PJ-Tertial Neurologie in Asklepios Klinik Altona (7/2020 bis 10/2020)

Station(en)
Allgemeine Neurologie, Stroke Unit, ZNA
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Hervorragendes PJ-Tertial. Ich habe mir bis nach dem StEx zeitgelassen, um meine Bewertungen zu schreiben, sodass ich den Vergleich zu den anderen Tertialen habe und ein wenig Distanz gewonnen habe. Neuro im AK Altona war mein Highlight. Ich hatte nach dem Tertial das wesentliche fürs Examen gelernt und fühle mich bereit, als Assistent in der Neuro anzufangen.

Die Klinik ist neben dem UKE das größte Neurovaskuläre Zentrum der Region, die Stroke ist groß, die ZNA ist groß und hat neben den Internisten und den Chirurgen immer auch Neurologen fest vor Ort. Die PJ-Rotation sieht jeweils mindestens einen Monat auf Stroke, ZNA und Station vor. Der Tagesablauf beginnt um 8:30 Uhr mit der Frühbesprechung über die Fälle der Nacht + Aufnahmen des Tages, daily news und 2x/Woche Fortbildung. Dann Visite vorbereiten, 10:00 Visite. Zugänge und BEs immer mal parallel und bestenfalls vor 8:30 oder vor der Visite die wenigen geplanten. 14:45 Uhr Röntgenvisite, gerne können eigene Patienten vorgestellt werden. Den Rest der Zeit hilft man Kollegen (viele Lumbalpunktionen auch selber, neurologische Scores erheben) oder betreut seine Patienten mit Anmeldungen nach Rücksprache. Donnerstags ist nach der RöVi PJ-Unterricht mit dem stellvertretenden Leiter. Außerdem kann man in die Funktion rotieren bzw. dort nach Unterricht fragen. Wir hatten Unterricht im Schallen (intrakraniell und Hals) und haben selber EPUs aneinander geübt. Die Neuroradiologen bieten auf Nachfrage einen Seminar-Zweiteiler zu ihren Notfällen an. Es wurde nachgefragt, wie viele LPs ich schon gemacht hatte und (weil ich im Rückstand gegenüber anderen Studenten war) versucht mir verstärkt LPs zu ermöglichen.
Zusätzlich rief der Chef von Zeit zu Zeit vormittags an und ließ einen PJ-ler als Privatassistenten einen der Privatpatienten aufnehme/ managen. Das ist quasi Privatunterricht vom Chef, man bekommt ein wenig vorgegeben und spricht dann vieles mit einem Assistenten ab, einige Anmeldungen müssen die Assistenten dann auch für einen machen. Nachmittags werden die Befund mit dem Chef und danach mit dem Patienten besprochen.
In der Notaufnahme konnte ich viele Patienten selber sehen und einschätzen, wenn kein Notfall. Alle Patienten wurden mit mir durchgegangen, ich konnte bei fast jedem Patienten mithelfen.
Stroke Unit: Arbeitsablauf durch neuen OA und viele einzuarbeitende Assistenten in meiner Zeit langsam. Langwierige Visite und natürlich weniger selbstständiges Arbeiten.

Team: Ich habe mich mit den Assistenten sehr gut verstanden und hatte das Gefühl, in einem gut funktionierenden Team integriert zu werden! (Wir PJ-ler haben sogar ein kleines Abschiedsgeschenk bekommen!) Wichtig ist natürlich auch, dass ich immer jeden um Hilfe bitten konnte und sehr oft auf mich zugegangen wurde, zum Beispiel um mich auf Besonderheiten einiger Patienten hinzuweisen. Der Kontakt mit dem Pflegeteam war persönlich und unkompliziert. Der Kontakt mit dem Chefarzt Professor Röther sowie mit den Oberärzten war ebenfalls sehr angenehm und unkompliziert, ich habe mich sowohl als Schüler und Mitarbeiter wie auch als Person wahrgenommen gefühlt.

Freizeit: Ich habe täglich etwa 8h gearbeitet. Weniger wäre möglich gewesen, jedoch dann wohl nicht mit diesen Bedingungen. Wer eher ein laues PJ sucht ist hier nicht ganz richtig. Ich hatte natürlich schon meine Möglichkeiten mal zu fehlen oder mal früh zu gehen. Nur eben in der Regel normale Arbeitstage. Es gab keine Möglichkeit, durch Dienste am Wochenende größere "Ausgleichsfrei-Blöcke" zu erarbeiten.

Studientage: Jeden Freitag Heimstudium.

Einziges Manko: Die Mensa ist coronabedingt geschlossen und nicht wieder geöffnet worden. Mit der Vergünstigung beim Kiosk bin ich nicht immer ausgekommen.

Fazit: Team genial. Stimmung im KH generell freundlich, obwohl Asklepios. Unterricht sehr gut, mit Eigeninitiative mehrfach wöchentlich. Selbstständigkeit wird sehr gefördert. Arbeitslast durchaus gegeben. Studientage 1x/Woche. Bezahlung keine. Mensa/Mittagessen ist die Schwachstelle. Nicht umsonst ist der Großteil der Assistenten nach dem PJ dort geblieben. -> Absolute Empfehlung!!!
Bewerbung
Als Hamburger Student online eintragen. Ich habe noch nach dem alten System eine Bewerbung mit 1,5 Jahren Vorlauf geschrieben.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27