+ Durchweg positiv
+ erklären gerne und viel
+ erteilen Einweisungen auf die verschiedenen Infusomaten und Perfusoren und das anstechen von Portsystemen
+ setzen sich mit einem zusammen und erläutern die Grundsätze der dort verwendeten Chemotherapeutika
ärztliches Personal:
+ sehr hilfsbereit
+ honorieren den Arbeitseinsatz, wenn man mal früher weg muss und ermöglichen dies dann
+ helfen auch selbst morgens beim Blutabnehmen
+ übertragen dem willigen PJ’ler gerne, viele auch verantwortungsbewusstere Aufgaben
+ Einbindung in die Visiten in Form von eigenen Patientenvorstellungen und Fragen an den Studenten
Was man lernen kann:
+ Blutabnehmen
+ Blutkulturen anlegen
+ Portsysteme anstechen (später ggf. auch eigenständig)
+ Supportiva und Chemotherapeutika herrichten und Assistenz bei der Verabreichung
+ Ãœbernahme eigener Patienten inkl. weiterer Therapieplanung
+ Verfassen eigener Arztbriefe
Fazit:
Die Hämato-Onkologie war wohl die Station in der ich während meines gesamten PJ am meisten gefordert wurde. Mit Abstand habe ich dort auch die meisten praktischen Fertigkeiten mitgenommen und konnte mich gut darin einfühlen, wie es ist demnächst als fertiger Arzt zu arbeiten. Dafür bleibt man dann auch schon mal länger, als es das Wochenpensum hergeben müsste und der PJ-Unterricht bleibt ggf. manches Mal liegen. Dafür fühlt man sich absolut in den Stationsalltag integriert.
Der Tag beginnt recht entspannt um 07:00 Uhr. Das Blut muss logischerweise abgenommen werden, aber erstens helfen dabei die Assistenzärzte unaufgefordert mit und zweitens hat man dafür locker bis 08:00 Uhr Zeit. Meist beginnt dann um 08:15 die Visite, die sehr ausführlich abgehalten wird. Man kann sich das Stations-Notizbuch schnappen und schonmal währenddessen die To-do-Liste des Tages erstellen. Zwischendurch fragt der Oberarzt öfter mal frei in die Runde nach bestimmten Erkrankungsbildern oder deren Therapie. Dabei sollte man sich nicht verunsichern lassen. Anfangs war ich mir nicht sicher inwieweit er die Studenten einfach nur testen will oder ob er jemanden einfach gern ins Schwitzen bringen möchte. Mit der Zeit begriff ich jedoch, dass das auf der Station dort einfach Routine ist - und zwar für alle, auch die Assistenzärzte. Fernab davon wer man ist, kann man Dinge gefragt werden und bekommt nen Rüffel wenns Quark war oder nen Lob falls es stimmte. Mein Tipp also: die Fragerunden bloß nicht persönlich nehmen - man kann da wirklich viel von profitieren und mitnehmen. Wenn man Patienten zugeteilt bekommen hatte, dann stellte man diese logisch und ganz selbstverständlich auch morgens vor. Dazu gehörte es dann auch vorher nochmal schnell ins aktuelle Labor zu sehen. Dennoch war dabei immer der eigentliche Assistenzarzt im Hintergrund bereit falls man doch etwas übersehen hatte.
Nach der Visite wurde dann meist die Tagesaufgaben abgearbeitet. Blutkulturen abnehmen, nen Port anstechen oder dem Aufnahmearzt helfen indem man schonmal ne kurze Anamnese machte oder einen Zugang legte. Manchmal musste man auch wie im wahren Arztleben einfach mal den Laboratorien hinterher telefonieren, wenn man noch auf ganz bestimmte Werte wartete. Gegen Nachmittag fand sich meistens die Zeit in den PJ-Unterricht zu gehen. Meist hat man sich geeinigt und ist Montags und Dienstags dorthin und so konnte man sich dann für Mittwochs bis Freitags Patienten zum üben zuteilen lassen, worauf dort schon wert gelegt wird. Ist vielleicht manchmal etwas unbequemer aber im Nachhinein bin ich doch sehr dankbar dafür.
Dienstags gibt es darüber hinaus auch die Möglichkeit mit in die Röntgenbesprechung zu kommen wenn man möchte.
Alles in allem ist dies die wohl effizienteste Station in meinem PJ gewesen. Ich kann eine Zeit für jeden dort empfehlen, der sich gerne vollumfänglich in den Stationsalltag mit allem Drum und Dran integrieren möchte und gerne Verantwortung übertragen bekommt. Traut Euch - am Ende seid Ihr wirklich stolz auf Euch und habt ein gutes Stück mehr Selbstbewusstsein für den Beruf aufgebaut.
