Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Ich habe mein erstes Tertial im Erzgebirgsklinikum Zschopau auf der Station für Innere Medizin absolviert und kann dieses Krankenhaus jedem nur empfehlen!
Ich werde meine Beurteilung in verschiedene Abschnitte teilen, damit man einen kompletten Eindruck von diesem tollen Krankenhaus bekommen kann.
1. Organisation
Bereits im Vorfeld habe ich mich mit Dr. Aurich, dem PJ-Beauftragten des Klinikums getroffen. Er sagte mir, wie der erste Tag ablaufen wird, wann ich wo sein solle und zeigte mir bei einer kleinen Führung durch das Krankenhaus die verschiedenen Stationen. Auch während meines PJs war Herr Dr. Aurich bei allen Fragen, die ich hatte, jederzeit telefonisch erreichbar.
An meinem ersten Tag meldete ich mich im Büro von Frau Runge und bekam einen Schlüssel für den Zugang zum Arztzimmer, zur Umkleide sowie ein Namensschild. Sehr schnell bekam ich auch einen IT-Zugang und ein eigenes Telefon.
In der darauffolgenden Morgenbesprechung wurde ich persönlich vom Chefarzt der Inneren Dr. Hempel begrüßt und vom gesamten Team freundlich aufgenommen. Es erfolgt die erste Zuteilung auf die Innere / Kardiologie (E-1) und für die restlichen Rotationen bekam ich freien Handlungsspielraum.
Eine Rotation auf die Notaufnahme war jederzeit möglich und auch wenn man auf Station einmal Zeit hatte, konnte man jederzeit in die Notaufnahme wechseln und Patienten aufnehmen.
Pro Monat erhielt ich 740€ und konnte meine Urlaubs- und Studientage frei wählen
2. Arbeit:
Auf jeder Station beginnt der Tag 7:10 Uhr mit der Morgenbesprechung. Danach geht man auf Station und es folgt gegen 8 Uhr die Visite.
Immer mittwochs ist Chefarztvisite, wobei die Stationen wöchentlich wechseln. Unabhängig von der Station, auf der man gerade arbeitet, ist man zu dieser Visite als PJler gern eingeladen. Der Chefarzt Herr Dr. Hempel nimmt sich viel Zeit, stellt einige Fragen und erklärt sehr viel. Auch bei den täglichen Visiten wurde sich seitens der Assistenzärzte viel Zeit für mich genommen und es wurde sehr viel erklärt.
In der Kardiologie achtete Herr Dr. Atmanspacher sehr darauf, dass jeder gegen 9 Uhr frühstücken konnte. Danach begannen die Untersuchungen: Echo, Ergo, (Kontrastmittel)-Sonographien, Pleurapunktionen, Knochenmarkspunktionen,... Als PJler konnte ich jederzeit frei entscheiden, bei welcher Untersuchung ich gern dabei sein möchte oder wurde bei besonders interessanten Fällen angerufen. Während der Untersuchungen konnte ich immer viele Fragen stellen und alle waren sehr bemüht, mir viel beizubringen. Nach mehrmaligem Beobachten durfte ich im Beisein und unter Anleitung eines erfahrenen Arztes auch selbst diagnostische Eingriffe durchführen.
Gegen 10 Uhr begann ich mit den geplanten Aufnahmen, machte Eingangsuntersuchungen, veranlasste Diagnostik und Labor, nahm Blut ab / legte Flexülen und konnte alles danach mit einem Assistenzarzt und später noch einmal mit einem Oberarzt besprechen. Alle nahmen sich viel Zeit für ein ausführliches Feedback.
Von 12-13 Uhr bekam man in der Cafeteria mit Mitarbeiterrabatt Mittagessen und danach begann die Röntgendemo, in der man auch einiges lernen konnte.
Im Beisein eines OA wurden am Nachmittag alle Patienten noch einmal besprochen. Die Unterstützung für die Assistenzärzte und auch für mich durch die Oberärzte empfand ich als sehr groß und konnte besonders durch offene Falldiskussionen sehr viel lernen.
Je nachdem wie viel Arbeit es auf der Station gab, konnte ich auch nachmittags wieder mit in die Notaufnahme gehen.
Immer dienstags konnte ich auch im OP bei Aggregatswechseln oder Schrittmacherimplantationen mit am OP-Tisch stehen.
Jede Woche fand ein PJ-Seminar statt, das in den ersten Wochen als ich noch die einzige Studentin im Klinikum war nur für mich abgehalten wurde und zwischen 60-90 min dauerte.
Auch zu den PJ-Seminaren in der Chirurgie konnte ich jederzeit gehen.
3. Klima:
Man ist ab dem ersten Tag mit jedem außer dem Chefarzt sofort per du. Auch den Umgang zwischen ärztlichem und pflegerischen Personal habe ich so familiär und herzlich in keiner Klinik zuvor erlebt.
Allgemein habe ich mich ab dem ersten Tag sehr wohl gefühlt und es fiel mir sehr schwer, dieses tolle Team am Ende meines 1. Tertials wieder zu verlassen.
Zusammenfassend kann ich ein Tertial am Klinikum Zschopau jedem empfehlen.
Ich habe während dieser Zeit sehr viel lernen können, habe Spaß an der selbstständigen Arbeit gehabt (die stets gewünscht aber nie gefordert war) und wurde sehr gut auf den späteren Arztberuf vorbereitet.
Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei dem gesamten Team der E-1, D-2 und E-2 für diese tolle Erfahrung bedanken!