In meinem Innere Tertial am Robert-Koch-Klinikum hatte ich die Möglichkeit in vielen Abteilungen zu rotieren und Einblicke zu gewinnen, u.A. Gastroenterologie, Pulmologie, Notaufnahme, Schlaflabor und ICU. Da während meiner Zeit organisatorisch stark umstrukturiert wurde und auch Stationen geschlossen wurden war das Team sehr unstetig und es herrschten teilweise ein Ausnahmezustand, weshalb es sehr schwierig ist das Tertial als Ganzes zu bewerten.
Da ich oft wo anders war und auch das Team viel gewechselt hat war ich als PJ Studentin sehr unterschiedlich eingebunden. Einige AssistenzärztInnen und Oberärzte waren sehr motiviert mir Dinge zu erklären und haben mich insbesondere auf der Pulmologie gut eingelernt wo ich dann auch eigene PatientInnen hatte und Briefe schrieb. Es herrschte unter den ÄrztInnen ein freundliches Klima und keine strenge Hierarchie, Fragen wurden gern gehört und beantwortet. Auch durfte ich Punktionen wie Pleura- oder Aszitespunktionen selbst durchführen.
Einige Flexülen und Blutentnahmen, sowie Aufnahmen und Aufklärungen gehörten auch zu meinen täglichen Aufgaben was mal mehr und mal weniger stressig war und auch mal mit der Visite kollidierte, wo ich dann teilweise zu den Blutentnahmen geschickt wurde, was ich sehr schade fand.
Was ich mir mehr gewünscht hätte ist dass ich besser in die PatientInnenbetreuung eingebunden gewesen wäre, z.B. mit Therapievorschlägen oder eigener PatientInnenführung, was wie eher die Ausnahme war. Durch den Wechsel war es teilweise recht chaotisch und die ÄrztInnen waren manchmal selbst mehr mit Stationsarbeit beschäftigt als dass sie Zeit gehabt hätten mich sinnvoll langfristig in den Arbeitsalltag zu integrieren. Nichtsdestotrotz habe ich einiges gelernt und es gab immer was zu tun, und ich denke dass ich unter normalen Umständen bestimmt auch mehr PatientInnen eigenständig führen hätte können (bzw. es ausreichend gut lernen hätte können).
Morgens startete ich immer um 7:30, für Mittagspause war auch so gut wie immer Zeit, meist hat man auf Station gemeinsam Brötchen gegessen oder sich beim Kiosk was geholt, Kantine gibts keine. In meinem letzten Monat wurde dann auch eingeführt dass wir StudentInnen gratis Mittagessen (PatientInnenessen) bekommen haben, welches ganz okay war. Meist konnte ich so um 16:00 gehen, je nach Station auch früher oder später. Für meine vier Monate hatte ich auch 3 Studientage zur verfügung welche ich mir frei einteilen konnte.
Fortbildung gab es hausintern einmal die Woche, PJ-Fortbildungen gab es mehrmals wöchentlich im Haupthaus in Eutriztsch, was von Grünau schon eine kleine Weltreise ist weshalb man nicht grade zu jeder Fortbildung gehen kann.
Aufgrund des starken Personalwechsels hatte ich auch keine/n fixe/n MentorIn oder Ansprechperson, was sicher hilfreich gewesen wäre um die Lernziele meiner Uni zu erreichen und meine Mappe zu vervollständigen. Nichtsdestotrotz kannte ich da es ein recht kleines Haus ist bald viele der ÄrztInnen welche mir immer bemüht weitergeholfen habe. Alles in allem denke ich man kann als Studierende/r insbesondere von der kleinen Größe des Hauses und der Freundlichkeit der ÄrztInnen profitiert, jedoch war es während meiner Zeit dort auch Covid-bedingt einfach organisatorisch und aus Kapazitätsgründen nicht möglich eine ideale Lehre zu vermitteln.