Ich war für mein Allgemeinchriurgisches Tertial im Kantonsspital Frauenfeld. Wohnen konnte man im Personalwohnheim.
Was mir beim ersten Tag schon sehr positiv aufgefallen ist: Jeder weiß Bescheid, dass man kommt. Ob es um das organisatorische wie Ausweis oder Kleidung geht oder im Team. Der Chef hat am Ende des Abendrapports selbst bemerkt, dass die neuen PJler da sind und diese sich vorstellen sollen.
Im Allgemeinen gibt es verschiedene Aufgabenbereiche als PJler. In der Notaufnahme muss immer eine Früh- und eine Spätschicht mit einem PJler besetzt sein. Der Rest ist auf der Station und hilft dort mit. Zusätzlich gibt es für jeden Tag den sogennanten Pickett-Dienst, also einen Bereitschaft dienst wo man innerhalb von 30 min am Tisch stehen können muss. Wenn man im Personalwohnheim wohnt, ist das kein Problem. Am WE hat man ab und zu einen 24 h Dienst. Also von 8 bis 8 Uhr des Folgetages. Man muss von 8-18 Uhr in der Notaufnahme helfen und anschliessend hat man Pickett bis zum Folgetag.
Sowohl in der Notaufnahme, als auch auf Station, ist man sehr gut angeleitet worden und konnte nach geraumer Einarbeitungszeit und Vertrauensaufbau viel selbstständig übernehmen. Man wird gut im OP eingebunden und wird auch dort, besonders im Pickettdienst gut angeleitet. Chirurgische Station ist nicht das spannendste aber dennoch wird einem hier das praktische ärztliche Handwerk an die Hand gelegt.
Das Team ist sehr sympathisch und es wird viel gelacht. Auch außerhalb der Klinik wurde sich ab und an getroffen und als PJler war man stets willkommen.
Ein mal die Woche ist Fortbildung bei der Oberärztin in der Notaufnahme. Hier gibt es vorallem eine praktisch orientierte Fortbildung. Man kann selbst Themen aussuchen oder sich überlegen und die Oberärztin führt oft anhand eines Fallbeispiels an das Thema heran. Hier lernt man wirklich was für die Praxis!
Die Wohnsituation ist auch sehr gut. Die Zimmer sind entsprechend klein, aber dennoch komfortabel. Es gibt eine sehr große Fensterfront und ich hatte das Glück eine unglaublich gute PJler Gruppe im ganzen Haus zu haben. Wir waren oft in den Bergen oder am Bodensee.
Zusammenfassend ist es besonders von der Arbeit und vom Team sehr lohnenswert in Frauenfeld ein PJ zu machen. Man lernt das klinische Arbeiten und das auf meines Erachtens nach hohem medizinischem Niveau (Entscheidungen werden nachvollziehbar getroffen und bei Rückfragen stets erklärt). Am Ende des Tertials fühlte ich mich bereit als Assistenzarzt beginnen zu können. Nebensächlich ist die Wohnsituation auch sehr schön!
Bewerbung
Ich habe mich 1,5 Jahre zuvor beworben, dann war das kein Problem. Als ich dort gearbeitet hatte, habe ich auch den Dienstplan mit gestalten und des öfteren mit der Sekretärin geredet. Des öfteren werden auch spontan Unterassistenten gesucht. Von daher kann man es auch kurzfristiger versuchen.