Ich habe mein erstes Tertial auf der Station PSY 2 absolviert und kann sowohl die Klinik als auch die Station absolut uneingeschränkt empfehlen. Man wird gut an die Arbeit herangeführt, darf zunächst bei Aufnahmen und therapeutischen Gesprächen dabei sein und bei allen Therapien hospitieren. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit durfte ich eigene Patient*innen übernehmen und während des stationären Aufenthaltes unter Supervision betreuen. Dabei steht einem das ganze Team stets unterstützend zur Seite und ist offen für alle Fragen. Den Umgang miteinander habe ich als überwiegend wertschätzend erlebt, wenn man sich einbringt und die Abläufe beachtet wird man schnell als Teil des Teams angenommen und geschätzt.
Leider ist pandemiebedingt der PJ-Unterricht in den ersten 3 Monaten des Tertials ausgefallen, im letzten Monat fand er gut organisiert und zu interessanten Themen wöchentlich statt. Zudem hat einer der Stationsärzte regelmäßig Krankheitsbilder und Therapien mit mir durchgesprochen und am Ende des Tertials eine Prüfungssituation simuliert. Zum Lehrangebot gehört noch die wöchentlich stattfindende Supervision durch die leitende Psychologin, wo man viel über Gesprächsführung und therapeutisches Arbeiten lernt, sowie klinikinterne Fortbildungen. Selbst organisiert konnte ich außerdem an Visiten der anderen Stationen teilnehmen, um weitere Krankheitsbilder kennenzulernen (die PSY2 umfasst vor allem affektive Störungen). Auch war es möglich, sich unter den PJlern gegenseitig interessante Patient*innen vorzustellen. Nach individueller Absprache durfte ich in Spezialsprechstunden hospitieren. Wenn man möchte, kann man außerdem bei Diensten mitgehen, wo man bei ambulante Vorstellungen dabei ist und die diensthabende Ärztin für alle Stationen zuständig ist.
Zu den täglichen Aufgaben gehören Aufnahmen, körperliche Untersuchungen (neurologisch und internistisch), betreuen der eigenen Patient*innen und Führen von Einzelgesprächen, Patientenvorstellungen vor der Oberärztin und in Team- und Chefarztvisiten, Anmeldung von Diagnostik und Rehas, Blutentnahmen, Auswertung von EKGs, Stellen von Konsilen, Achtsamkeitstraining leiten, Briefe schreiben und diktieren, Assistieren bei Elektrokonvulsionstherapien und Verlaufsdokumentation.
Insgesamt war es ein unglaublich schönes und lehrreiches Tertial mit einem tollen Team, in dem ich fachlich und im Umgang mit Patient*innen viel lernen konnte.