Insgesamt haben mir die 2 Monate im GZO Spital in Wetzikon gut gefallen. Auf den drei internistischen Stationen werden alle internistischen Krankheitsbilder gleichzeitig behandelt, d.h. es gibt keine spezielle Station für Kardiologie, Gastroenterologie usw. Durch die Bandbreite an internistischen Patienten, die alle unterschiedliche Beschwerden hatten, konnte ich somit viele verschiedene Krankheitsbilder gleichzeitig sehen. Da es im Haus außerdem keine Neurologie gab, wurden neurologische Patienten auch von den Internist/innen mit betreut. Die Oberarzt/innen hatten wiederum einen Facharzt in einer speziellen Fachrichtung und haben die Untersuchungen wie Gastro-, Koloskopie, elektrophysiologische Untersuchung usw. täglich durchgeführt.
Der Arbeitsalltag begann jeden Morgen um 7.30Uhr mit einer Besprechung, bei der von der Nacht berichtet wurde. 1-3x/Woche gab es dann einen Vortrag über ein spezielles Thema. Auch die Unterassistent/innen müssen während ihres Aufenthaltes einmal einen Vortrag halten.
Den ersten Monat habe ich auf einer der beiden internistischen Stationen verbracht. Meist wurde die Station von 2-3 Assistent/innen betreut bei durchschnittlich 25 Patienten. Nach der Besprechung, bin ich mit zur Visite gegangen, je nach Assistent/in wird hierbei mehr oder auch weniger erklärt. Nach der Besprechung wird alles mit einem/r Oberarzt/in besprochen. Hier kann man Fragen stellen, allerdings habe ich mich hier häufiger nicht gesehen gefühlt, weil teilweise wenig erklärt wurde. Danach werden die besprochenen Dinge im Laufe des Tages umgesetzt. Hier war es meine Aufgabe teilweise Hausarzt/innen anzurufen, Befunde anzufordern, Medikamente zu erfragen. Zu den weiteren Aufgaben gehörte arterielle BGAs zu machen, viele MOCA Tests, Polyneuropathie Screening und teilweise Schellong-Tests. Gegen 15Uhr wurde dann wieder alles mit einer/m Oberarzt/in besprochen. Um 16Uhr fand täglich eine Röntgenbesprechung statt. Danach wurden meist nur noch Briefe geschrieben. Zwar endete offiziell meine Arbeitszeit um 18Uhr, allerdings durfte ich so gut wie immer um 17.15Uhr gehen. Während des Monats auf Station hatte ich mir neben dem vielen Zuarbeiten insgesamt mehr eigenständiges Arbeiten erhofft. Auf Nachfrage in der 3. Woche durfte ich dann mehr oder weniger selbstständig Patienten (mit)betreuen und auch in der Chefarztvisite und der Röntgenbesprechung vorstellen. Allerdings hatte ich mir da mehr teaching und eine engere Betreuung gewünscht. Briefe habe ich kaum geschrieben, da diese meist nach der Röntgenbesprechung geschrieben wurden. Wenn man möchte, kann man auf Nachfrage mal für einen Tag in die Funktionsdiagnostik gehen und bei, Gastros, Kolos, Knochenmarkspunktionen usw. zugucken. Je nach Erfahrung der Assistent/innen darf man ggf. auch mal Aszites, Pleura oder Liquor punktieren. Leider ergab sich bei mir dafür keine Gelegenheit.
Den 2. Monat habe ich komplett in der Notaufnahme verbracht. Anders als auf Station konnte ich hier, v.a. wenn es sehr voll war, Patienten alleine betreuen, d.h. Anamnese, Untersuchen und dem/der Oberarzt/in vorstellen. Auch Sonos durfte ich teilweise selbstständig durchführen. Während der 2 Monate musste ich an 3 Wochenenden Dienst in der Notaufnahme machen. Allerdings hat man dafür kompensatorisch 2 Tage vor und einen Tag nach dem Wochenende frei bekommen.
Da es ein kleines Krankenhaus ist und Patienten meist mit Erstsymptomen kommen, war es interessant Krankheitsverläufe von Beginn an mitzubekommen. Auch gut gefallen hat mir, dass man alle Krankheitsbilder der Inneren Medizin durcheinander sehen konnte und dadurch einen breiten Einblick bekommen hat. Lediglich Herzkatheteruntersuchungen wurden im GZO Spital nicht durchgeführt. Blutabnehmen sowie Braunülen legen sind außerdem komplett pflegerische Aufgaben.
Insgesamt hat mir die Zeit, insbesondere in der Notaufnahme gut gefallen. Allerdings hätte ich mir auf Station mehr Einbindung ins Team und mehr eigenständiges Arbeiten mit Betreuung der Patienten gewünscht.
Untergebracht ist man in einem der Wohnheime, in meinem Fall war es ein sehr schönes altes Fachwerkhaus mit einer schönen, recht modernen Einrichtung. Das große Haus habe ich mir nur mit einer weiteren Unterassistentin geteilt, Platz wäre für insgesamt 5 Leute gewesen. Das Zimmer kostet 450 Franken und wird direkt vom Lohn abgezogen. Mit der Bahn ist man in 20 Minuten in Zürich oder in Rapperswil. Mit dem Auto, aber teilweise auch mit der Bahn ist man in ca. 1-2h je nach Entfernung in den schönen Bergen. Außerdem gibt es in Wetzikon den Pfäffikersee, wo ich im Sommer nach dem Arbeiten oft mit meinem Longboard ca. 15 Minuten hingefahren bin. Zu Fuß sind es ca. 40 Minuten.
Das Mittagessen kostet ca. 9-12 Franken, sieht sehr sehr lecker aus. Allerdings war es mir das nicht wert, sodass ich mir jeden Tag mein eigenes Essen mitgebracht und aufgewärmt habe.
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