PJ Hauptaufgabe auf Normalstation: 2x /Tag Visite mitgehen und dokumentieren, 2. Visite war immer recht spät am Nachmittag weshalb man öfter mal mit einem 10-Stunden Tag rausgegangen ist. Der Versuch, die Überstunden schriftlich in einer Tabelle zu dokumentieren und entsprechend einen Fehltag zu nehmen, wurde von der Pj-Beauftragten kommentiert, dass dies "nicht möglich" sei, wenn man fehlen will kriegt man einen Fehltag.
Man konnte oft mitoperieren, das war auch ganz spannend, der Umgangston war allerdings öfters mehr als fragwürdig, bis hin dazu, dass ein Oberarzt vor dem OP Team über einen Assistenzarzt herzog (dieser war nicht im Raum), weil dieser angeblich zu langsam genäht hätte. Vor Praktikanten des Blockpraktikums wurde zudem ein AssArzt derartig von einem OA zur Schnecke gemacht (nein, nicht nur kritisiert), dass sogar eine öffentliche Beschwerde an den leitenden OA herangetragen wurde. Die meisten AssÄrzte auf Station waren schon nett, aber man musste bereits sehr fit und auf zack sein, denn wann immer man sagte, man habe dieses und jenes noch nie gemacht, hieß es, man solle lieber zuschauen, anstatt einer Anleitung.
Auf Privatstation erwartete einen auch ein besonderes Vergnügen mit einem laut eigener Aussage, autistischen Facharzt, der zum Teil cholerische und verbal brutale und beleidigende Ausbrüche hat, und dem man es kaum Recht machen konnte (meines Wissens ist dieser mittlerweile zum Teil in einer Praxis außerhalb eingesetzt, was der Klinik nur zugute kommen kann). Fachlich sehr firm, keine Frage, jedoch menschlich und gerade im gesundheitlich-sozialen Bereich eine wahre Katastrophe. Die Zeit auf Privatstation kostete mich mehr als Nerven und Geduld, nicht vollständig zu dekompensieren, wenn man von dem dortigen Facharzt mit chauvinistischen und herablassenden Kommentaren bedacht wurde.
Positiv hervorheben muss ich an dieser Stelle den Chefarzt der Urologie, der jederzeit gerne erklärt hat und auch im Staatsexamen höchst wohlwollend bewertete. Eventuell sollte die Urologie St. Josef jedoch in Teambildungsseminare und Erhöhung der Sozialkompetenz investieren.
PJ-Unterricht gab es nicht, Essen musste man selbst bezahlen. Kleidung und Spinds sowie PJ Telefone wurden gestellt.