Bewerbung
Ich habe mein gesamtes PJ am Bundeswehrzentralkrankenhaus verbracht. Zusätzlich habe ich dort gewohnt, gelebt und gegessen. Dabei bin ich als Zivilist dort gewesen und habe mich zu keiner Zeit dort deswegen benachteiligt gefühlt. Die meisten Ärzte sind militärisch, doch ca. ein Drittel der Pflege, zwei Drittel der Patienten und auch ca. die Hälfte der PJ’ler dort sind zivil. Gehalt und Abrechnung waren immer pünktlich da. Ich habe abschließend hier auch mein M3 gemacht - alles überaus fair und gut abgelaufen!
Alles rund um die Rahmenbedingungen bezieht sich ausdrücklich NICHT auf die vergebenen Noten. Diese schildern nur den reinen Ablauf auf der Station.
Rahmenbedingungen:
Das Bundeswehrzentralkrankenhaus ist ein sehr gutes Haus - das vorab. Ich kann im allgemeinen ein PJ dort vollstes empfehlen.
Der initiale Kontakt kommt mit einer eMail zustande. Dort wird man aufgefordert diverse Dokumente einzureichen. Dies geschieht normalerweise einige Wochen vor beginn des PJs. Bei uns war es allerdings so, dass diese Mail an alle Medizinstudenten meiner Uni nicht zugestellt werden konnte. So bekamen wir dann erst ca. zwei Wochen vorher eine Erinnerung „wir hätten uns ja noch nicht gemeldet“. Dort angerufen, war der Sachbearbeiter sehr freundlich und meinte, es sei auch nicht so schlimm wenn nicht genau zum Stichtag alle Dinge da wären - Hauptsache die Dinge würden auf den Weg gebracht werden. Insofern ist letztendlich für uns alles gut gegangen. Mein erster Tipp an Euch also auf diese Mail zu achten! Auch landeten diese Dinger bei mir immer gern im SPAM. Der eMail-Verkehr diesbezüglich geht über:
bwdlzkoblenzpersonalangelegenheiten@bundeswehr.org
Die benötigten Unterlagen sind folgende:
-Geburtsurkunde (begl. Kopie)
-Ggfs. Heiratsurkunde, Geburtsurkunde Kinder (begl. Kopie)
-Zeugnis der Hochschulreife (begl. Kopie)
-Zeugnis über den ersten Abschnitt der ärztl. Prüfung (begl. Kopie)
-Zeugnis über den zweiten Abschnitt der ärztl. Prüfung (begl. Kopie)
-Studienbescheinigung für das/die entsprechende/n Semester
-Erfassungsbogen für Praktikanten (siehe Anlage)
-Polizeiliches Führungszeugnis (nicht älter als 6 Monate)
-Lohnsteuerabzugsmerkmale (begl. Kopie)
-Sozialversicherungsausweis (begl. Kopie)
-Mitgliedsbescheinigung einer Krankenkasse
-Bankverbindung
-Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung für Ärzte (begl. Kopie)
-Personalausweis (begl. Kopie Vorder- u. Rückseite)
-Ärztliches Attest (Frei von ansteckenden Erkrankungen) nicht älter wie 3 Monate vor Beginn des Tertials
-Mitteilung, ob Sie bereits für die Bundeswehr erfasst wurden bzw. ob bereits ein Praktikum abgeleistet wurde, mit Angabe der vergebenen Personenkennziffer / Personalnummer
Ist das M2-Examen dann geschafft, so sollte man selbst schonmal Kontakt mit der PJ-Koordinatorin Frau M. aufnehmen. Das habe ich damals auch so gemacht: evelinematyssek@bundeswehr.org
Frau M. ist sehr nett und kompetent. Sie wird Euch schonmal willkommen heißen und steht für Fragen offen. Sie sagt Euch dann auch wie es am ersten Tag so zugeht und wann Ihr wo sein sollt! Zu Beginn und zum Ende Eurer Zeit dort müsst Ihr (wie jeder andere Beschäftigte dort auch) einen Laufzettel ausfüllen lassen. Das heißt ihr müsst zu verschiedenen Kontrollpunkten laufen und Euch ne Unterschrift abholen lassen: Wäscherei (Einkleidung), Betriebsarzt, IT-Abteilung etc.
Möchtet Ihr dort wohnen, so empfiehlt es sich, sehr früh eine Anfrage zu stellen - am besten direkt nach der offiziellen Zuteilung. Es gibt dort ein Personalwohnheim, dass nach meiner Schätzung ca. 70 Zimmer bietet. Diese werden jedoch ebenso durch Hausangestellte, Lehrlinge und eben Studenten belegt.
Kontaktabwicklung geschieht über den Hausmeister:
hartmutfalke@bundeswehr.org
Ihr erhaltet dann falls Verfügbar direkt einen Nachweis per Mail über die Zimmerreservierung. Das Zimmer dürft ihr leider erst ab dem tatsächlichen Beginn des PJs betreten. Zwei Wochen vorher gemütlich einziehen sitzt also nicht drin. Ebenso müsst Ihr nach Beendigung des PJs gleich ausziehen - habt Ihr noch nen Monat bis zum M3 obwohl das dritte Tertial schon vorbei ist, müsst ihr euch dafür eine Alternative besorgen.
