Es handelt sich hier um eine Plastische und Handchirurgie, wobei der Chef kein Fan von kosmetischen Eingriffen ist und diese deshalb selten durchgeführt werden. Dafür macht die Handchirurgie einen großen Teil aus. Ich habe dort einen Teil meines Chirurgie-Tertials verbracht.
Das Team ist insgesamt klein, zu der Zeit, wo ich da war, gab es 3 Assistenzärzte, eine Fachärztin in Teilzeit, eine Oberärztin in Teilzeit, zwei weitere Oberärzte und den Chef. Zusätzliche gibt es teilweise eine Physician Assistant, die die Ärzte bei der Stationsarbeit unterstützt. Alle sind nett.
Ein typischer Tag sah in etwa so aus: Um 7:30 Uhr fängt man mit der Visite an. Während der Visite werden meist schon die Verbandswechsel gemacht, hier kann man den Assistenzärzten assistieren oder sie eventuell auch alleine machen. Nach der Visite kommen typische Stationsaufgaben wie Drainage ziehen, Blut abnehmen, Viggos legen, Verbände nach einer Röntgen-Kontrolle neu anlegen etc. Danach bin ich meist in den OP gegangen. Leider konnte ich dort häufig nur zugucken, da der eine Assistenzarzt neu war und er viele Ausbildungs-OPs mit einem Oberarzt hatte und man nun wirklich keine zweite Assistenz für eine Hand-OP braucht. Wenn man assistieren darf, sind es sehr interessante OPs und man kann verschiedene Nahttechniken üben, ich hab dort Einzelknopfnähte, Rückstichnähte nach Donati und nach Allgöwer, Intrakutannähte und Subkutannähte machen dürfen. Danach war ich meistens noch in der Sprechstunde. Die Sprechstunde war zu 90 Prozent handchirurgisch, aber möglicherweise war das auch corona- bedingt und es kommen sonst auch mehr plastische Patienten. In der Sprechstunde guckt man hauptsächlich zu, bzw. erneuert die Verbände der Patienten. Gegen 15 Uhr ist die Sprechstunde meistens zu Ende und dann bin ich auch gegangen. Es gab aber auch PJler, die sich nach der Visite direkt an den Computer gesetzt und gesurft haben oder ausschließlich im Haus rumgelaufen sind und Kaffee getrunken haben und dann um 11 oder um 12 nach Hause gegangen sind. Da sagt wohl auch keiner was. Mittagessen geht immer und ist in dem Haus ja auch kostenlos. PJ-Unterricht findet abteilungsübergreifend 2/Woche für 1,5 Stunden statt und kann immer besucht werden.
Insgesamt ist es eine coole Abteilung, wenn man chirurgisch interessiert ist, nicht so Chirurgie-Interessierten würde ich eher abraten, da andere Chirurgiebereiche im 3. Stex eher abgefragt werden. Dann würde ich eher in die UC oder AC gehen.