Mein PJ in der Taxisstraße, der Frauenklinik des Rotkreuzklinikums München, hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Sicherlich gab es mal Höhen und Tiefen, aber alles in allem habe ich sehr viel aus dem Tertial mitnehmen dürfen und die Arbeit, die man geleistet hat, wurde geschätzt.
Das Tertial wurde sehr fair in eine Hälfte Geburtshilfe und eine Hälfte Gyn geteilt (hierbei wurde auch berücksichtigt, dass ich am Ende meine restlichen Fehltage fürs Lernen vom M3 nehmen wollte und die Tage wurden gleich von der Gesamtzeit abgezogen).
Die Aufgaben als PJ-Studierende unterscheidet sich sehr stark im jeweiligen Fachgebiet:
In der Geburtshilfe ist es sehr viel praxisorientierter, hier darf man zum Beispiel die Abschlussuntersuchungen der Wöchnerinnen selbstständig machen und Gespräche mit den Patientinnen zur Vorstellung zur Geburt führen. In der Früh sind allerdings immer recht viele Blutabnahmen zu machen (danach hat man sich mit den anderen Studierenden aber immer zu einer Kaffeepause getroffen :)).
Im Kreissaal ist es immer ein bisschen Glückssache wie Geburten man sieht abhängig von zuständigen Hebammen, Assistenzärzten, Oberärzten und natürlich auch Patientinnen. Was sich hier auf jeden Fall empfiehlt sind Spät-/ oder Nachtdienste, bei denen man dann der einzige student ist und dem Diesntarzt direkt zugeordnet ist und außerdem zum Ausgleich einen Tag frei kriegt (den man sich nehmen darf, wann man will).
In der Gyn bestehen die Tätigkeiten zum einem aus dem Assistieren bei Ops (wofür man auch wirklich gebraucht und vorgesehen ist) und zum Anderen eher aus "Bürojobs" wie Arztbriefe anlegen oder Unterstützung der Assistenten beispielsweise bei der Vorbereitung von Tumorkonferenzen. Die Aufgaben sind also eher theoretischer, aber auch hier lernt man viel dazu finde ich (und die Assistenten freuen sich wirklich sehr, wenn man ihnen Arbeit abnimmt) . Dann gibt es noch die gynäkologische Ambulanz, wo man abhängig vom jeweils zuständigen Assistenzarzt auch gynäkologisch untersuchen und Sonos machen darf und vor allem echt viele verschiedene Krankheitsbilder sieht.
PJ Unterricht wird einmal die Woche von einer Assistenzärztin/Assistenzarzt gehalten. Ganz selten ist er mal ausgefallen. Bezüglich Lehre von Seiten der Oberärztinnen/-ärzte gab es schon recht große Unterschiede und hat in diesem Haus eher wenig stattgefunden finde ich.
Studientag oder Bezahlung gab es zu meiner Zeit leider beides nicht.
Dafür gab es ein Mittagessen umsonst, zu dem man es eigentlich auch jeden Tag geschafft hat.
Insgesamt also kein PJ, in dem man viel chillt und frei hat, aber in dem man viel sieht und schon auch einen recht authentischen Eindruck von den Aufgaben der Assistenzäztinnen/-ärtze in der Gyn und Geburtshilfe erhält.