Das Wohnheim ist direkt auf dem Klinikgelände. In zehn Minuten seit Ihr von Eurem Zimmer auf Eurer Station.
Das Zimmer selbst ist „ok“. Es sind ca. 17 qm. Ein Waschbecken, ein etwas größerer begehbarer Kleiderschrank, ein Wohnraum mit Schreibtisch, Bett, Kaffeetisch und einer Kommode. Zusätzlich ein Flachbildfernseher an der Wand. Meiner Meinung handelt es sich wahrscheinlich ursprünglich um Büroräume. Das Wasser, welches aus dem Wasserhahn kommt ist braun wenn Ihr mal nen Wochenende nicht da wart - lasst es ca. zehn Minuten laufen bevor Ihr es benutzt… Im allgemeinen ist die Sauberkeit der Zimmer sehr dürftig. Ihr holt Euch den Schlüssel beim Hausmeister ab und geht rein. Es gibt wie mir scheint, keinerlei Kontrollen in welchem Zustand die Mieter die Zimmer empfangen bzw. abgeben. Ganz allgemein soll man rein rechtlich bei Einzug in ein Objekt, eventuelle Mängel bis zwei Wochen nach dem Einzugstermin melden. Das habe ich mit Fotobeleg per Mail an den Hausmeister gemacht, nur um mich persönlich abzusichern. Gab nie ne Reaktion darauf, auch nicht bei meinem Auszug.
Ansonsten wird Euch ein Kühlfach geboten, welches in großen Gemeinschafts-Containern auf jeder Etage zu finden ist. Vier Pakete Milch sollten da locker reinpassen, nur damit Ihr ne Vorstellung habt. Ich Empfehle zusätzlich die Investition in einen kleinen Kühlschrank, damit Ihr nicht jedes mal das Zimmer verlassen müsst. Die Duschen sind auf jedem Korridor. Immer zwei Stück für ca. 12 Zimmer. Vor sechs Uhr morgens war niemals jemand dort - also halb so wild. Aber sauber geht anders… Eine Gemeinschaftsküche für alle Etagen ist vorhanden, aber diese ist erstens sehr klein, meist vollkommen verdreckt und zum Schluss deswegen auch komplett abgesperrt worden. Private Kochplatten sind laut Hausordnung nicht gestattet - Brandgefahr. Waschen kann man in der Waschküche im Keller.
Es gibt mittlerweile WLAN, welches auch sehr zuverlässig funktioniert. Es wird alle drei Monate freigeschaltet, dazu müsst Ihr ins Nebengebäude zum Spieß. Falls Ihr ein Auto habt könnt Ihr ohne weitere Kosten im Videoüberwachten Personalparkhaus parken. Dazu erhaltet Ihr eine Schlüsselkarte für das Gelände und das Parkhaus.
Nun, was koset der Spaß? 106,90 € pro Monat für alles - also warm. Das ist ein unschlagbarer Preis in komfortabler Lage. Daher habe ich die Mängel in kauf genommen und finde letztendlich, dass man dort durchaus fürs PJ halbwegs angenehm leben kann.
Essen kann man entweder in der Cafeteria oder in der Truppenküche.
Die Cafeteria bietet sogar echt leckere Dinge: hausgemachte Brötchen, Eintöpfe, Schnitzel, Würste ect. Preise bis ca. 10 €. Die Truppenküche ist gleich gegenüber des Wohnheims. Frühstück gut. Mittagessen - naja, Unimensa war nicht viel besser. Abendbrot ok. Ihr esst zu Mitarbeiterpreisen. Frühstück: 1,77 €, Mittag und Abend: 3,30 €.
Es ist eine hauseigene Bücherei mit medizinischer Fachliteratur vorhanden. Zudem gibt es regelmäßigen, regulären PJ-Unterricht, der auch gewissenhaft durchgeführt wird: Montag 13:30 - 15:00 Uhr Chirurgie, Dienstag 13:30 - 15:00 Uhr Innere, Mittwoch 14:00 - 15:00 Uhr Pathologie (klingt exotisch ist aber sehr interessant!), Donnerstag 14:00 - 15:30 „Hauptvorlesung für junge Mediziner“ mit fächerübergreifenden Themen. Freitags vier Stunden Selbstlernzeit. Alles sehr organisiert und auch ernsthaft durchgeführt mit Themenliste und allem drum und dran.
Fazit der Rahmenbedingungen: Kümmert Euch frühzeitig im die Formalitäten und tretet früh in Kontakt mit den Leuten - achtet auf die Mail zum Erstkontakt und hakt da ggf. bitte selbst nach! Möglichkeiten zum Leben sind mit einigen Abstrichen vorhanden: Zimmer mit Fernseher, Parkplätze und WLAN sowie Essen.