Vor dem Chirurgie-Tertial erhält man vom Chefarzt der Gefäßchirurgie eine E-Mail, welches Fach man nach dem Studium machen möchte und in welche Fächer man rotieren will. Zur Auswahl standen Gefäß-, Viszeral-, Unfall-, Thorax- und Kinderchirurgie. Inklusive Studierenden mit vorverlagertem PJ-Beginn und Studierenden von ausländischen Unis waren wir in der Chirurgie zu neunt, aber gleichzeitig in einem Fach max. zu zweit. Wir wurden jeweils für vier Wochen eingeteilt. Für mich hat die Zuteilung der Rotationen gut geklappt. Änderungen waren nach Rücksprache mit dem Chefarzt der Gefäßchirurgie möglich.
Am ersten Tag erhält man von der Sekretärin des ersten Rotationsfachs:
- Transponder für alle nötigen Türen
- Transponder für die Kleiderausgabe im Keller
- Rabattkarte (täglich 4,10 € in der Cafeteria von 11.30 bis 14.00 Uhr, reicht für die meisten Gerichte)
- IT-Zugangsdaten
Die Sekretärinnen der weiteren Rotationen kümmern sich immer vorab um die Umstellung des Transponders und der IT-Zugriffsberechtigungen.
PJ-Unterricht aus verschiedenen, auch nicht-chirurgischen Fachrichtungen fiel aufgrund von Corona teilweise aus, einiges fand jedoch über Zoom statt, sodass es jede Woche Unterricht gab.
In der Gefäßchirurgie gab es ca. 20 Patient*innen, welche auf zwei ärztliche Teams aufgeteilt wurden. Die meisten Patient*innen kommen aufgrund ihrer pAVK, ein paar wenige mit Carotis-Stenosen oder Aortenaneurysma. Um 7.30 Uhr ist kurze Übergabe vom Dienst, gefolgt von teamgetrennter Visite. Die morgendlichen Blutentnahmen macht eine Schwester. Danach stehen Verbandswechsel an, die man später teilweise selbstständig machen kann und bei denen man aufgrund der chronischen Wunden bei pAVK einige Materialien und die Madentherapie kennenlernt. Teilweise werden auch VAC-Anlagen oder -Wechsel am Bett durchgeführt. Es gibt immer paar Zugänge zu legen und für alle Patient*innen Anamnesebögen auszufüllen. Das ist allerdings nur eine obligatorische Sache, nachdem die Patient*innen schon ärztlich aufgenommen wurden. Außerdem sichtet und dokumentiert man im Tagesverlauf die aktuellen Laborwerte und kann Ärzt*innen in die Rettungsstelle oder zu Konsilen begleiten. Man übernimmt letztlich viele einzelne Aufgaben, ist aber nie jemandem fest zugeteilt und hat leider auch keine eigenen Patient*innen. Ich durfte meist gegen 15.00 Uhr oder früher gehen, spätestens 15.30.
Im OP war ich in vier Wochen fünf Mal eingeteilt bei coronabedingt reduziertem Programm. Man kann aber auch sonst im OP zusehen. Es werden ThrombEndArteriektomien der Carotis und Beingefäße gemacht, EversionsEndArteriektomien der Carotis, Bypässe, EndoVask. AortenReparaturen, Amputationen und Wunddebridements.
Die Ärzt*innen sind alle nett, sodass ich mich ziemlich wohl gefühlt habe, von ärztlicher Seite gab es jedoch leider wenig Teaching.
Rückwirkend ab 1.1.21 wurde Anfang März 2021 eine Aufwandsentschädigung von 375 € pro Monat eingeführt.