Geriatrische Klinik St Gallen (ehemals Bürgerspital)
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Nicht angegeben
Kommentar
Beste Zeit! Herzlichen Dank an das gesamte Team!
Ich war Unterassistentin bei Dr. S.K. Die Chefarztsekretärin Frau Hadziavdic hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ich sehr kurzfristig hier anfangen konnte. Aufgrund der Coronapandemie wurde mir ein Auslandstertial in Wien sehr kurzfristig abgesagt, weswegen ich umso dankbarer für diese Stelle war. Am 1. Tag bekam ich sofort alle Zugänge, ein eigenes Telefon, Arbeitskleidung, einen eigenen Spind und einfach alles was das PJler-Herz begehrt. Es gab eine kleine Einführung von der IT für die klinische Software.
Das Personalwohnheim kostet 450 CHF (wird vom Lohn abgezogen) und ist für den Zeitraum von zwei Monaten einfach super. In der Gemeinschaftsküche wird regelmäßig sauber gemacht, es gibt alle 2 Wochen saubere Bettwäsche/Handtücher. Man ist in einer Minute in der Klinik. Das WLAN ist einwandfrei.
Bei der Chefarztvisite werden interessante Fragen gestellt und man lernt sehr viel dazu. Der Chefarzt wusste trotz der vielen Patienten gefühlt immer über alle in seinem Haus Bescheid und zeigte sich stets einfühlsam und sehr involviert in alle Fälle.
Dr. S.K., der mich betreute, legte sehr viel Wert darauf, dass ich sehr viel lerne und an allen Fortbildungen teilnehmen kann! Er war selbst erfahren und wissbegierig und interessierte sich für alle medizinischen Disziplinen, sodass ich täglich davon profitierte, ich schätzte mich mit diesem Betreuer sehr glücklich. Außerdem ließ er mich immer weit vor Sonnenuntergang (und damit meine ich zeitig nach dem Rapport um ca. 16.30 Uhr) nach Hause gehen, sodass ich noch viel von der wunderschönen Stadt/vom Bodensee etc. hatte.
Jetzt klingt das Ganze wie ein „dream come true“ und glaubt mir, ich bin ein sehr kritischer Mensch, aber hier gabs einfach kaum was zu bemängeln. Ich hätte mir auch nie träumen lassen, dass mir Geriatrie so viel Spaß macht. Aber man lernt in allen med. Fächern sehr viel dazu. Sei es die dekompensierte Leberzirrhose, das Glioblastom, malignes neuroleptisches Syndrom, anämisierende GI-Blutung, BZ-Entgleisung, Aspirationspneumonie oder die Schenkelhalsfraktur. Natürlich war man auch mit dem Thema Palliativmedizin oder „symptomorientierte Maßnahmen“ oft konfrontiert, die Ärzte auf allen Ebenen nahmen sich dieses Themas beispielhaft an.
Ich durfte selbstständig die Aufnahmen, NMV (nicht-medizinischen Verordnungen) machen, sowie die Visite diktieren. Rapport (=Übergabe) findet immer um 7.45 Uhr und 16 Uhr statt, ich durfte immer kurz die aufgenommen Patienten vorstellen, eine super Übung fürs spätere Berufsleben. Im Gegensatz zu anderen Häusern hat mein betreuender Assistenzarzt immer auch die Patienten gesichtet und ein hilfreiches Feedback gegeben. Eine sehr gute Vorbereitung fürs Stex also (wieder im Kontrast zu deutschen Häusern, wo man gut 3h mit Blutabnahmen etc. zugange war und keine Ahnung hatte, was die Patienten hatten). Man konnte sich ein strukturiertes Schema für die Patientenuntersuchung erarbeiten.
Am ersten Tag war ich komplett überfordert und verließ mit Migräne das Haus, weil ich kein Schwyzerdütsch beherrschte und dachte, ich werde hier komplett wertlos sein, weil ich nichts verstehe und ein IT-Legastheniker bin. Ende der gleichen Woche hat mich Dr. S.K. allerdings so gut eingelehrt, dass ich mich sicher und selbstständig fühlte. Die Geriatrische Klinik St. Gallen arbeitet sehr eng mit dem Kantonspital St. Gallen (KSSG) zusammen, sodass immer interessante Konsile zu uns rüberkamen (Orthopädie/Infektiologie/Neurochirurgie etc.). Trotz Coronapandemie fanden die Fortbildungen immer online statt, die Geriatrische Klinik war auf dem neuesten Stand der Technik! Es gab wöchentlich einen „Fall der Woche“, sowie ein „DIM-Seminar“ und einen Journal-Club (per Mail). Dr. S.K. hat wie gesagt Wert darauf gelegt, dass ich alles mitnehmen kann. Im Verlauf konnte man dann auch ins KSSG im Team rübergehen, um die Fortbildungen wahrzunehmen. In der Früh (ca. 9 bis 9.15 Uhr) gab es immer in der Cafeteria eine kleine Kaffeepause kurz vor der Visite mit dem schönsten Ausblick vom 7. Stock. Es gab nicht einen Tag, an dem ich keine Mittagspause hatte. Das Essen in der Cafeteria ist sehr gut, als PJ-ler ein wenig zu teuer (um die 18 CHF für ein Menü, um die 12 für eine Hauptspeise), deswegen habe ich mir immer was mitgenommen, das war gar kein Problem. Netto kam ich mit ca. 480 CHF raus (abzüglich Wohnheim, AHV und Steuern, die man den Schweizern nicht verübeln kann). Man macht mit Lebensmitteln/Ausflügen/Bahntickets natürlich ein kleines Minus, aber die Zeit ist es wert!
St. Gallen ist beeindruckend, ich konnte Ausflüge zu den „Drei Weieren“ ( ca. 15 min oberhalb des Personalwohnheims mit dem besten Ausblick der Stadt), Tierpark, Stiftsbibliothek, Vaduz (Liechtenstein), Rorschach, Arbon, Konstanz, Bregenz, Lindau, Fünfländerblick, Gübsensee, zu den Rheinfällen usw. unternehmen.
Wenn man an anderen Tagen kompensieren wollte, konnte man WE- oder Feiertagsdienst mitmachen (vorherige Absprache nötig). Da merkte man, wie viel Arbeit einem die Angestellten aus dem Ärztesekretariat beim Schreiben des Diktats abgenommen haben, weil man Visite und Aufnahmen nämlich selber schreiben musste (Luxusproblem). Auch sehr interessante Erfahrung, wenn man nur mit einem Dienstarzt/-ärztin für alle Stockwerke zuständig war. So gut wie alle Assistenzärzte versuchten einem etwas beizubringen, die Stimmung ist sehr gut.
Die Oberarztbetreuung war so exzellent, wie ich es in keinem anderem Haus miterlebt hatte. Vielen Dank an Dr. Besold für Alles!
Insgesamt sehr lehrreiche und tolle Zeit, wofür ich allen Beteiligten wahnsinnig dankbar bin. Falls ich mich für die Innere Medizin entscheide, wäre das meine erste Anlaufstelle.
Ich werde diese Zeit sehr vermissen. #unbezahltewerbung
Bewerbung
Ich hatte Glück und konnte mich dank dem unglaublichen Einsatz von Frau Hadziavdic sehr kurzfristig bewerben, aber je früher desto besser natürlich.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben Eigene Patienten betreuen Patienten untersuchen Patienten aufnehmen