Hallo Zusammen,
mein erstes Tertial durfte ich in der Inneren Medizin im UKH Halle bestreiten. Dazu konnte ich eine 3 monatige Rotation (Onkologie) und eine eine ein monatige Rotation (ZNA) frei wählen. Leider kann man die ZNA nur maximal einen Monat besuchen.
Onkologie:
Zunächst möchte ich hier betonen, dass das Team vor allem der Assistenzärzte super ist. Ein junges aktives Team, die immer ein offenes Ohr für eine Frage haben. Hier ist es so, dass diese, auch wenn man kein proaktiver Charakter ist, auf dich zukommen und dir selbstständige Aufgaben auftragen.
Der Aufgabenbereich der verschiedenen Stationen ist sehr unterschiedlich und natürlich von Größe und Besetzung abhängig. Auf der Autologen Transplant-Station gibt es einen Blutentnahme Dienst der einen dort unterstützt. Hier liegen auch wenige Patienten, sodass wenn man Blut abnehmen muss dort kein zeitlichen Diskrepanz mit der Visite gibt. Grundsätzlich ist dieses Szenario auf der Station 10 etwas anders. Hier gibt es jeden morgen sehr viele Blutentnahmen und selbst mit 3 Pjler haben wir regelmäßig nur die halbe Visite mitbekommen. Zusätzlich sind auch immer wieder HIV Patienten dabei die man stechen muss, wer darauf keine Lust hat sollte nicht auf die Onko kommen.
Man bekommt aber auch immer wieder die Chance Patienten aufzunehmen und invasive Untersuchungen durchzuführen. Dazu gehören Knochenmarkspunktion, LPs und das legen zentraler Zugänge. Arztbriefe muss man eher nicht schreiben, da diese hochkomplex sind.
Letzteres kann deshalb bisschen in Langeweile ausarten, wenn man neben den Assis sitzt und diese sich um die Briefe kümmern müssen. Dort ist ein Buch manchmal ratsam. Es ist auch vorgekommen, dass man immerwieder mt den Assistenzärzten Themen und Fragen durchgesprochen hat.
Mittags wurde immer gemeinsam gegessen.
Negativ muss ich ganz klar die Lehre der Oberärzte hervorheben. Man hat sowieso nur wenig Kontakt zu diesen. In der Visite hängst du hinten dran und Fragen werden äußerst selten erklärt oder gestellt. Manchmal fühlt man sich wie das 5 Rad am Wagen.
Eine Fragerunde hatten wir lediglich 1x zur Vorbereitung auf das Examen.
ZNA:
Die Rotation ist wärmstens ans Herz zu legen. Dort finden sich viele Charaktere die viel Lust auf Lehre haben und sich sehr wohl gut um Studenten und Assistenzärzte kümmern. Man fühlt sich als Teil des Teams.
Dort kann man Patienten aufnehmen und untersuchen und spricht jeden einzelnen mit einem erfahrenen Arzt durch. Es wird dir viel Wertschätzung entgegen gebracht. Um Invasive Tätigkeiten durchzuführen muss man etwas Glück haben, da viele frische Assistenten immer wieder dort hin rotieren und das natürlich auch lernen müssen.Selbstverständlich haben diese Vorrang.
Man lernt unheimlich viel. EKGs auswerten, Sonographie aber nicht zuletzt Anamnese und Untersuchungstechniken kann man hier erlernen und verfeinern.
Besonders erstaunt war ich darüber, dass der Chef der Notaufnahme sich Anfangs und am Ende Zeit genommen hat und ein persönliches Gespräch mit uns zu suchen.
Kleiner Nachteil ist das Schicht System, dass man sich die PJler in Früh und Spätschichten aufteilen müssen. Hat den ganz großen Vorteil, dass man dann regelhaft auch als einziger PJ in der Notaufnahme ist.
Alles in Allem ein tolles Tertial. Großes Lob an das Team der ZNA und die Assistenzärzte der Onkologie.
