Mein Tertial in der Urologie des Uniklinikums Aachen hat mich definitiv in dem Wunsch bestärkt, Urologin zu werden und ich kann nur jedem empfehlen, sein PJ auch dort zu machen. Durch die eher kleine Abteilung (8 Assistenten, 6 Oberärzte) stellt man schnell ein persönliches Verhältnis zu dem Ärzte- Pflege- und OP-Team her. Die Assistenz- und Oberärzte waren immer sehr freundlich, sind immer geduldig auf meine Fragen eingegangen und haben sehr häufig von sich aus Sachen erklärt. Nach der morgendlichen Frühbesprechung (ca. 7:45) habe ich die Blutabnahmen der Station gemacht (meistens nicht mehr als 10 Stück, also vollkommen okay) und konnte mir die Zeit danach frei einteilen. Eine Mittagspause konnte ich in den vier Monaten immer machen und nach der Spätvisite (15h) und Nachmittagsbesprechung um 16h bin ich pünktlich in den Feierabend gegangen. Ich hatte außerdem die Möglichkeit, die Dienste mitzulaufen und konnte so auch die Arbeit in der Notaufnahme, Notfälle auf Station und die anfallenden Konsile begleiten (also eine gute Vorbereitung auf die Dienste in der Assistenzarztzeit). Der PJ-Unterricht fand nicht zu festen Terminen, aber regelmäßig statt. Auch hier konnte ich mir Themen frei aussuchen.
-> Poliklinik: In der Poliklinik konnte ich die onkologische, andrologische, kinderurologische und Kontinenz- Sprechstunde begleiten, mir Funktionsuntersuchungen anschauen, Katheter legen, sonographieren, Patienten untersuchen u.v.m.
-> OP: Etwa 2-3 Mal in der Woche bin ich in den OP gegangen und habe als erste oder zweite Assistenz bei vielen spannenden OPs am Tisch gestanden. Das ist eben auch ein Vorteil der Uniklinik, das man viele große Schnittoperationen durchführt. Nephrektomien, Neoblasen, Prostatektomien, Zystektomien, Fournier'sche Gangrän u.v.m. Man kann sich aber auch die vielen endourologischen Eingriffe anschauen. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich anzuschauen wie Doktor Bach am DaVinci-Roboter operiert (und dabei auch viel erklärt). Professor Rohrmann, eine hervorragende Kinderurologin, operiert spannende und anspruchsvolle Fälle.
-> Aufnahmezimmer: Im Aufnahmezimmer kamen die Patienten zu den geplanten OPs. Ich konnte viel sonographieren und es sehr interessant, einen Patienten von der Indikationsstellung zur Aufklärung, in den OP und dann über den Aufenthalt auf Station bis hin zur Entlassung zu begleiten.
-> Fazit: Starke Weiterempfehlung. Ein wirklich tolles Team und eine gute Gelegenheit, viel über Urologie zu lernen. Ich fühle mich für den Berufseinstieg vorbereitet.
