Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Es gibt insgesamt 4 Abteilungen in die man frei rotieren kann. Es wird zwar empfohlen in alle Abteilungen zu rotieren, allerdings kann man je nach Interesse und Belieben seine Zeiten innerhalb einer Abteilung frei wählen. Es gibt eine Liste für PJler in die man sich frei eintragen kann, sodass man sich mit den anderen PJlern abstimmen kann wer wann in welche Abteilung rotiert. Wechsel innerhalb des Tertials sind auch jederzeit möglich. Allerdings muss man sich darum selbst kümmern. Zur aktuellen Corona Lage gab es einen Studientag pro Woche frei, da auch kein PJ Unterricht stattgefunden hat in der Chirurgie. Man konnte aber am PJ Unterricht der anderen Abteilungen wie Pädiatrie und Anästhesie teilnehmen. Das Essen war für PJler kostenfrei und sehr lecker:-) Man konnte eigentlich immer zum Mittagessen gehen, es sei denn eine Operation hat mal länger gedauert aber meistens konnte man sich das gut einteilen.
In allen Abteilungen ist der Arbeitsbeginn gegen 07:10 Uhr ausser in der Notaufnhme, da beginnt der Dienst um 08:00 Uhr.
Viszeralchirurgie: An diesem Fach hatte ich eigentlich das größte Interesse vor PJ-Beginn. Leider bin ih mit der Station nicht wirklich warm geworden. Der Morgen beginnt mit der Visite. Anschließend ist man für Blutabnahmen und Zugänge legen zuständig und danach ist man den Tag über mit den Assistenzärzten im Haus unterwegs, macht Patientenaufnhmen und oder Sonos. Man kann auch jederzeit mit in den OP wenn man Interesse daran hat. Die Assistenzärzte sind wirklich sehr nett, motiviert und bemühen sich extrem den PJlern etwas beizubringen und zu zeigen. Die meisten Oberärzte in der Viszeralchirurgie hingegen haben leider nicht sonderlich viel Interesse an Lehre und den Studenten. Auch der Umgangston mit den Assistenten ist teilweise etwas fragwürdig. Es fand von Viszeralchirurgischer Seite kein PJ Unterricht statt.
Notaufnahme: Die Arbeit in der Notaufnahme hat mir Spaß gemacht. Man kann, wenn man Interesse zeigt, sehr schnell eigenständig arbeiten, Patienten vorweg anschauen und sie dann dem Arzt vorstellen. Nach gemeinsamer Rücksprache kann man dann Untersuchungen anmelden und den Patienten bis zum Schluss betreuen. Ich durfte auch sehr viel nähen und hatte zu jeder Zeit das Gefühl gut betreut zu werden und einen Ansprechpartner zu haben. Das gesamte Ärzteteam in der Notaufnahme ist unglaublich nett und bemüht einem viel beizubringen. Es gab einige Tage an denen nicht viel los war, da darf man dann schon mal früher gehen. An stressigeren Tagen ist es schon mal später geworden aber das lag auch daran, dass mir die Arbeit dort Spaß gemcht hat. Pünktlich gehen kann man in jeder Abteilung wenn man will und darauf wird auch meistens geachtet.
