Das Mount Sinai Hospital ist ein großes, sehr bekanntes jüdisches Krankenhaus mitten in New York City, direkt am Central Park. Es handelt sich um ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit eigener Medical School.
Ich hatte das Glück 8 Wochen am Kravis Children Center direkt neben dem Haupthaus 8 Wochen meines PJ- Tertials zu machen. Die ersten Wochen habe ich ein Subinternship auf einer allgemein-pädiatrischen Station mit einem Schwerpunkt auf Hämato-Onkologie gemacht, die anderen 4 Wochen war ich auf der neonatalen und Frühgeborenen-ITS. Zunächst einmal sei gesagt, dass man auf allen Stationen nett aufgenommen wurde und vom ersten Tag an - ganz im Gegensatz zu Deutschland - voll integriert war. Man bekam sofort am ersten Tag einen Patienten, den man nur zusammen mit einen Resident betreut hat. Das heißt, ich habe alles selbstständig gemacht, organisiert, mit dem Eltern besprochen etc. und habe es nur kurz mit dem Resident abgleichen müssen bzw. mußte meine notes gegenzeichnen lassen.
Bei einem Subintership handelt es sich um die höchste Stufe für einen Studenten, was bedeutet, dass man wie ein Assistenzarzt im 1. Jahr arbeiten soll. Dies bedeutet auch, dass man in 4 Wochen 7 Dienste (über Nacht bis zum nächsten Morgen bleiben) mitmachen muss. Arbeitsantritt war um 6.30 Uhr (zum prerounden), Ende war ca. gegen 17 oder 18 Uhr, je nach dem wie aufwendig oder komplex die 3 bis 4 Patienten, die man hatte, waren. Nach dem Prerounden trafen sich um 7.00 Uhr alle Interns, Residents und Studenten, um ihre Patienten zu besprechen. Von 8.00 bis 9.00 wurden die Patienten noch mit der zuständigen Oberärztin besprochen, von 9.00 bis 10.00 Uhr war dann morning conference. Auf dieser wurden auch immer Patienten vorgestellt und diskutiert. Mittags gab es dann noch ein lunch meeting, eine Fortbildung. Einmal unter der Woche gab es bed side teaching mit dem student coordinator, für die elective student dann noch 4 weitere Unterrichtsstunden unter der Woche. Während der Dienste hat man dann Patienten aufgenommen und anschließend dem resident und attending vorgestellt und anschließend seine Anordnungen eingegeben. Blutabnahmen waren eher selten, da dies in den USA ja zum Arbeitsbereich der Schwestern gehört. Am Ende der ersten vier Wochen musste ich eine meiner admission notes dem student coordinator geben und ihm den Patienten vorstellen. Der student coordinator hat dann außerdem mit fast allen Ärzten, mit denen ich zusammengearbeitet habe, gesprochen, und mir eine Evaluation gegeben (die erste vernüftig eingeholte Evaluation im Rahmen des PJs). Ingesamt war das subinternship durch die vielen Dienste anstrengend, aber hat sich vollends gelohnt. Denn ich konnte wirklich eigenständig Patienten betreuen und habe so viel mehr als in meinem Pädiatrie-Tertial in Deutschland gelernt. Vor allem wurde man in New York als vollwertiges Teammitglied betrachtet und auch von den attendings respektiert (bei der Besprechung von Patienten).
Die zweiten vier Wochen auf der NICU waren etwas entspannter, da man nicht schon um 6.30 auf der Station sein musste. Auch dort habe ich sehr viel gelernt, hatte eigene Patienten (auch eine 28. Woche) und bin zu Geburten mitgegangen. Insbesondere hat man dort sehr viel über Infusions- und Nahrungsbedarf der ganz Kleinen gelernt, weil man dies ja vor der Visite für die eigenen Patienten berechnen und anschließend seinen Plan über das weitere Vorgehen mit den residents und den attendings besprechen musste. Eigenständigkeit und Verantwortung waren also auch hier gefragt. Wenn ich Fragen hatte, konnte ich diese aber auch immer loswerden.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses Tertial ein voller Erfolg war. Auch wenn die Umstellung auf das amerikanische System zu Beginn schwierig sein kann (SOAP notes,....).
Bewerbung
Bewerbung 8 Monate bis 1 Jahr im voraus. Wer sich früh bewirbt, bekommt meist einen Platz.
Genaueres findet sich auf der Internetseite des Mount Sinai Hospitals.