Ich habe der UKE Chirurgie recht gute Noten gegeben, was im Kontrast zu einigen andere Bewertungen steht, die Freunde/Kommilitonen so abgeben. Ohne, dass ich an Chirurgie besonders interessiert war, habe ich mir vorgenommen im PJ an den meisten Tagen 6-8h zu arbeiten und in dieser Zeit so viel wie möglich mitzunehmen, also auch selber sehr aktiv zu fragen und zu fordern. Ich habe mir bis nach dem dritten Examen Zeit gelassen, um meine Bewertungen zu schreiben, sodass ich den Vergleich zu allen Tertialen und ein wenig Abstand habe. Die Rotation sah 2M ACH vor, 1M UCH/Ortho und 1M zur Wahl, bei mir NCH. In der ACH gibt es Schwerpunkt-Teams denen man zugelost wird, im OP ist aber vieles flexibel. Rotation in Notaufnahme ist vorgesehen und flexibel möglich, Polyklinik ist an einem Wochentag möglich und empfohlen. UCH war eine Rotation über Spine-Unit, allgemeine UCH und Notaufnahme. NCH war das highlight: Die PJ-ler müssen bis 13 Uhr alle BEs/Zugänge und alle Aufnahmen abarbeiten, die Aufnahmen werden gegengelesen. Danach in den OP oder nach Hause. Wenn genügend Leute da sind (meistens) kann morgens schon wer in den OP. Allgemein galt überall: BE/Zugänge sollten soweit möglich von den PJ-lern abgearbeitet werden, was aber selten mehr als 1 Stunde Arbeit war. Danach Visite und danach je nach Absprache Aufnahmen, OP, Station (auch mal gut, Wundversorgung lernen)
Eine Besonderheit war der erste "COVID-Lock-down" während des Tertiales, sodass ich zwei Wochen lang zu Hause bleiben sollte und leider gerade in der Neurochirurgie danach kaum etwas zu tun hatte.
ACH:
Das Team ist überwiegend sehr nett. Zu dem Chef gibts wilde Geschichten. Hatte aber immer mindestens eine Person, die sich über Hilfe gefreut hat und dabei/danach gerne viel erklärt hat. Was will man mehr.
UCH:
War okay, auch hier konnte habe ich auf Nachfrage einiges Erzählt bekommen. Hier war ich qua Interesse nicht so engagiert, da habe ich dann auch nicht übermäßig viel angetragen bekommen.
Pflege: Der Laden ist riesig und man stellt sich oft vor. Ich hatte auf allen Stationen ein gutes Verhältnis und habe immer schnell und nett Unterstützung gefunden, wenn ich welche brauchte. Ich habe aber auch selber oft welche angeboten.
Unterricht: Es gibt wöchentliche PJ-Seminare. Im OP wird viel erklärt. Wenn man Präsenz zeigt, bekommt man auch praktisches beigebracht. Viel ist das vor allem dann, wenn man viel mit einer Person operiert (wie wahrscheinlich überall).
Anwesenheiten: Wurden früher nicht ermittelt und einige Kommilitonen haben wochenlang geschwänzt. Daher inzwischen recht detaillierte Erfassung mit persönlichem Unterschriftenzettel für Seminare und wöchentliche Anwesenheit.
Fazit: Sicherlich ist im Vergleich zu anderen Krankenhäusern, die verstärkt Ärzte anwerben müssen und vielleicht eure Ansprechpartner weniger mit Arbeit belasten, mehr Interesse an PJ-lern zu erwarten. Ich bin in anderen Tertialen aktiv ermutigt worden, selber ein Zimmer zu betreuen und hatte wöchentlich sogar Unterricht allein bis zu dritt. Das ist an der Uni nicht möglich. Hier sieht man mehr aber man erfährt im wesentlichen das, wonach man fragt. Was die weiteren Bedingungen betrifft war ich als UKE-Eigenstudent ziemlich zufrieden.
Bewerbung
Als Hamburger Student leicht, Eintragung in die Liste online, keine Bewerbung
