Das Tertial in der Göttinger Kinderklinik hat mir super gut gefallen und war auf jeden Fall das beste meines PJs. Das Miteinander ist sowohl unter den Assistenten als auch mit den Oberärzten super, sodass trotz der Größe der Abteilung eine familiäre Atmosphäre herrscht. Die Zeit war sehr lehrreich, da man sowohl ein breites Spektrum mit den typischen Kinderkrankheiten als auch einige spezielle Dinge kennenlernen konnte. Insbesondere im Bereich der Neuropädiatrie ist Göttingen fachlich sehr gut aufgestellt, sodass man spannende Fälle aus ganz Deutschland mitbekommen kann.
Das Tertial wird in zwei Abschnitte mit jeweils 8 Wochen geteilt. In einem Abschnitt ist man allgemeinpädiatrisch unterwegs (Station oder Poliklinik), im anderen Abschnitt kann man in einen speziellen Bereich schnuppern (Neuropäd, Onko, Kardio, Neonatologie). Am ersten Tag des PJs wird man den Stationen zugeteilt, wobei man definitiv Mitspracherecht hat, sich aber mit den anderen PJlern einigen muss, damit nicht auf einer Station zwei PJler gleichzeitig sind.
Ich habe durchweg Positives von meinen Mit-PJlern gehört, sodass ich keine Empfehlungen aussprechen kann, welche Station die beste Wahl ist, da könnt ihr einfach frei nach Interesse wählen. Insgesamt wird man sehr gut ins Team integriert und darf bei Interesse auch viel in Eigenregie arbeiten. So konnte man nach einer Einarbeitungsphase eigenständig Patienten aufnehmen und betreuen, diese in Visiten oder der Mittagsbesprechung präsentieren und Briefe schreiben. In der Neuro und Onko darf man auch selbst Lumbal- und Knochenmarkspunktionen durchführen und Ports anstechen.
Es finden ca. einmal wöchentlich PJ-Fortbildungen extra für die Pädiatrie-PJler statt, in denen vorrangig Untersuchungsmethoden in der Pädiatrie durchgesprochen und praktisch geübt werden, was meiner Meinung nach auch im Hinblick auf M3 nochmal ganz hilfreich war. Kleiner Nachteil dabei ist jedoch, dass es für die Fortbildungen keinen festen Termin gibt, sodass man da manchmal etwas hartnäckig am Anfang der Woche nachhaken musste, ob und wann eine Fortbildung stattfinden kann. Das Nachhaken hat sich dann aber gelohnt.
Insgesamt kann ich wirklich nur jedem empfehlen, das Pädiatrie-Tertial in Göttingen zu machen, es war eine sehr lehrreiche und schöne Zeit!