Von Anfang an wurde man im Team freundlich begrüßt und ins Team integriert. Die meiste Zeit verbringt man mit den Assistenzärzten/innen, hier waren wirklich alle supernett. Je nach Station kann man sich immer einen aussuchen, mit dem man dann gemeinsam Patienten betreut.
Morgens begann der Tag mit der Röntgenbesprechung an - die bei uns nach der ersten Woche dank Corona ausfiel - gefolgt von Blutabnahmen. Es gibt eigentlich einen Blutabnahmedienst, der leider während meines Aufenthalts oft krankgemeldet oder im Überstundenabbau war. Trotzdem war es den Ärzten wichtig, dass man nicht nur Blut abnimmt. Man wurde immer unterstützt, wenn es wieder uferlos war.
Man war täglich in die Visiten eingebunden und die anschließende Kurvenvisite. Man konnte auch eigene Patienten von der Aufnahme bis hin zur Entlassung betreuen.
Man hat viele Briefe geschrieben, elektive Patienten aufgenommen und/oder man konnte in der Notaufnahme aushelfen oder Interventionen (von Sonographie, Echokardiographien bis hin zum Herzkatheter und der Endoskopie mit Gastro/Kolo und sogar ERCPs) ansehen.
Man darf sich auch an Aszites- oder Pleurapunktionen versuchen und auf Intensiv, wenn man Glück hat, den ein oder anderen ZKV unter Aufsicht legen.
In der Notaufnahme konnte man auch selbstständig Patienten aufnehmen, untersuchen und dann dem betreuenden Arzt/Ärztin vorstellen.
Wenn es mal wirklich langweilig war und absolut nichts zu tun gab, durfte man auch früher gehen und musste die Zeit nicht absitzen. Generell konnten wir uns selbst einteilen (anfangs 3, dann 6 PJler in der Inneren). Wer einen Tag frei braucht, kann einen einen Spät- oder auch Wochenenddienst mitmachen.
Allgemein war zu Beginn der Corona-Pandemie recht wenig los und wir haben eigene Repetitorien teilweise mit den Assistenten/innen gemacht.
Der PJ-Unterricht fand anfangs gar nicht und dann regelmäßiger statt, je nach Oberarzt (offiziell gäbe es einen Fortbildungsplan). Die Fortbildung der Chirurgie war auch immer super. Dort wurde sogar für alle ein Nahtkurs organisiert.
Zur Unterkunft im Jodquellenhof wurde schon ausführlich berichtet. Dafür, dass es kostenlos ist und nur für ein paar Monate, ist es ausreichend. Die Zimmer sind sehr unterschiedlich groß und mal Richtung Wald ausgerichtet und mal nordseitig Richtung Stadt, mal ohne und mal mit Balkon. An Ausstattung findet sich ein Kühlschrank, zwei Herdplatten und eine Mikrowelle. Insgesamt ist der Jodquellenhof schon sehr skurril, aber gemeinsam mit den anderen PJlern kann man eine super Zeit dort verbringen.
Insgesamt war die Stimmung super. Wir PJler haben abends regelmäßig etwas gemeinsam unternommen. Außerdem kann man in und um Tölz super Fahrrad fahren, wandern, joggen, baden und einfach den Sommer genießen. Die Assistenten/innen waren hin und wieder abends auch mit dabei bei Wanderungen oder einem gemeinsamen Grillen. Das Team ist wirklich mega und super entspannt. Alles in Allem habe ich viel gelernt und habe mich während meines Aufenthalts sehr wohl gefühlt. Ich kann ein Tertial in der Inneren in Bad Tölz nur wärmstens empfehlen.