vorstellen, weil man gerade in der ZNA ja eng mit der Pflege zusammenarbeitet.
Auf der Intensivstation war ich im Studium bisher noch nicht, daher habe ich mir die mal zwei Wochen lang angesehen. Ich habe viel zugeguckt, z.B. bei Bronchoskopien und bei Endoskopien, aber man kann auch selber untersuchen, Ultraschall machen, ZVKs und Arterien legen. Es kommt ein bisschen darauf an, mit wem man mitläuft, das ärztliche Team war teilweise etwas chaotisch. Ich habe in der Zeit trotzdem sehr viel gesehen und gelernt.
Zum Abschluss war ich noch auf der Onko. Hier sind die Diagnosen und Therapien meistens ziemlich komplex, aber man kann auch viel machen (Port anstechen, Ultraschall, Aszites-/Pleura-/Knochenmark punktieren, …). Wenn man möchte kann man auch mit ins Labor und Knochenmarksausstriche angucken oder auf der Palliativstation die Visite mitmachen. Einmal pro Woche ist außerdem eine abteilungsinterne Fortbildung. Man kann auch auf der Onko selber Patienten betreuen und es sind auch wieder alle sehr nett gewesen.
Insgesamt kann ich das PJ im JWK wärmstens empfehlen. Man kann sehr viele verschiedene Krankheitsbilder sehen, auch mal seltene Sachen. Die einzelnen Abteilungen machen ihre Diagnostik selbst, sodass man alles an Untersuchungen mitmachen kann, z.B. Ultraschall, Endoskopie, Echo. Viele der Ärzt_innen haben selber dort PJ gemacht und wissen, was sie erwarten können und was man für Aufgaben übernehmen kann. Und die Tatsache, dass so viele Leute nach dem PJ dort bleiben, spricht denk ich für sich. :-)