Begonnen habe ich in der Uro so ziemlich ahnungslos. An meiner Heimatuni war/ist das Fach eher unterpräsentiert. Da ich auf der Suche nach einem abwechslungsreichen, aber auch chirurgischen Fach war stieß ich auf die Urologie und lies mich überraschen.
Bereits am ersten PJ-Tag wurde man herzlichst von allen empfangen, mir wurde direkt das du angeboten. Die Hierarchien sind/waren flach, was ich sehr sympathisch empfand - dennoch wusste jeder wer das Sagen hat.
Nach kürzester Zeit wurde ich als vollwertiges Teammitglied aufgenommen (obwohl ich eigentlich PJlerin war).
Um 7:30 Uhr wurde mit der Visite begonnen, ab 8 Uhr Frühbesprechung. Nach anschließender Kaffeepause mit dem Team, verteilte sich jeder in seine Bereiche. Ich habe der Pflege dann oftmals beim Blut abnehmen geholfen undhabe Viggos gelegt. Auf Station durfte ich i.d.R. auch 1-2 Zimmer selbstständig übernehmen und mich um die Patienten, die Arztbriefe, .. kümmern.
In der Notaufnahme habe ich selbstständig Anamnesen und Untersuchungen durchgeführt, durfte Blasenkatheter einlegen,...
Man konnte jeder Zeit nach Hilfe und Rat fragen - es wurde nie nein gesagt.
Ich war regelmäßig im OP eingeteilt und durfte bei kleineren OPs oftmals erste Assistenz sein, bei größeren OPs hin und wieder auch mal. Es gibt eigentlich kaum etwas, was ich an operativem Eingriff nicht gesehen habe. In der Endoskopie durfte ich kleinere Eingriffe, wie DJ-Einlagen/Wechsel oder MJ-Wechsel unter Aufsicht selbstständig durchführen.
Mein kleines Highlight war eine Nierentransplantation, bei der ich dabei sein durfte und nicht nur als "Hakenhalter" abgestellt wurde, wie man es oftmals aus der Chirurgie kennt.
PJ-Unterricht wurde regelmäßig angeboten, mehrmals die Woche. Da wir jedoch in einem eigenen Gebäude sind/waren (das soll sich 2020 ändern), hatte ich nie wirklich Lust immer in das Hauptgebäude rüber zu laufen, zumal ich lieber im OP oder in der Ambulanz als im Unterricht war.
Der EKG-Unterricht ist jedoch einer der besten im KBM.
Feierabend war regulär um 16 Uhr, es war aber auch niemals ein Problem wenn man früher ging. Hin und wieder bin ich bei spannenden OPs/Endo-Eingriffen auch mal länger geblieben.
Nach Feierabend wurde hin und wieder gemeinsam ein kleiner Absacker in der "urologischen Kneipe" schlechthin getrunken. Man war auch als PJler herzlich willkommen und ist oftmals länger versackt als man eigentlich bleiben wollte ;-)
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich war am Ende meines PJs so von diesem Fach begeistert (was u.a. an diesem tollen Team lag), dass ich mich nun selbst für eine Weiterbildung in der Urologie entschieden habe.
Bewerbung
Ãœber das offizielle PJ-Bewerberportal "pj-portal"