Unfallchirurgie/Orthopädie: Vom Team her hat mir die Station sehr gut gefallen. Das gesamte Team ist sehr nett. Die Visite ist meistens sehr stressig und hektisch und es bleibt nicht viel Zeit fragen zu stellen. Nach der Röntgenbesprechung um 08:00 Uhr ist aber genügend Zeit dies aufzuholen und die Assistenzärzte sind sehr bemüht Fragen auch zu beantworten. Die Oberärztin der Station hatte uns angeboten Themen die wir interessant finden in der Gruppe zu besprechen, leider ist es dazu nur einmal gekommen. Die Bereitschaft zur Lehre ist definitiv da aber die Umsetzung war eher schwierig. Das hatte aber sicher auch mit der aktuellen Corona Situation zu tun. Nach der Visite ist man erst mal für die Blutabnhamen und Zugänge legen zuständig. In den OP kommt man verhältnismäßig wenig. Ich war 2 mal bei einer unfallchirurgischen OP dabei, da die Assistenzärzte nicht sehr häufig in den OP kommen, wollen diese verständlicherweise selbst mit an den Tisch. Die orthopädischen Operationen werden von Belegärzten durchgeführt. Dort werden häufiger PJler benötigt. Das sind meistens Knie- oder Hüftteps bei denen man mit am Tisch steht und assistiert. Den Belegärzten ist allerdings die Lehre herzlich egal. Beantworten zwar Fragen aber es wirkte eher so als seien Fragen nicht sonderlich erwünscht. Man kommt immer pünktlich nach Hause und wird auch gerne mal früher heimgeschickt Freitags oder wenn wenig los ist.
Endokrine Chirurgie: In dieser Abteilung habe ich mit Abstand am meisten gelernt. Nicht nur theoretisch sondern auch praktisch. Da Starnberg ein Schilddrüsenzentrum ist, hat man es dort mit sehr erfahrenen Ärzten zu tun. Der Tag begann ebenfalls gegen 07:10 Uhr. Dann ist man mit der Assistenzärztin der Station, den 2 Oberärzten und dem Chefarzt zur Visite gegangen. Es wurde immer Wert darauf gelegt, dass man als Student auch alle Patienten mit visitiert hat. Ich habe insgesamt 6 Wochen in dieser Abteilung verbracht und habe in Abwesenheit der Assistenzärztin auch dem Chefarzt die Patienten zur Visite vorstellen dürfen. Es war immer genügend Zeit Fragen zu stellen und der Chefarzt hat sehr viel erklärt. Nach der Visite ist man für Blutabnahmen und Zugänge legen zuständig, was in der Abteilung aber absolut überschaubar ist. Im Anschluss geht man entweder in den OP oder aber man verbringt den Tag mit der Assistenzärztin für Patientenaufnahmen, Sprechstunden, Untersuchungen und Briefe schreiben. Wenn man motiviert ist und Eigeninitiative zeigt wird man in dieser Abteilung sehr gefördert und sehr gut auf die Zeit als Assistenzarzt vorbereitet. Ich durfte nach kurzer Zeit auch als 1. Assistenz sowohl beim Chef als auch bei den Oberärzten mit an den Tisch was mir persönlich immer sehr viel Spaß gemacht hat, weil sehr viel erklärt wurde und man wahnsinnig viel gelernt hat. Die Oberärzte sind sehr motiviert den PJlern die chirurgischen Basics wie Nähen und Knoten beizubringen sowie das gesamte Spektrum der Schilddrüsenerkrankungen. Egal ob mit dem Chefarzt oder den Oberärzten, es war zu jedem Zeitpunkt immer eine freundliche, lehrreiche und gute Stimmung im OP Saal. Die beiden OP Schwestern, die bei den Schilddrüsen- und orthopädischen Operationen assistieren sind unglaublich lieb und absolute Schätze. Sie erklären ebenfalls wahnsinnig viel und machen die Arbeit im OP noch angenehmer.
Mein ganz besonderer Dank geht an die unglaublich nette und kompetente Assistenzärztin der endokrinen Chirurgie. Mit ihr zusammen zu arbeiten war mir eine sehr große Ehre. Sie hat sich wahnsinnig viel Zeit genommen alles zu erklären und vor allem habe ich durch sie sehr viel Routine in Schilddrüsensonos erlangt. Man konnte eigenständig Patienten aufnehmen und in Ihrem Beisein auch Aufklärungsgespräche führen. Nach ihrer Lehre hatte ich wirklich das Gefühl den Start in die Assistenzzeit bewältigen zu können und darauf gut vorbereitet zu sein. Ich habe dort meine meiste Zeit verbracht und auch am längsten gearbeitet. Ich kann diese Abteilung jedem nur empfehlen der bereit ist für Motivation und Eigeninitiative belohnt zu werden.