Wer sein PJ an einem kleinen, familiären Haus machen möchte, ist am Hetzelstift genau richtig. Die Wege sind kurz und man kennt bald sehr viele der Mitarbeitenden persönlich. Ein eigenes Dect Telefon, ein Zugang zum IT-System und Dienstkleidung wird gestellt. Der PJ Beauftragte Prof. Vagts legt die Rotation fest, man kann aber persönliche Wünsche einbringen die auch Berücksichtigung finden.
Nun zur Inneren an sich: Die Innere ist in 3 Bereiche aufgeteilt, nämlich Kardiologie, Gastroenterologie und Geriatrie, in die man in fast allen Fällen rein rotiert. Da wir Coronabedingt sehr viele PJ Studierende sind, ging der Geri-Kelch an mir vorbei und ich kann dazu leider keine persönlichen Erfahrungen beisteuern.
Ich war zuerst in der Gastro eingeteilt. Dort hat sich sehr schnell herausgestellt, dass meine Hauptaufgabe das Abarbeiten der Blutentnahmen sein sollte. Im Jahrgang vor uns war das wohl pflegerische Aufgabe gewesen, eine neue PDL hat das jedoch als PJ Tätigkeit festgelegt und daran gab es leider nichts zu rütteln. Die eigentliche Regelung, dass Blutentnahmen im PJ auf eine Stunde zu begrenzen sind findet hier definitiv keine Anwendung und ich war öfters mal bis 14.00 beschäftigt. Irgendwann haben wir uns unter den PJlerInnen diesbezüglich gegenseitig ausgeholfen. Was ich trotzdem sehr sehr schade fand, war dass ich wegen der vielen BEs öfter die Visite verpasst habe und das auch keinen zu stören schien. Damit wir wenigstens ab und zu zur Visite konnten, haben wir den Deal ausgehandelt, jeden Tag 30 Minuten früher mit dem Blut zu beginnen und dafür alle 14 Tage einen freien Tag gemacht.
Ansonsten war ich auf Station niemandem wirklich zugeteilt und ich habe mich deshalb an einen Assistenten gehängt den ich nett fand. Er hat mir viel erklärt und mich überall mit hingenommen, hat mich aber im Gegenzug auch sehr viele Briefe schreiben lassen.
Wenn man es dann doch schafft, von der Station zu flüchten und in die Funktion geht, hat man die Chance eine gute Zeit zu haben. Die Oberärzte erklären viel und gerne und drücken einem auch mal das Gastroskop in die Hand.
Und wenn in der Funktion nichts mehr zu tun gab hat es ehrlich gesagt auch niemanden gestört, wenn man früher gegangen ist, solange die Blutentnahmen gemacht waren.
Auch auf der Kardio begann der Tag mit der Nadel in der Hand, allerdings waren es dort wesentlich weniger Blutentnahmen und an den meisten Tagen in einer Stunde zu schaffen.
Die AssistentInnen haben eine sehr hohe Arbeitsbelastung und freuen sich über jede Hilfe, die allerdings meistens in Form von Briefe schreiben besteht. Mein Highlight war der eine Nachmittag, als ich um 15.00 noch den Auftrag bekommen habe, 5 Entlassbriefe zu schreiben...
Am besten war es immer in der Funktion (TEE, TTE, SM-Kontrolle, HKL), die allerdings auch meistens nur Vormittags lief. Die Oberärzte haben immer viel erklärt, selber machen konnte ich allerdings nichts.
Mein Innere-Tertial war leider auch geprägt von der Coronazeit. Im 1. Tertial hatten wir noch regelmäßig Unterricht und Fallbesprechungen gehabt, das wurde im 2. Tertial alles abgesagt. Es gab auch Zugangsbeschränkungen zu den Räumen, so stand man auch öfter mal in den Funktionen vor der Tür und durfte nicht rein.
Insgesamt würde ich nicht empfehlen, das Innere Tertial hier zu machen. Es gab einzelne gute Tage und das Personal ist wirklich nett, ich bin aber oft nicht von Station weg in die Funktionen gekommen und hätte gern mehr gelernt.