Mein Innere-Tertial in Wismar war insgesamt sehr gut und ich würde es auf jeden Fall weiter empfehlen. Die Organisation übers PJ-Portal war unproblematisch, wenige Wochen vorher haben wir dann eine Email bekommen mit Infos zur Einteilung und mit den organisatorischen Details. Einziger Minuspunkt war, dass uns zunächst im letzten Monat zu wenig Gehalt ausbezahlt wurde, da einfach der Urlaub und die restlichen Studientage nicht mehr als Arbeitstage angerechnet wurden. Dies lies sich mit einigen Emails aber klären und wir haben etwas verspätet das komplette Gehalt bekommen.
Man hat alle 2 Wochen einen Studientag, die man nehmen kann wann man möchte, auch gesammelt am Ende.
Ursprünglich war geplant, dass wir alle 4 Wochen rotieren, auf Grund des kurzen letzten Tertials haben wir uns untereinander abgesprochen und sind stattdessen auf 2 Stationen je 5-6 Wochen geblieben. Generell ist alles möglich, die PJ-Beauftragten sind super nett und kümmern sich gut. Wir hatten von Anfang an einen SAP-Zugang. Leider war die Cafeteria wegen Corona fast die gesamte Zeit komplett zu, so dass es keine Möglichkeit gab im Haus etwas zu Essen zu bekommen. Das Verhältnis zwischen Pflege und Ärzten ist nicht das Beste und gerade als PJler wird man nicht so gern gesehen - einfach immer konsequent vorstellen, irgendwann kam dann so was wie Waffenstillstand auf.
Es gibt die Kardiologie, die Geriatrie (beides eigenen Kliniken) und die Innere, mit Gastro, Pulmo, Diabetes, Nephro (die beiden letzten haben nur wenige Betten) und eine Hämato/Onko/ Palliativstation. Außerdem gibt es die Notaufnahme, hier durften wir während unserer Zeit wegen Corona leider nicht hin (außer wenn man einen Dienst mit gemacht hat, dazu einfach die Ärzte ansprechen). Das war sehr schade (vor allem da zwischendurch die Tochter eines Oberarztes im Haus dort Famulatur machen durfte...), da man dort viel selbstständig machen konnte.
Ich war zuerst auf der Onkologie. Dazu muss man direkt sagen, dass es mehr eine Palliativstation ist, hier werden keine kurativen Krebsbehandlungen gemacht. Es gibt einen Oberarzt, der sehr nett ist, aber eigentlich alles auf dieser Station regelt und relativ gestresst ist. Als Assistenzarzt und PJler hat man dementsprechend wenig zu tun. Man kann ganz gut Ports anstechen üben und wenn man Glück hat gibt es ein paar Knochenmarks- oder Aszites-/ Pleurapunktionen. Als wir dort waren mussten die Assistenzärzte das noch lernen, so dass keine Gelegenheit bestand, es selber zu machen.
Danach war ich auf der Kardiologie, hier war deutlich mehr zu tun. Es ist eine große Station, dementsprechend gibt es immer viele Blutentnahmen und Nadeln zu legen. Man konnte eigentlich immer mit auf Visite, die wurde meistens von jedem Arzt einzeln gemacht (jeder hat 4 Zimmer, die er betreut), und einmal pro Woche geht der Chefarzt mit den Assistenzärzten mit, das ist immer super, da kann man viel lernen (der Chef der Kardio ist super, sehr nett und erklärt gerne sehr viel). Man konnte auch eigene Zimmer betreuen, vor allem die Stationsärztin hat sich sehr drum gekümmert, dass das möglich war. Ansonsten gab es die üblichen Briefe zu diktieren, Patienten aufnehmen etc. Guckt, dass ihr selbstständig in die Funktionsabteilung geht, das geht auf der Kardio schnell mal unter, ist aber immer möglich! Im Echo konnte man viel lernen und durfte auch selber schallen, im Herzkatheter oder bei den EPUs konnte man immer zugucken und meistens haben die Ärzte danach auch was erklärt. Ich hatte Glück und durfte auch selber Aszites punktieren, das kommt aber sehr drauf an, welche Ärzte gerade da sind und wie es in den Zeitplan passt. Auf der Kardiologie habe ich sehr viel gelernt, gerade so die Betreuung der klassischen Kardio-Patienten (dekompensierte Herzinsuffizenz, oder nach Koro) war sehr hilfreich auch für die Prüfung.
Insgesamt kann ich das Tertial in der Inneren in Wismar weiter empfehlen, man muss selber gucken, dass man sich verschiedene Sachen angucken kann, aber im Prinzip sind alle nett und zeigen einem Sachen.
Und das Beste war natürlich die Freizeit, Wismar ist eine sehr schöne Stadt und der Strand ist nicht weit, wir waren jede Woche ein paar mal nach der Arbeit am Strand!