Gerade auf Station und im OP leider nur als Arbeitskraft gesehen. Dass wir als PJ-ler etwas lernen, war nicht von Interesse. Selbst auf aktive Nachfrage (z.B. ob man bei Visite mitgehen darf oder dort sogar einen Patienten selbst visitieren darf) wurde man ins Arztzimmer verwiesen, man solle dort auf den Abruf in den OP warten.
Deutlich besser wurde es in der Notaufnahme. Hier leider zu viele PJ-ler (10-12), die gleichzeitig dort waren. Allerdings haben wir uns auf einen Schichtplan mit insgesamt weniger/kürzeren Arbeitszeiten geeinigt. In der Notaufnahme war sehr selbstständiges Arbeiten, Wunden versorgen, Sonographie, Diagnostik anmelden, Briefe schreiben, etc. möglich, insgesamt auch gute Stimmung im Team und gutes Verhältnis zu Pflege/Ärzten. Kinderchirurgie war ebenfalls deutlich besser als die Viszeralchirurgie. Auch dort ab und an (vor allem auf eigenen Wunsch) Einsätze im OP, wahlweise auch Notaufnahme/Ambulanz. Auf Station waren wir als PJ-ler kaum eingebunden.
Unterricht war Corona-bedingt nicht möglich. Im Gegensatz zu jeder anderen Klinik hat die Chirurgie sich allerdings auch keine Mühe gegeben, den PJ-Unterricht auf Online-Formate umzustellen. Sodass wir keinerlei theoretischen Input bekommen haben.
Zudem ein deutlich zu ausführliches Logbuch, das ausgefüllt werden musste. Viel zu viele Unterschriften, die zu sammeln waren.
Ich habe den schlechten Monat auf der Viszeralchirurgie in Kauf genommen, damit ich eine spannende Notaufnahme und die Kinderchirurgie (die es an kleinen Häusern eher nicht gibt) mitbekommen kann. Insgesamt hat sich das für mich gelohnt, weil ich gerade auf die Kinderchirurgie sehr gespannt war und mich dort wohlgefühlt habe. Viele Mit-PJ-ler haben die Situation allerdings anders bewertet und waren insgesamt deutlich unzufrieden.