Insgesamt ist das Innere-Tertial im KBM absolut zu empfehlen.
Am ersten Tag wird man vom Chefarzt begrüßt und erhält eine allgemeine Einführung. Anschließend dürfen sich die PJler:innen (eigenständig) für die Zeit des gesamten Tertials in die zur Verfügung stehenden Fachgebiete aufteilen. Zur Auswahl stehen: Notaufnahme, Intensivstation, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Kardiologie/Nephrologie.
Notaufnahme:
Man ist meistens zu zweit dort und teilt sich in den Früh- (8 - 16 Uhr) und Spätdienst (12 - 20 Uhr) auf. Man arbeitet mit dem/der jeweiligen diensthabenden Arzt/Ärztin zusammen und kann eigenständig Patient:innen anamnestizieren und untersuchen, häufig muss auch ein peripherer Zugang gelegt und eine Blutentnahme gemacht werden. Anschließend bespricht man die Patient:innen mit dem Arzt/der Ärztin und kann Untersuchungen anmelden bzw. sich jederzeit das Sono-Gerät schnappen und selbstständig schallen. Wie immer ist der Lernerfolg natürlich von der eigenen Motivation und der ärztlichen Motivation abhängig. Wenn man sich hier aber ein bisschen reinhängt kann man extrem viel lernen. In meinen 4 Wochen in der ZNA konnte ich ca. 6-7 Kardioversionen eigenständig (natürlich unter Supervision) durchführen. Ich würde empfehlen - falls es mit der Planung möglich sein sollte - 4 Wochen statt 2 Wochen hierher zu kommen.
Intensiv:
Die Station ist anästhesiologisch/internistisch geführt, dementsprechend bekommt man Input von beiden Seiten. Die Station hat 34 Beatmungsplätze, dementsprechend unübersichtlich kann es manchmal sein und man ist chancenlos, wenn man versucht, sich bei allen Pflegenden vorzustellen. Die Intensivmedizin ist zugegebenermaßen sehr komplex, daher ist es schwierig, sich in 2 Wochen gut einzufinden und eher unrealistisch Patient:innen eigenständig zu übernehmen. Man erhält aber einen guten Überblick und die meisten Ärztinnen und Ärzte sind sehr nett. Auch ZVK-Anlagen und arterielle Punktionen kann man durchführen.
Hämatologie/Onkologie:
Die Station untergliedert sich in "Normalstation" und Transplantationseinheit. Hier werden Stammzelltransplantationen durchgeführt und vorallem die hämatologischen Patient:innen behandelt. Insgesamt muss man sagen, dass die Pflegenden hier goldwert sind. Ich habe selten erlebt, dass Gesundheits- und Krankenpfleger:innen so kompetent waren! Blutentnahmen muss man nicht machen, da die meisten Patient:innen Ports oder ZVKs haben bzw. die Pflegenden Blut abnehmen. Man erhält einen sehr guten Einblick in die Onkologie, auch in Studienabläufe und -protokolle und kann auch so Sachen wie Chemopläne schreiben angehen. Diese Station ist für Onko-Interessierte ein absoluter Traum, für viele (Uninteressierte) leider eher lästig gewesen. Wenn man an der Onkologie interessiert ist, kommt man hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Pluspunkt: ZVK-Anlagen, Knochenmarkpunktionen, Lumbalpunktionen werden auf Station gemacht und man hat die Chance, diese Dinge zu übernehmen.
Gastroenterologie:
Die Station ist relativ gut organisiert, d.h. man nimmt morgens ca. 30-45 Minuten Blut ab (je nach Anzahl der PJler:innen, wir waren zu dritt). Dann Visite (ca. 60 Minuten), dann Frühbesprechung, dann Rest Visite oder Stationsarbeit (Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden, andere Dinge organisieren, etc.). Man hat jederzeit die Möglichkeit, in die Funktionsdiagnostik reinzuschauen (Colo, Gastro, ERCP, Sono). Die Übernahme eigener Patient:innen ist möglich.
Team:
Der größte Pluspunkt der Abteilung ist das Team. Es gibt unglaublich viele junge, aber auch erfahrenere Assistenzärzt:innen, die meistens gute Stimmung verbreiten und auch Bock auf Teaching haben. Auch die Oberärzt:innen sind alle sehr nett und haben stets ein offenes Ohr für jegliche Fragen.
Bewerbung
Über PJ-Portal, Lehrkrankenhaus der Uni Göttingen