Ich war die ersten acht Wochen in der Gastroenterologie auf der 21a eingeteilt. Das gesamte Team war dort sehr nett. Hier war für PJler sehr viel zu tun und es wurde nicht langweilig, sodass ich die Arbeitszeit selten eingehalten habe und das Klinikum häufig erst in den frühen Abendstunden verlassen habe. Das war aber meine eigene Entscheidung, da ich am späten Nachmittag mit das Meiste gelernt habe. Die Arbeit insgesamt erfolgte sehr eigenständig. Blut war eher wenig abzunehmen, da die Pflege der Gastro das meist übernimmt. Ansonsten hat man jede Aufnahme gemacht, viele Aufklärungen mitbegleitet, Anmeldungen und Arztbriefe. Am Nachmittag wurde viel Aszites punktiert. Die einmal-Punktionen durfte man früh mitmachen, nach einiger Zeit durfte man auch Drainagen legen.
Röntgenbesprechung war morgens in der Frühbesprechung, daher lohnt es sich, dort mitzugehen (Covid-bedingt nicht immer möglich). Es gibt natürlich jede Woche einen neuen Blockpraktikanten, den man dann oft mitnimmt, da die Ärzte wenig Zeit haben. Das ist auf Dauer etwas anstrengend, aber so ist das an der MHH eben. Wenn man gern erklärt, kann man denen eine bisschen was beibringen. Insgesamt waren auf der 21 super viele spannende Krankheitsbilder zu sehen, man wurde richtig ins Team eingespannt und es hat sehr viel Spaß gemacht. Nach Absprache ist ein Besuch der Diagnostikabteilung auch kein Problem. Dienste muss man insgesamt zwei Stück machen.
Die zweite Hälfte habe ich in der Pneumologie auf der Infektionsstation begonnen. Hier waren zwar mit TBC, HIV und co auch spannende Dinge zu sehen, die man sonst nicht so sieht, insgesamt ist es aber eine kleine Station und es gab deutlich weniger zu tun. Daher wurde es nach der Visite oft langweilig. Die Patienten haben lange Liegezeiten, daher war der Umsatz nicht hoch und es gab weniger Neuaufnahmen. Der Assistenzarzt war aber ebenfalls sehr nett und hat mit einem EKG, LuFu und BGA Auswertungen besprochen, sodass man da am Ende fitter war. Entsprechend konnte man pünktlich nach Hause und immer Mittagessen gehen (das war auf der 21 manchmal nicht der Fall). In die Diagnostik (Bronchoskopie, RH-Katheter, LuFu, etc) konnte man ohne Weiteres.
Eigentlich wollte ich noch etwas Zeit auf der Intensivstation verbringen, dort hatten sie allerdings schon Studenten (frühzeitig fragen und einteilen lassen!). Stattdessen habe ich noch zwei Wochen auf der IMC verbracht. Dort könnte man insbesondere Cava-Schall üben.
Insgesamt kann ich die MHH für Innere sehr empfehlen. In den meisten Häusern in Hannover läuft man Gefahr, als Blutabnahme Knecht missbraucht zu werden, sodass man nicht einmal die Visite mitlaufen kann ( aus Erzählungen). Das wird einem an der MHH nicht passieren. Wenn dann nimmt man nur auf der eigenen Station ab und da viele Stationen geteilt sind, sind das nicht so viele Patienten. Nachteil: Man lernt es auch nicht so gut.
Kleines Manko für nicht-MHH-Studenten: Ihr bekommt einen Gastausweis und bekommt daher leider in der Mensa auch nicht den Studentenpreis. Da das Essen dann sehr teuer ist, ist es nahezu unbezahlbar. Erkundigt euch vorher also nochmal, ob sich das mittlerweile geändert hat!