PRO:
- Die Assistenzärzte (mit denen verbringt man die meiste Zeit) sind alle sehr freundlich und lassen einen nicht allein auf dem Feld. Man darf im Prinzip alles machen von der Patientenaufnahme bis zum Entlassungsbrief.
- Einmal pro Woche ist Chefarztvisite. Je nachdem wie der ChA so drauf war, lernt man da auch mal was. Manchmal sollte man aber auch mit einer Gegenfrage rechnen.
CONTRA:
- i.d.R. betreut je ein AA eine Station völlig allein. Oberärzte sieht man selten bis nie und da die Assistenzärzte auch nicht alles wissen, bleibt der Lerneffekt häufig aus.
- Man hätte zwar die Möglichkeit außerhalb der Station tätig zu werden (Aufnahmesprechstunde, Rettugsstelle, Funktionsabteilung, Herzkatheterlabor, Intensivstation...), aber meistens war das Arbeitspensum auf Station so hoch, dass man sich fast gar nicht "getraut" hat die Assistenzärzte damit allein zu lassen. Da muss man dann ein bisschen egoistisch sein.
Zusammenfassung:
- Von allein kommt keiner auf dich zu und bietet an, mal irgendwas "cooles" zu sehen oder zu machen. Aber wenn man sagt, was man will, dann steht dir niemand im Weg. Also Mund auf!
Anmerkung:
- Mein Einsatz war während des 2. Lockdowns --> ausgeprägter Personalmangel und organisatorisch oft schwierige Situationen. Vielleicht ist in einer Zeit außerhalb von Corona die Betreuung durch Oberärzte etwas besser und auch der Lerneffekt größer.
Tipp:
- Sich bei dem Pflegepersonal gründlich vorstellen, Hilfe anbieten und mal einen Kuchen backen oder ähnliches. Die haben offenbar sehr schlechte Erfahrungen mit PJlern gemacht. Aber mit einem höflichen und respektvollen Auftreten, wird das Arbeiten viel angenehmer!
Noch kurz zum HBK-Zwickau:
- Die Versprechungen (Geld, Unterkunft, 1 freier Tag /Woche etc.) werden alle eingehalten und machen das Krankenhaus für PJler sehr attraktiv. Leider fielen häufig die Seminare oder Weiterbildungen aus und das hat nicht unbedingt etwas mit Corona zutun. Wenn man da auf Nummer sicher gehen will, einfach einen Tag vorher im Sekretariat der lehrenden Abteilung anrufen und nachfragen, ob es stattfindet. Sonst verbringt man viel Zeit mit Warten auf einen Dozenten, der dann am Ende trotzdem nicht kommt.