PJ-Tertial Neurochirurgie in Universitaetsklinikum Tuebingen (1/2021 bis 3/2021)

Station(en)
22/23
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Leider bietet die Abteilung Neurochirurgie keine gute Ausbildung an. Noch am ersten Tag wurde uns der folgende Satz bei der Einführung gesagt: "Im PJ ist man nur zum Blutabnehmen da". Leider entspricht das auch die Realität auf Station. Die Anwesenheit in OP ist unerwünscht, da die Station auf die Arbeit der PJler angewiesen ist. Aus dem selben Grund ist der Besuch der Ambulanz schwierig. Eine Einteilung der Studenten gibt es nicht. Der Umgangston der Pflege, insbesondere der MTAs, ist verbesserungsbedürftig. Es existiert (offiziell) ein Plan für das PJ, laut dem jeder PJler einen Mentor haben und auch Visite machen soll, sowie auch Patienten betreuen und Arztbriefe schreiben, sogar bewusstlose Patienten in der Notaufnahme untersuchen soll. Leider ist dieser Plan jedoch rein fiktiv und nur auf Papier. In der Realität ist keine von diesen Tätigkeiten möglich, da die Station auf die PJler für die Blutentnahmen angewiesen ist. PJ-Unterricht gibt es gemeinsam mit allen anderen chirurgischen Fächern außerhalb der Arbeitszeit, jedoch unregelmäßig und mit technischen Schwierigkeiten.

Der Alltag auf Station sieht so aus: Arbeitsbeginn um 06:30 Uhr mit der Visite. Um 07:00 Uhr Blutabnahme bei den stationären Patienten, sowie Drainagen ziehen und Pflaster wechseln. Ab 08:00 Uhr kommen die Patienten zur stationären Aufnahme, i.d.R. wenigstens 5 bis i.d.R. 15-20 pro Tag, die PJler (i.d.R. als Anzahl gering) müssen bei denen Blut abnehmen. Wenn zwischendurch bei den stationären Patienten auch Blut abgenommen werden muss, müssen die PJler ebenfalls das machen. Noch schlimmer ist es dadurch, dass die Pflege die Röhrchen auch nicht richtet, weswegen die PJler auch diese pflegerische Tätigkeit übernehmen müssen. Falls zwischendurch freie Zeit bleibt, in der man keine Blutabnahmen hat, darf man, soweit jemand von den Assistenzärzten dazu einverstanden ist, auch Patient aufnehmen, d.h. bei schon gestellter Diagnose kurze Anamnese machen und neurologisch untersuchen. In der Regel ist der Arbeitstag um 14:00 Uhr beendet (wie überall in der UKT beträgt er 7,8 h).

Insgesamt lässt sich sagen, dass diese Abteilung die PJler nicht ärztlich weiterbildet (im Sinne von der Definition der LPA Stuttgart). Wer sein PJ-Tertial als Blutentnahme-Tätigkeit unter stressigen Bedingungen haben möchte, wäre hier sehr zufrieden. Für jeden anderen wäre leider dieses Tertial eine völlige Enttäuschung.
Bewerbung
Bewerbung intern, entweder als Wahlfach oder als Teil des chirurgischen Pflichttertials. Leider werden die Wünsche bei der Zuteilung in Rahmen des Pflichttertials nicht berücksichtigt (es gab keinen PJler in unserer Kohorte, der die Neurochirurgie gewünscht hat).
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
6
Kontakt zur Pflege
6
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
6
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
6
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
6

Durchschnitt 6