Die Station 21 ist die Knochenmarkstransplantationsstation der Hämatoonkologie. Ich war auf der A-Seite, hier bekommen die Patienten eine autologe Transplantation, werden auf die allogene Transplantation vorbereitet (diese wird dann auf der B-Seite durchgeführt), oder werden bei Erstdiagnose z.B. einer akuten Leukämie behandelt. Formal handelt es sich bei der Station um eine IMC, die Leute werden z.T. monitorüberwacht und es werden einige invasive Eingriffe selbst durchgeführt, z.B. Knochenmarkspuntkionen, ZVK-Anlage und Liquorpunktion, sowie intrathekale Gabe von Chemotherapie. Grundsätzlich dürfen auch PJler diese Eingriffe unter Supervision der Assistenzärzte durchführen. Sonst ist man für die Aufnahmen und das Nadellegen zuständig. Blutentnahme erfolgt oft durch die Pflege über ZVK oder peripheren Zugang, nur falls das nichts geht, macht man die Blutentnahmen selbst. Auch die Vorbereitung von Blutprodukten und das Anhängen unter ärztlicher Supervision sind PJler Aufgabe.
Die Patienten sind sehr lange auf Station, dadurch hat man nicht sehr viele Aufnahmen. Sonst erledigt man verschiedene Tätigkeiten, die einem die Ärzte auftragen, eigene Patienten betreut man nicht, da die Fälle und die Therapie schon sehr kompliziert sind. Oberarztvisite ist zweimal in der Woche, sonst geht ihr mit den Ärzten und schreibt danach die Verläufe in einem Programm, das auch auf Intensiv verwendet wird. Arztbriefe werden in der Regel nur von den PJlern begonnen und danach von den Ärzten vervollständigt.
Wir waren leider sehr viele PJler auf der Station, was natürlich einerseits entspannt war, da wir uns in Schichten einteilen konnten und so viel frei hatten, andererseits konnte man dadurch nicht viele invasive Untersuchungen oder Eingriffe selbst durchführen und war auch beim Verlauf der Patienten nicht immer auf dem aktuellsten Stand.
Ich habe mir deswegen ein paar Hospitationen in anderen Abteilungen organisiert, was ich nur empfehlen kann. Einfach anrufen und fragen, ob man vorbeikommen darf. Ich war in der Gerinnungssprechstunde, auf der Palliativstation, im Ultraschallzentrum (Innere I), in der KMT-Ambulanz und bei einer Sektion in der Pathologie. Im Ultraschallzentrum dürft ihr, je nach zuständigem Arzt, sehr schnell selber den Standardabdomenschall machen.
Zusätzlich zu den Lehrveranstaltungen für alle PJ-Studierenden der Inneren gibt es einmal in der Woche eine Lehrvisite mit einem der Oberärzte. Aufgrund von Corona findet die momentan in Form von Fallbesprechungen ohne Patientenkontakt statt.
Einmal im Monat gibt es eine klinikinterne Fortbildung für alle ärztlichen Mitarbeiter, zu der auch die PJler mitgehen können. Und bei Probenentnahme aus Knochenmark oder Liquor kann man mittags mit zum Mikroskopieren. Bei all diesen Sachen einfach an die Ärzte dranhängen.
Auch eine Hosptation bei der Pflege auf Station kann ich jedem nur ans Herz legen, der bisher noch nicht wirklich Erfahrung mit dem Abnehmen von Blut aus ZVKs, dem Vorbereiten von Medikamenten und der Bedienung von Perfusoren und Monitoren hat. Danach findet ihr euch bei diesen Sachen auf jeden Fall besser zurecht.
Insgesamt hat mir die Station gut gefallen, da man bei der Durchführung seiner Aufgaben nie unter Zeitdruck steht und das Team wirklich nett ist. Vermutlich kann man allerdings noch mehr von der Rotation profitieren, wenn nicht so viele PJler auf einmal da sind.
Bewerbung
In einem Tertial in der Inneren am UKR kann man zwei Rotationen à acht Wochen, sowie (falls man nicht schon dort eingeteilt ist) eine einwöchige Intensivrotation absolvieren. Ca. 1 Monat vor Tertialbeginn erhält man eine Mail, in der man drei Wünsche (Fachrichtung oder Station) angeben kann.