Ich kann diese Unterassistenzstelle nicht empfehlen, da man als billige Arbeitskraft eingesetzt wird!
Die Arbeit als Unterassistent/in besteht darin, in allen gynäkologischen Operationen zu assistieren (d.h. täglich stundenlang den Manipulator mit aller Kraft stossen. SELTEN Sectios!) und die stationäre Eintritte zu machen. Wegen Covid wurden die Operationen im Hauptgebäude durchgeführt, weshalb ich ständig zwischen den Operationen zurückrennen musste, um die Eintritte zu machen. Ich wurde ständig von den Patienten weggerissen, da ich in die OP musste und wenn ich dann leicht spät kam, wurde ich von der OP-Pflege (nicht Operateure!) angeschrien. Manchmal musste ich nach 9 Stunden OP noch länger bleiben, um die Eintritte zu machen.
Der Chefarzt operiert sehr schnell, weshalb ich mich meistens gefreut habe, wenn ich bei ihm den Manipulator halten konnte. Wenn er aber mit einer der griechischen Oberärztinnen operierte, wurde nur griechisch gesprochen und gelacht, ohne einmal mir etwas auf Deutsch zu erklären. Im OPS wird man sehr oft von den OÄ angeschrien, man solle den Manipulator stossen, auch wenn sie bspw. gerade die Kamera am putzen waren. Ausserdem gaben sie mir nie normale Anweisungen, sondern es hiess immer "NEIN", "JA", "Mhmmm". Ich habe dort gelernt, dass ein "JA" auch "hier schneiden" heissen kann und ein "NEEEIN" "nicht so schneiden" heissen kann. ;)
Wenn ich Fragen stellte, antworteten die Operateure meistens verzögert oder nur mit einem Kopfnicken.
Wenn ich ausnahmsweise nicht den ganzen Tag im OPS war, durfte ich selbst aussuchen, wo ich schauen möchte. Jedoch schickten mich alle ständig weg, da sie anscheinend nichts spannendes hätten. Ausser auf dem Notfall war man stets willkommen und durfte zuschauen und je nach AÄ sogar mituntersuchen. Auf dem Notfall lernte ich am meisten, da sie mir dort immer alles erklärt haben. Ansonsten habe ich in diesen 4 Wochen nichts gelernt, da man immer in den gleichen OP's assistierte. Die anderen Unterassistenten vom KSA hatten jede Woche einmal eine Fortbildung zusammen, ausser die Unterassistenten auf der Gynäkologie....
Wenn man wirklich interessiert ist am Fach Gynäkologie und Geburtshilfe, gibt es sicher bessere Stellen. Ich war nicht einmal bei einer Geburt dabei. Immer wenn ich fragen ging, ob es eine Geburt gibt, wurde ich entweder ignoriert oder es hiess jedesmal ich hätte gerade eine verpasst.
Man wird in diesem Praktikum nicht betreut. Man hat zwar eine zuständige Betreuerin, die ich aber noch nie gesehen habe. Das Lustige ist aber, dass sie dann ein Arbeitszeugnis ausfüllt, welches nicht einmal ein Fliesstext beinhaltet, sondern wie eine Tabelle aussieht.
Bewerbung
Ich habe mich ein Jahr im Voraus beworben.
Ich konnte ausserdem ohne Probleme die Dauer des Praktikums ein halbes Jahr vorher ändern (zum Glück habe ich aus 2 Monaten einen Monat gemacht!).