Ich kann eigentlich nur Gutes berichten :)
Der Stationsalltag ist sehr strukturiert, was ich sehr hilfreich fand. Bereits beim Start in der MedII (S18/25, Gastro+Onko) bekommt man eine Infomappe vom Chefarzt. Außerdem führt er zu Beginn und am Ende der Zeit ein Einzel-Gespräch mit einem, in denen es um Ziele, Wünsche und Feedback geht. Wenn man möchte, gibt er einem außerdem Tipps und Infos zum Ablauf der M3.
Zum Tagesablauf:
Morgens findet eine kurze Besprechung mit der Pflege statt, danach werden mit dem Chefarzt, den OberärztInnen, AssistentInnen und PJlerInnen die Neuzugänge besprochen. Anschließend fallen für den PJlerInnen - je nach Tag einige - Blutentnahmen an. Diese führen zwar dazu, dass man die PatientInnen vorweg schon ein bisschen kennen lernen kann, allerdings bekommt man in der Zeit auch leider nichts von der Arbeit der ÄrztInnen mit, die währenddessen die Kurven durchgehen, Anordnungen machen, Untersuchungen planen und die Laborwerte überprüfen. Es gibt jedoch eine Arztsekretärin, die an vier Tagen in der Woche auch für Blutentnahmen etc. zuständig ist, sodass es sich meistens in Grenzen hält. Wenn man Hilfe braucht, kann man die ÄrztInnen immer fragen. Anschließend geht man gemeinsam mit der Pflege auf Visite. Wenn man möchte, bekommt man eigene Patienten zugeteilt, die man dann selbstständig unter Supervision visitiert und auch weiter betreut - das ist schon ziemlich cool. Übrigens ist 1x/ Woche Oberarzt- und 1/x/ Woche Chefarztvisite. Sehr praktisch sind auch die White Boards, die bei jedem Bett an der Wand hängen und auf die sowohl die Pflege, als auch die Patienten und die Ärzte Fragen, Infos, Termine und Anregungen schreiben können.
Nach Visite werden nochmals Anordnungen gemacht und mit den OberärztInnen Rücksprache gehalten und dann geht's auch schon in die Mensa. :)
Nachmittags finden meistens Fallbesprechungen oder Röntgendemos statt und 1x/Woche ist ein Sonokurs des Chefarztes für die AssistentärztInnen und PJlerInnen. Über den Tag verteilt fallen noch Patientenaufnahmen und weiter Blutentnahmen oder das Legen neuer Zugänge an, was von den PJlerInnen übernommen wird.
Wenn man möchte, darf man die Patienten jederzeit zu Untersuchungen, wie zum Beispiel ERCPs begleiten, bei Pleurapunktionen helfen und Aszitespunktionen durchführen.
3x/ Woche ist in Singen übrigens PJ-Unterricht fachübergreifend für alle - zumindest wenn, es die Corona-Situation zulässt.
Insgesamt:
+ Super Team mit netten, kompetenten ÄrztInnen
+ Viele Teachings, insb. durch den sehr engagierten Chefarzt
+ gute Tagesstruktur
+ teils sehr komplexe Patienten, wodurch man viel lernen kann
+ idR. eigener Arbeitsplatz, eigene Patienten
+ Untersuchungen anschauen, Punktionen machen
+ Man wird als Teil des Teams gesehen
+ kostenloser Kaffee ;)
- teils viele Blutentnahmen morgens, was störend für den Arbeitsablauf sein kann - aber das ist Jammern auf hohem Niveau :)