Pro:
- Die internistische Ausbildungsstation (AIM) auf Station Siebeck. Dort können Studierende für einige Wochen (in meinem Fall 4 Wochen) selbstständig Patienten betreuen, analog zur bereits länger bestehenden HIPSTA-Station der Chirurgie. Steile Lernkurve dadurch, dass man "eigene" Patienten von Anfang bis Ende betreut, Untersuchungen anordnet, Rücksprache mit Oberärzten hält, sich das Therapiekonzept überlegt etc. - sowohl fachlich als auch praktisch (wen rufe ich an, wo frage ich nach). Außerdem lernt man, mit IS-H umzugehen - falls man in HD bleibt, sicherlich nicht verkehrt.
- Trotz 1. Corona-Welle gab es sehr guten Online-Unterricht der Kardiologen, welcher 4x die Woche stattfand (Mo-Do 15.30-16.30). Auf Wunsch konnten auch Studierende Fälle/Patienten vorstellen.
- Es gab eine M3-Prüfungssimulation. Zwar Corona-bedingt in abgespeckter Form ohne Prüfung am Patient, aber analog lief letztlich ja auch das M3 ab.
Zu bedenken:
- AIM setzt längere Arbeitszeiten voraus, da man durch die "eigenen" Patienten nun einmal nicht mitten im Arbeitstag gehen kann - im Schnitt war ich täglich von 7.45 bis etwa 18 Uhr da. Meiner Meinung nach hat sich die investierte Zeit jedoch sehr gelohnt - besser, als nach 8 Stunden Braunülen pünktlich zu gehen.
Zu den Rotationen:
- Siebeck ist offiziell eine Psychosomatik-Rotation, jedoch mit primär kardiologischen Patienten. Bei psychosomatischem Interesse war alternativ zu AIM eine Rotation auf die Station von Weizsäcker möglich. Arbeitszeit etwa 8 Uhr bis 15.30 (Beginn PJ-Unterricht), AIM länger (s.o.)
- Erb ist die kardiologische Privatstation. Die Chefarzt-Visite beginnt um 7.15, bei der ausführlichen Visite kann man jedoch viel lernen.
- Auf der Kardio-Intensiv hat man als PJler naturgemäß weniger eigene Aufgaben (EKGs und BEs aus arteriellen Zugängen sind morgens schnell gemacht), dafür ist man frei, immer zuzuschauen, wenn auf Station etwas passiert. Auch konnte ich meine ersten ZVKs und Arterien dort legen und gelegentlich schallen.
