Mein Tertial am "Kanti" war eines der besten Praktika, die ich je hatte. Man wird von allen Seiten aktiv in das Krankenhausgeschehen eingebunden und hoch geschätzt.
Wenn man motiviert ist, darf man eigene Patienten betreuen und steht nur in Rücksprache mit dem/der jeweiligen OA/OÄ.
Man wechselt monatlich die Station, der Plan für das nächste Monat steht meist zur Mitte des Vormonats fest und man kann jederzeit Wünsche äußern. Wenn man auf die internistische Notaufnahme will, muss man mindestens 2 Monate dort arbeiten und eine Empfehlung des jeweiligen OA/OÄ bekommen.
Ist man dann für die ZNA "auserwählt", wird man sofort Teil des Teams, arbeitet dann einen Monat in 12h Schichten immer im Wechsel mit einem anderen PJler von 10:00-22:00 Uhr, öfter auch länger und hat dann kompensatorisch pro Arbeitstag einen Tag frei. Das Teaching dort ist je nach Situation sehr gut und man darf auch öfter aktiv im Schockraum mithelfen. Die Hauptbeschäftigung ist Statuieren, Anforderungen ausfüllen, Lage abschätzen und aBGAs abnehmen.
Auf den speziellen internistischen Stationen (ich war Pulmo und Kardio) kann man sowohl Patienten betreuen, als auch bei den Interventionen zusehen.
Im letzten Monat wurde ich auf einer der Covid-Stationen eingeteilt. Dort konnte ich auch selbstständig Patienten betreuen und jederzeit Fragen stellen, falls es mir zu viel wurde oder ich etwas nicht wusste.
Was mir auch sehr gefallen hat, sind die vielseitigen Fortbildungen. EKG-Kurs, Radiologiefortbildungen, interne Weiterbildungen und auch Fallpräsentationen, in der die PJler stark eingebunden sind.
Zum Gehalt: Man verdient wie überall in der Schweiz ganz gut als PeeJay, nur muss man auch mit erhöhten Wohnkosten (ca. 350 Franken/Monat) und Verpflegungskosten (Mittagessen ca. 10 Franken, aber dafür qualitativ hochwertig!) rechnen. Alles in allem geht es sich aus und man hat am Ende noch bisschen was übrig.
Kurz zusammengefasst: Mega Spital, würde sofort wieder im Kanti arbeiten!