Ich war zwei Monate in der Kardio und zwei Monate in der Nephro. Hier will ich nur über die Kardio schreiben, da die beiden Teile sehr unterschiedlich waren.
Das einzige gute in der Kardio war, dass ich hin und wieder mal einen arteriellen Zugang und ZVK legen durfte. Ansonsten war ich quasi unsichtbar für die zuständigen Ärzte (außer natürlich für praktische Hilfsdienste wie BE oder mal wieder irgendwo anrufen) und hatte einiges an "Leerlauf". Mit einigen wenigen Ausnahmen (für die ich sehr dankbar bin) wurde mir ohne explizite Nachfrage eigentlich gar nichts erklärt. Habe ich nachgefragt, dann habe ich jedoch in der Regel freundliche Antworten bekommen. Will man aber wirklich im Behandlungsansatz und Diagnostik mitdenken und miteinbezogen werden, funktioniert das, für meine Begriffe, nur durch ständiges Nachfragen einfach nicht. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich in der Kardio keinen Pc-Zugang hatte und deswegen etwaige Befunde auch nicht nachschauen konnte und deswegen umso mehr darauf angewiesen war, dass die ärztlichen Kollegen mich einbeziehen.
Zusammenfassend ein bisschen eine "Hassliebe". Bei ärztlichen Prozeduren konnte ich einiges machen, das sind so durchschnittlich 5 Std/Woche gewesen. Da bleibt noch viel Zeit übrig. Deswegen überwiegt der negative Anteil, dass man als PJler nicht "mitgenommen" wird.
Und ahja, es wird quasi vorrausgesetzt, dass man in der Kardio-Frühbesprechung mit allen Kardiologen einen Vortrag über ein Paper o.ä. hält.
Kollegen auf Normalstation der Kardiologie haben ähnliches erlebt, bei ihnen gab es jedoch nichtmal den positiven Faktor, die ärztlichen Prozeduren zu erlernen.
Wegen Corona hat das Klinikum rechts der Isar für ein Jahr (April 2020-2021) ein Gehalt von 474 € angesetzt. Ob das auch nach April noch bestehen bleibt, ist unklar.